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Akademischer Festakt der JLU wieder in Präsenz

Preise und Auszeichnungen für junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler – Festvortrag von Leopoldina-Präsident Prof. Dr. Gerald Haug

Die Preisträgerinnen und Preisträger des Akademischen Festakts mit den Mitgliedern des Präsidiums der JLU, Foto: JLU / Roland Duss
Die Preisträgerinnen und Preisträger des Akademischen Festakts mit den Mitgliedern des Präsidiums der JLU, Foto: JLU / Roland Duss

Nr. 165 • 25. November 2022

Der letzte Freitag im November ist für die Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) traditionell die Zeit des Akademischen Festakts. In diesem Jahre konnte der „höchste Feiertag“ der JLU mit Preisen und Auszeichnungen für exzellente junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler endlich wieder in Präsenz in der Aula stattfinden. Die Gäste, die die Festrede von Prof. Dr. Gerald Haug, dem Präsidenten der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina, live vor Ort und nicht über den ebenfalls angebotenen Livestream hören wollten, hatten sich lediglich wegen der aktuellen Energiesparmaßnahmen etwas wärmer eingepackt. „Das Wissenschaftssystem in der Zeitenwende“ lautete der Titel seines Vortrags.

Im Zeichen der Zeitenwende stand auch die Begrüßungsrede von JLU-Präsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee. „Der russische Überfall auf die Ukraine hat sicher geglaubte Gewissheiten zerstört, aber auch Entwicklungen beschleunigt, die ohnehin auf uns zugekommen wären, so etwa bei der ‚Energiewende‘ und dem Umbau unserer Gesellschaft in Richtung einer nachhaltigen Wirtschaft”, sagte er und mahnte in diesem Zusammenhang, dass es gerade jetzt auf Bildung und Wissenschaft ankomme. „Dabei gilt es immer wieder zu betonen, dass dieser Umbau nur gelingen kann, wenn wir auf wissenschaftliche Erkenntnisse, auf technologische Innovationen und auf ein entsprechend exzellentes Bildungssystem und sowie auf hervorragende Forschung und Lehre setzen.“

JLU-Präsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee konnte die Gäste endlich wieder in einer gut gefüllten Aula willkommen heißen. Foto: JLU / Roland Duss
JLU-Präsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee konnte die Gäste endlich wieder in einer gut gefüllten Aula willkommen heißen. Foto: JLU / Roland Duss

Er erinnerte daran, dass auch dieses Krisenjahr für die JLU ein in Forschung und Lehre erfolgreiches Jahr gewesen sei und hob beispielhaft einige große Auszeichnungen, Verbundprojekte, Neubauten und Verbindungen zu weiteren Partnern hervor. „Man sieht also: der Universität ist es gelungen, auch in einem Annus horribilis wie 2022 große Forschungserfolge zu erringen, Studium und Lehre gut zu gestalten und Beiträge zur gesellschaftlichen Entwicklung zu leisten. All dies sind die Leistungen der über 32.000 Mitglieder und Angehörigen dieser Universität, denen ich für ihr Engagement, ihren Fleiß und ihre Tatkraft sehr herzlich danken möchte“, sagte Prof. Mukherjee.

Der Festakt wurde musikalisch vom Universitätsorchester der JLU eingerahmt. 

  • Preise und Auszeichnungen:

- Der Röntgenpreis der Justus-Liebig-Universität Gießen ging in diesem Jahr an die Astrophysikerin Dr. Victoria Grinberg von der Europäischen Raumfahrtagentur ESA in Anerkennung ihrer herausragenden Untersuchungen zum Thema „Von Röntgendoppelsternen zum Verständnis von Winden massereicher Sterne“. Pfeiffer Vacuum und die Ludwig-Schunk-Stiftung stiften gemeinsam das Preisgeld in Höhe von 15.000 Euro.

- Der mit 5.000 Euro dotierte Preis der Justus-Liebig-Universität Gießen wurde in diesem Jahr auf zwei Preisträger in der Sparte Naturwissenschaften und Medizin aufgeteilt. Prof. Elie El Agha, Ph.D. wurde in Anerkennung seiner herausragenden Publikation „Two-Way Conversion between Lipogenic and Myogenic Fibroblastic Phenotypes Marks the Progression and Resolution of Lung Fibrosi“ sowie seines sonstigen wissenschaftlichen Œuvres mit dem mit 2.500 Euro dotierten Preis ausgezeichnet. Ebenfalls 2.500 Euro erhielt Jun.-Prof. Dr. Sven Heiles in Anerkennung seiner herausragenden Publikation „Lipid structures and spatial distributions elucidated by high-performance mass spectrometry“ sowie seines sonstigen wissenschaftlichen Œuvres. 

- Eine Auszeichnung in Höhe von 2.000 Euro für Arbeiten zur Geschichte der Justus-Liebig-Universität Gießen geht an Peer Morten Pröve in Anerkennung seiner herausragenden Bachelorarbeit „Denunziation, Verdrängung, ‚Arisierung‘. Der Gießener Schuhhandel im Nationalsozialismus“.

- Der von der Dr.-Herbert-Stolzenberg-Stiftung ausgelobte Dr.-Herbert-Stolzenberg-Preis ist mit jeweils 3.000 Euro dotiert. In der Sektion Rechts- und Wirtschaftswissenschaften erhielt Jun.-Prof. Dr. Jelena von Achenbach, LL.M. (NYU) den Preis in Anerkennung ihrer herausragenden Habilitationsschrift „Politische und militärische Integration in der Verteidigungspolitik der Europäischen Union: Eine verfassungs- und verwaltungsrechtliche Untersuchung zur Europäisierung der militärischen Handlungsfähigkeit“ sowie ihres sonstigen wissenschaftlichen Œuvres. In der Sektion Chemie erhielt Dr. Teresa Gatti den Preis in Anerkennung ihrer herausragenden Forschungsarbeit zum Thema Herstellung und Charakterisierung von komplexen Materialien für nachhaltige und umweltfreundliche Energiekonversion bei der Nutzung von Sonnenenergie zur Herstellung von chemischen Energieträgern („Solar fuels“) sowie ihres sonstigen wissenschaftlichen Œuvres. Den mit 1.500 Euro dotierten Dr.-Herbert-Stolzenberg-Lehrpreis in der Sektion Chemie erhielt Axel Langner in Anerkennung seiner exzellenten Lehrleistungen und seines herausragenden Engagements in der akademischen Lehre.

- Die Dr. Dieter und Sigrun Neukirch-Stiftung fördert mit dem Dr. Dieter und Sigrun Neukirch-Preis herausragende wissenschaftliche Arbeiten auf den Gebieten der Archäologie, der Klassischen Sprachen und der Geographie an der JLU. In der Sektion Klassische Philologie wurde Dr. des. Maximilian Höhl für seine Dissertation „Leben in Triumphen - Der römische Triumph als konzeptuelle Metapher in der Literatur der späten Republik und frühen Kaiser“ mit der mit 5.000 Euro dotierten höchsten Auszeichnung ausgezeichnet. In der Sektion Geographie erhielt Dr. Eshak Gris den mit 4.000 Euro dotierten Preis für seine herausragende Dissertation „Paleogeography of Egypt about 2000 B.P. Geospatial analysis and Cartographic Verification of the Journey of The Holy Family using GIS and Remote Sensing“. Ebenfalls in der Sektion Geographie erhielt Sina Happel den mit 2.000 Euro dotierten Preis für ihre herausragende Masterarbeit „Anpassung an den Klimawandel zur Erhöhung urbaner Resilienz - Eine Analyse des Integrierten Klimaschutzteilkonzeptes der Stadt Offenbach am Main“.

Für ihr beispielhaftes Engagement bei der Unterstützung singapurischer Studierender und ihre sehr guten akademischen Leistungen ist die Studentin Yee Cheng Foo mit dem DAAD-Preis der JLU ausgezeichnet worden. Die Präsidialkommission folgte damit einem Vorschlag von Prof. Dr. Mathilde Hennig vom Institut für Germanistik. Der Preis ist mit 1.000 Euro dotiert. 

Dank der finanziellen Unterstützung der Gießener Hochschulgesellschaft war es auch in diesem Jahr wieder möglich, acht hervorragende Dissertationen, die an der JLU eingereicht wurden, mit einem Preis in Höhe von jeweils 500 Euro auszuzeichnen.

- Die Dissertationsauszeichnung in der Sektion Rechts- und Wirtschaftswissenschaften ging an Dr. Lena Berg (Betreuer: Prof. Dr. Jens Adolphsen) für ihre Dissertation
"Systembildung im Europäischen Zivilprozess – Möglichkeiten und Grenzen einer Konsolidierung der Kernverordnungen des Europäischen Zivilverfahrensrechts".

- In der Sektion Sozial- und Sportwissenschaften sowie Psychologie wurde Dr. Andrea Sempértegui (Betreuerin: Prof. Dr. Encarnación Gutiérrez-Rodríguez) für ihre Dissertation
„Weaving Resistance: The Amazonian Women’s Struggle against Extractivism in Ecuador“ ausgezeichnet.

- In der Sektion Sprach-, Literatur-, Kultur- und Geschichtswissenschaften sowie Philosophie ging die Auszeichnung an Dr. Susanne Katharina Christ (Betreuer: Prof. Dr. Ansgar Nünning) für ihre Dissertation „Fictions of Dementia - Narrative Modes for Presenting Dementia in Anglophone Novels“.

- In der Sektion Naturwissenschaften erhielt Dr. Philip Klement (Betreuer: Prof. Sangam Chatterjee, Ph.D.) für seine Dissertation „Interface Phenomena in Two-Dimensional Materials. Grenzflächenphänomene in zweidimensionalen Materialien“ eine Auszeichnung. 

- Die Dissertationsauszeichnung in der Sektion Agrarwissenschaften, Ökotrophologie und Umweltmanagement ging an Dr. Roswitha A. Aumann (Betreuer: Prof. Dr. Marc F. Schetelig) für ihre Dissertation „Development of CRISPR/Cas9-based tools and strains to improve the Sterile Insect Technique in the Mediterranean fruit fly, Ceratitis capitata“.

- In der Sektion Veterinärmedizin, Tierbiologie, Medizin, Zahnmedizin und Humanbiologie wurde Dr. Fabian Johannes Pflieger (Betreuer: Prof. Dr. Christoph Rummel) für seine Dissertation „Multimodale Analysen von Lipiden, Lipid-Metaboliten und relevanten Enzymen im Gehirn der Maus unter dem Einfluss von ω-3-Fettsäuren während systemischer Entzündung“ ausgezeichnet.

Die beiden sektionsunabhängigen Dissertationsauszeichnungen gingen in diesem Jahr an:

- Dr. Andrea Züger (Betreuer: Prof. Dr. Joachim Jacob) für ihre Dissertation
„Erzählen(d) über den Tod hinaus. Eine ethnografische Studie über das Transformieren von generativen Erzählungen in der Würdezentrierten Therapie“.

- Dr. Garima Maheshwari (Betreuer: Prof. Dr. Holger Zorn) für ihre Dissertation „Biotechnological Production and Nutritional Evaluation of Basidiomycetous Proteins“.

Weitere Impressionen des Festakts finden Sie in unserer Bildergalerie.

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