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Regionale Verbundbildung

Prof. Dr. Manfred Prenzel, Vorsitzender des Wissenschaftsrates, hält am 26. März 2015 einen Vortrag über den regionalen Verbund als hochschulpolitische Perspektive

Nr. 44 • 19. März 2015

Die derzeitigen Diskussionen in Bund und Ländern um die zukünftige Hochschulfinanzierung, die Nachfolgeformate der Exzellenzinitiative und die weitere Differenzierung des Wissenschaftssystems zeigen, dass die Hochschulen in den kommenden Jahren vor großen Herausforderungen stehen werden. Es wird künftig darum gehen, den Erfolg des wissenschaftlichen Gesamtsystems in einem zunehmend härter werdenden, internationalen wettbewerblichen Umfeld weiter zu steigern und neue Synergieeffekte zu erzielen. Auch die Anforderungen an die Hochschulen verändern sich vor dem Hintergrund der gesellschaftlichen Rahmenbedingungen. Forschung und Lehre bleiben zentrale Leistungsdimensionen der Universitäten, es treten aber neue Aufgabenfelder, zum Beispiel mit Blick auf die anwendungsorientierte Forschung und die Weiterbildung, hinzu. Zunehmend gewinnen die Hochschulen an Bedeutung für die Entwicklung ganzer Regionen, so auch in Mittelhessen mit seinen strukturellen Herausforderungen.
 
Chancen, diesen vielfältigen Anforderungen gerecht zu werden und sich im Wettbewerb zu behaupten, ergeben sich durch die Bündelung von Kräften zwischen Universitäten, weiteren Hochschultypen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen. Der Wissenschaftsrat betont in seinen jüngsten Stellungnahmen die Notwendigkeit der regionalen Verbundbildung in Ergänzung zu den bereits bestehenden Kooperationsformen. Dabei gehe es darum, die strategische Profilierung der Hochschulen weiter zu stärken. Lokale oder regionale Verbünde böten eine Chance zur Umsetzung von Profilierungskonzepten der Hochschulen.
 
Das Thema „Regionale Verbundbildung“ wird daher auch im Fokus eines Vortrags von Prof. Dr. Manfred Prenzel, Vorsitzender des Wissenschaftsrates und Professor für Empirische Bildungsforschung an der Technischen Universität München (TUM), stehen. Zu der mit der Philipps-Universität Marburg und der Technischen Hochschule Mittelhessen abgestimmten Veranstaltung am Donnerstag, 26. März 2015, um 18.15 Uhr in der Aula der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU), Ludwigstraße 23, sind interessierte Gäste sowie die Vertreterinnen und Vertreter der Medien herzlich eingeladen.
 
Mit der Forschungsallianz der Universitäten Gießen und Marburg sowie mit dem Kooperationsvertrag Mittelhessen arbeitet die JLU in der Region Mittelhessen seit Jahren erfolgreich am Aufbau von Verbundstrukturen. „Mit dem Ausbau der Forschungsallianz unter Einbeziehung der Technischen Hochschule Mittelhessen sowie den außeruniversitären Forschungseinrichtungen in der Region Mittelhessen wollen wir in Zukunft im Sinne der Empfehlungen des Wissenschaftsrates die Verbundbildung hier in der Region konsequent weiter vorantreiben", erklärt JLU-Präsident Prof. Mukherjee. Er ist daher besonders froh, dass Prof. Prenzel seiner Einladung nach Gießen gefolgt ist und seine Thesen zum Thema „Verbundbildung“ im Rahmen eines Abendvortrags ausführlich erläutern wird.
 

Prof. Dr. Manfred Prenzel
 
Manfred Prenzel, Jahrgang 1952, studierte Pädagogik, Psychologie, Soziologie, Anthropologie und Humangenetik an der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU); die Promotion und Habilitation an der LMU folgten 1980 bzw. 1987. Von 1993 bis 1997 war Prenzel zunächst als Professor für Pädagogische Psychologie an der Universität Regensburg tätig, ehe er 1997 den Lehrstuhl für Erziehungswissenschaft an der Universität Kiel übernahm und dort auch Direktor des Leibniz-Instituts für die Pädagogik der Naturwissenschaften wurde. 2009 kehrte er nach München zurück und ist seitdem Inhaber des Susanne Klatten-Stiftungslehrstuhls für Empirische Bildungsforschung an der Technischen Universität München (TUM). Von 2009 bis 2014 war er Gründungsdekan der TUM School of Education. In der Öffentlichkeit ist der Name des Bildungsforschers seit Beginn der 2000er Jahre eng mit der internationalen Schulleistungsstudie PISA verbunden.
 
Von 2003 bis 2009 war Prenzel Mitglied im Senat und Hauptausschuss der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Seit 2011 gehört Manfred Prenzel dem Wissenschaftsrat als Mitglied an. Den Vorsitz des Gremiums, das die Bundesregierung und die Regierungen der Länder in Fragen der inhaltlichen und strukturellen Entwicklung der Hochschulen, der Wissenschaft und der Forschung berät, hat er im Juli 2014 übernommen.

  • Termin

Vortrag von Prof. Dr. Manfred Prenzel, Vorsitzender des Wissenschaftsrates und Professor für Empirische Bildungsforschung an der TU München,
am Donnerstag, 26. März 2015, um 18.15 Uhr  
Veranstaltungsort: Aula der Justus-Liebig-Universität Gießen, Ludwigstraße 23, 35390 Gießen

  • Weitere Informationen

www.wissenschaftsrat.de
www.wissenschaftsrat.de/download/archiv/VS_Bericht_Juli_2014.pdf
(Bericht des Wissenschaftsratsvorsitzenden „Der regionale Verbund als hochschulpolitische Perspektive“, 11. 07.2014)

 

Pressestelle der Justus-Liebig-Universität Gießen, Telefon 0641 99-12041