Digitale Methoden als verbindendes Element
Zentrum für Angewandte Informatik und Data Science (ZAD) nimmt am 1. November offiziell seine Arbeit auf
Nr. 168 • 30. Oktober 2025
Digitale Technologien, KI und datenbasierte Analysen prägen die Forschung in den verschiedenen Disziplinen und verändern die Lehre grundlegend – und dies in einem rasanten Tempo. Schnittstellen werden immer wichtiger, um digitale Methoden als verbindendes Element zwischen den Fachkulturen zu stärken. Im neugegründeten Zentrum für Angewandte Informatik und Data Science (ZAD) der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) kommen daher Fachperspektiven aus der gesamten Universität zusammen. Das Zentrum vernetzt Forschungsgruppen, fördert die Entwicklung methodischer Kompetenzen und schafft Räume für den interdisziplinären Austausch. Zum 1. November nimmt das ZAD seine Arbeit offiziell auf.
„Das ZAD als zentrale Einrichtung der JLU bietet eine Plattform, auf der interdisziplinäre Zusammenarbeit angeregt, Expertise gebündelt und neue Forschungsperspektiven im Bereich der Angewandten Informatik und Data Science erschlossen werden“, sagt Prof. Dr. Wencke Gwozdz, JLU-Vizepräsidentin für Forschung und Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Auf der konstituierenden Mitgliederversammlung am 29. Oktober 2025 wurde das Direktorium des Zentrums für Angewandte Informatik und Data Science gewählt. So kann das am 17. Juni gegründete Zentrum nun auch offiziell seine Arbeit aufnehmen. „Das ZAD wird künftig als Schnittstelle zwischen den Fachbereichen, Arbeitsgruppen und zentralen Einrichtungen der Universität wirken, um datengetriebene Forschung zu unterstützen, zu vernetzen und neue interdisziplinäre Ansätze zu fördern“, stellt ZAD-Geschäftsführer Dr. Joss von Hadeln in Aussicht.
In der Mitgliederversammlung wurden zunächst die Mitglieder des Direktoriums gewählt, die aus sechs der elf JLU-Fachbereiche kommen. Das Direktorium bestimmte im Anschluss Prof. Dr. Christian Heiliger zum geschäftsführenden Direktor (GD) und Prof. Dr. Sascha Hauke zum stellvertretenden geschäftsführenden Direktor. Im Vorfeld hatten sich die Gründungsmitglieder und interessierte Forschende bei zwei Arbeitstreffen intensiv mit den Bedarfen, Zielen und zukünftigen Aufgaben des ZAD auseinandergesetzt. Diese Treffen dienten nicht nur der inhaltlichen Ausrichtung, sondern auch der Verständigung über gemeinsame Anforderungen und Kooperationsmöglichkeiten. Die Themen und Schwerpunkte des Zentrums entstehen damit von Beginn an aus der aktiven Mitgestaltung der beteiligten Fachbereiche und Arbeitsgruppen.
„Wichtig war uns, dass das Zentrum nicht als Top-Down-Struktur entsteht, sondern als gemeinsamer Ort, an dem Bedarfe sichtbar gemacht und in konkrete Formate überführt werden können“, betont der neugewählte GD Prof. Dr. Christian Heiliger, Professor für Theoretische Physik und Studiendekan des Fachbereichs 07 – Mathematik und Informatik, Physik, Geographie, der das Zentrum als kommissarischer geschäftsführender Direktor von Anfang an unterstützt und aufgebaut hat.
ZAD
Das ZAD versteht sich als Plattform, die Kompetenzen an der JLU in den Bereichen Data Science, angewandte Informatik, insbesondere maschinelles Lernen und wissenschaftliches Rechnen zusammenzuführen. Im Mittelpunkt steht der Austausch zwischen den Disziplinen, von den Lebens- und Naturwissenschaften über die Sozial- und Geisteswissenschaften bis hin zu den Rechts- und Wirtschaftswissenschaften. Im Laufe des kommenden Jahres sollen verschiedene Vernetzungs- und Unterstützungsangebote entstehen, die Forschende in der Anwendung datengetriebener Methoden, bei methodischen Fragen und in der Entwicklung gemeinsamer Projekte begleiten. Dabei geht es nicht nur um die Entwicklung und Weiterentwicklung von technischen Lösungen, sondern auch um die Reflexion der gesellschaftlichen, ethischen und epistemischen Implikationen datenbasierter Forschung.
Bereits vor der offiziellen Arbeitsaufnahme hatte das ZAD gemeinsam mit dem Fachbereich 07 und dem Center for Diversity, Media, and Law (DiML) das erste KI-Summer-Camp veranstaltet. Zwei Wochen lang setzten sich insgesamt über 100 Forschende, Lehrende und Studierende mit den Möglichkeiten und Herausforderungen generativer KI auseinander. Für die nächste Entwicklungsphase sind regelmäßige Austauschformate, methodische Workshops und thematische Arbeitsgruppen geplant, die Forschende in unterschiedlichen Stadien ihrer Projekte zusammenbringen. Das ZAD möchte dabei nicht nur technische Expertise bündeln, sondern auch den Wissenstransfer und die Internationalisierung datenwissenschaftlicher Forschung an der JLU unterstützen und fördern.
Weitere Informationen
www.uni-giessen.de/zad
Kontakt
Dr. Joss von Hadeln
Geschäftsführer des Zentrums für Angewandte Informatik und Data Science (ZAD) der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU)
Heinrich-Buff-Ring 16, 35390 Gießen
Telefon: 0641 99-33380
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