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Higgs-ähnliches Teilchen am CERN beobachtet – Universität Gießen an den Messungen beteiligt

Gießener Physiker auf der Suche nach dem letzten fehlenden Baustein im Standardmodell der Teilchenphysik

Nr. 149 • 4. Juli 2012

Physiker am europäischen Forschungszentrum für Elementarteilchenphysik CERN in Genf haben heute die Beobachtung eines neuen Teilchens bekannt gegeben. An den Messungen waren auch Physiker der Justus-Liebig-Universität (JLU) beteiligt. Bei dem neuen Teilchen handelt sich um das schwerste je beobachtete elementare Boson mit einer Masse von 125 bis 126 Giga-Elektronenvolt (GeV) – das ist 134-mal so schwer wie ein Proton. Vieles spricht dafür, dass es sich bei der Beobachtung um das lange gesuchte Higgs-Boson handelt, dem letzten fehlenden Baustein im Standardmodell der Teilchenphysik.

Die Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Michael Düren und Dr. Hasko Stenzel am II. Physikalischen Institut der JLU ist als Mitglied der ATLAS-Kollaboration an der Beobachtung des neuen Teilchens beteiligt. ATLAS ist ein Teilchendetektor am Large Hadron Collider (LHC), einem Teilchenbeschleuniger am CERN. Ein Schwerpunkt der Gießener Gruppe war die Bestimmung der Luminosität für die  jetzt ausgewerteten Daten, die ein Maß für die Intensität der Proton-Proton-Kollisionen im LHC-Beschleuniger darstellt und wichtig für die Abschätzung des Untergrundes in der Suche nach dem Higgs-Boson ist. Diese Analysen sind relevant für die Bestimmung der Eigenschaften des gefundenen Teilchens.

Prinzipiell könnte es  sich bei dem im ATLAS- und CMS-Detektor beobachteten Teilchen auch um ein anderes neuartiges Teilchen unbekannter Art handeln. Weitere Messungen und Analysen werden das klären.

  • Kontakt:

Prof. Dr. Michael Düren
II. Physikalisches Institut
Heinrich-Buff-Ring 16, 35392 Gießen
Telefon: 0641 99-33220

Pressestelle der Justus-Liebig-Universität Gießen, Telefon 0641 99-12041

Schlagwörter
Forschung