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08.05.2017, 18:15 Uhr, Kolloquium, Dr. Sven Bergmann (Institut für Ethnologie und Kulturwissenschaft, Uni Bremen): Was ist in einer Keimzelle drin? Die Herstellung von Verwandtschaft und Ähnlichkeit durch In-vitro-Fertilisation und Gameten-Transfer

Was ist in einer Keimzelle drin? Die Herstellung von Verwandtschaft und Ähnlichkeit durch In-vitro-Fertilisation und anonymen Gameten-Transfer

 

Die anthropologische Beschäftigung mit der Reproduktionsmedizin zeigt, wie Verwandtschaft mithilfe reproduktionsmedizinischer Methoden hergestellt wird. Durch unterschiedliche Rechtslagen, Angebote und Zugang zur Behandlung ist eine hohe reproduktive Mobilität entstanden, insbesondere im Bereich der Samen- und Eizellspende. Patient_innen fahren in andere Länder, weil dort Verfahren wie die in Deutschland verbotenen Eizellspende möglich sind. Ausgehend von Forschungen in IVF-Kliniken in Spanien und Tschechien wird im Vortrag gezeigt, wie in den Kliniken die anonymisierte Keimzellspende praktiziert wird. Beim Versuch, Ähnlichkeit zwischen Spenderin und Empfängerin herzustellen, spielen biologisches Wissen, aber auch Imagination und Performativität in der Praxis der Reproduktionsmedizin eine große Rolle.

 

 

Dr. Sven Bergmann

Forschungsprojekt „Knowing the Seas as NatureCultures“

Institut für Ethnologie und Kulturwissenschaft

Universität Bremen