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Master-Studiengang „Holocaust- und Lagerliteratur“

Master-Studiengang „Holocaust- und Lagerliteratur“:
Der Schwerpunkt „Holocaust- und Lagerliteratur“ innerhalb des Masterstudiengangs Germanistik, der seit dem Wintersemester 2020/21 am Institut für Germanistik der JLU Gießen angeboten wird, stellt bundesweit bislang ein einmaliges Studienangebot dar. Er soll einen wesentlichen Beitrag dazu leisten, vor allem aus einer literaturwissenschaftlichen Perspektive systematisch die wissenschaftliche (aber auch didaktische) Ausbildung von zukünftigen Multiplikatoren im Hinblick auf die vielfältigen Bereiche der Holocaust-Education auch außerhalb von Schulen (Erwachsenenbildung, Gedenkstätten, politische Bildung etc.) zu stärken. Dies erscheint gerade in einer Zeit des wachsenden Rechtsextremismus, dem Erstarken von nationalistischen Weltbildern und der Zunahme von Antisemitismus und rassistisch motivierter Gewalt in unserer Gesellschaft von besonders großer Bedeutung.
In der zweijährigen Studienzeit werden grundlegende Kenntnisse über die historische Ereignisgeschichte des Holocaust von 1933 bis 1945, vor allem aber über die gesellschaftspolitische Aufarbeitungsgeschichte sowie ihre literarische/mediale Repräsentation in Deutschland von 1945 bis in die Gegenwart vermittelt. Zudem werden unterschiedliche Theoriekonzepte zur Erforschung der Holocaust- und Lagerliteratur sowie die Entwicklung der Gattung bzw. des Diskursfeldes und der unterschiedlichen (Sub-)Genres in den Mittelunkt der Auseinandersetzung gestellt.
Darüber hinaus sollen zentrale Konzepte der Gedenkstättenpädagogik in Verbindung mit den Textzeugnissen vermittelt und u.a. im Rahmen einer Exkursion erprobt sowie mit Blick auf die unterschiedlichen Bildungskontexte kritisch reflektiert werden. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden im Rahmen dieser Seminare zu Gedenkstätten-Teamern ausgebildet, was zusätzlich zertifiziert wird.