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Proletarische Pädagogik im Fokus

Tagung an der Universität Gießen beschäftigt sich mit historischen Experimenten und Kontroversen proletarischer Pädagogik von 1872 bis 1933

Nr. 61 • 4. Mai 2023 

Die Rede „Wissen ist Macht – Macht ist Wissen“, die Wilhelm Liebknecht im Februar 1872 vor dem Dresdner Arbeiterbildungsverein gehalten hat, kann als symbolischer Beginn einer expliziten Auseinandersetzung der Arbeiterbewegung mit Bildungsfragen betrachtet werden. In dieser Rede wird der zentrale Grundgedanke der proletarischen Pädagogik formuliert, wonach Bildungsprozesse nicht losgelöst von den jeweiligen materiellen Bedingungen einer Gesellschaft zu betrachten sind. Die Tagung „Proletarische Pädagogik. Historische Experimente, Kontroversen und Rezeptionen (1872–1933)“ des Instituts für Erziehungswissenschaft an der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) am 12. und 13. Mai 2023 beschäftigt sich mit diesem Thema. 

Auf der Tagung wird die Idee einer proletarischen Pädagogik von ihrer Entstehung bis zu ihrem vorläufigen Ende in Deutschland mit Machtergreifung der Nationalsozialisten nachgezeichnet. In ihren Beiträgen verhandeln die Referentinnen und Referenten aus Deutschland, Österreich, Rumänien, Ungarn und den USA die verschiedenen bildungsphilosophischen, sozial- und ideengeschichtlichen Ansätze einer solchen Pädagogik.

Veranstaltet wird die Tagung von Prof. Dr. Ingrid Miethe (Professur für Allgemeine Erziehungswissenschaft), Christina Engelmann und Tobias Haberkorn vom Institut für Erziehungswissenschaft der JLU im Rahmen des DFG-Projekts „Clara Zetkins pädagogisches und bildungspolitisches Wirken in der Sowjetunion“.

Vertreterinnen und Vertreter der Medien sind herzlich eingeladen.

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