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Das Projekt

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    "Das Stück hat eine unglaubliche Atmosphäre durch die Ruhe und das Piano. Der Raum führt durch die geringe Beleuchtung zu einer noch besseren Atmosphäre. Beim Hören der Musik schwebt man in Erinnerungen. Mir gefällt die Musik gut, weil sie sehr innovativ ist und sich sehr gut anhört. Ich empfehle ein Konzertbesuch, so etwas sollte man sich nicht entgehen lassen." (Klasse 9)

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    "Das Orchester sitzt um den Musiker herum, Ólafur stand am Anfang seines Stückes doch später nahm er Platz auf seinem Klavierhocker. Die Musik war am Anfang nur von einem Klavier gespielt und im Nachhinein kamen andere Instrumente dazu, so wie ein Cello und Geigen. Die Musik war am Anfang ruhig doch danach wurde sie voluminöser, aber sie blieb auf ihre eigene Art trotzdem ruhig. Zum Ende hin wurde sie wieder ruhiger und es spielte nur noch das Klavier. Die Melodie strahlte Ruhe, Freiheit , Trauer aber zu gleich auch Glück aus. Sie erinnerte an einen kalten und frischen Frühling. Ich fand das Musikstück sehr schön und es hörte sich leicht an, weswegen es gut aufzunehmen war. Es weckte in mir viele Erinnerungen und Emotionen. Ich würde das Stück weiter empfehlen, weil es was Besonderes hat und man es nicht so gut in Worten fassen kann, man muss es hören und fühlen." (Klasse 9)

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    "Zudem fügten sich die Cellos und Geigen anfangs mit ein und spielten auch leise und sanft. Am Ende hörte es dann etwas plötzlich mit einem letzten Klavierton auf. Die Musik klang traurig, sie war sehr langsam und leise, zudem war die Gestik des Musikers schleiernd und träumend. Man empfindet beim Hören der Musik Trauer. Die Musik erinnert an viele andere Klavierlieder die leise, ruhig und trauernd wirken. Ich finde die Musik gut weil ich Lieder mag wo man zum Nachdenken kommt. Ein Konzertbesuch würde sich auf jeden Fall lohnen für Leute, die interessiert an solcher Musik sind." (Klasse 9)

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    "Die Musik verlief zunächst ruhig und in einer Art und Weise auch liebevoll. In der Mitte wurde es etwas intensiver und man könnte sagen emotionaler, aber zum Ende hin lies dies wieder nach und das Stück wurde erneut ruhiger. Beim Hören der Musik wird man entspannter und befreit den Kopf etwas. Die Musik erinnert ein wenig an eine Reise durch einen Traum, eine schöne und ruhige Umgebung ohne Sorgen. Mir gefällt das Stück gut, da es da es mir ein kurzes Gefühl von Ruhe und Frieden gibt. Ich finde das ein Konzertbesuch definitiv lohnenswert ist." (Klasse 9)

 

  • Das Projekt auf einen Blick:

Thema

Schreiben einer (Konzert-)Rezension
Klassenstufe Sek II; Klasse 9 und 10
Texttyp Informierend, bewertend
Materialien

a) Arbeitsheft

b) Musikvideo

Zieltext (Konzert-)Rezension für die Internetseite eines Musikmagazins für Jugendliche
Bearbeitungszeit

a) Arbeitsheft: ca. 90 Minuten

b) Einzelinterviews mit Lernenden: ca. 30 Minuten

Fach Die Erhebung ist mit Ihrem Fokus auf aktuellen schreibdidaktischen Konzepten (Überarbeitung, Textprozeduren etc.) zwar im Rahmen der Schreibdidaktik verortet und verfolgt auch schreibdidaktische Erhebungsziele, jedoch ist das Schreibarrangement bewusst interdisziplinär angelegt, sodass gerne auch Musiklehrer und -klassen an der Untersuchung teilnehmen können.
Schreibsituierung Die Lernenden sollen die Rolle eines Musikjounalisten kennenlernen. Der Musikexpress, ein Magazin und Internetforum für jugendliche Musikhörer, möchte den sogenannten „Wohnzimmerkonzerten“ eine Sonderausgabe widmen (diese spielen gerade auch in Zeiten der Coronapandemie eine wesentliche Rolle, in der Künstler wortwörtlich aus dem Wohnzimmer über einen Livestream von zu Hause aus Konzerte für Ihre Fans spielen).  Dafür benötigt die Redaktion noch entsprechende Konzertrezensionen. Diese sollen in Form kleinerer Schreibaufgaben von den Lernenden ausgearbeitet werden.
Lernziele

Der Aufbau des Arbeitsheftes, der Bezug zur Konzertrezension und der anvisierte, produktive Umgang mit der Metapher lassen sich unter drei übergreifenden Lernzielen zusammenfassen:

 

Die Lernenden:

1. kennen grundlegende Merkmale der Textsorte Rezension und ihre Gebrauchskontexte.

2. können spezifische Formulierungsmuster der Textsorte Rezension erkennen und für eigene Texte produktiv umsetzen.

3. können die Metapher als sprachliches Gestaltungsmittel für das Schreiben eigener Texte verwenden.

 


  • Hintergrund des Projektes:

 

Während Rezensionen früher vor allem dem Kunstfeld zuzuordnen waren und Expertenurteile darstellten, welche entsprechend in den Feuilletons größerer Tageszeitungen veröffentlicht wurden, ist die Rezension heute allgegenwärtig. „Rezensiert werden nämlich nicht mehr bloß Bücher oder Opernaufführungen, sondern auch Restaurants und Hotels, Städte, Apps und Computerspiele, Reiseanbieter und Zahnärzte“ (Reckwitz 2017: Die Gesellschaft der Singularitäten, S. 169 f.). Dabei tritt die Rezension in vielen Formen und Formaten auf, vom ausführlichen und detaillierten Fließtext bis zur „5-Sterne-Bewertung“ ist alles denkbar. Zudem kann jeder jederzeit zum Rezensenten werden. Das Rezensieren entpuppt sich so als eine ganz alltägliche Praktik, zumal im digitalen Raum, sodass beispielsweise auf den Einkauf im Internet nicht selten das „Dalassen einer Bewertung“ folgt.

Im Projekt „Mit Metaphern über Musik schreiben“ steht das differenzierte Beschreiben und Kritisieren im Mittelpunkt, wobei das Rezensieren und die Textsorte der Rezension in besonderer Weise ins Zentrum rücken. Was macht eine gelungene (Konzert-) Rezension aus und worauf kann ich beim Verfassen einer differenzierten Rezension achten? Wie kann ich beim Schreiben einer Konzertrezension vorgehen? Welche Kriterien kann ich an den Gegenstand herantragen? Und wie kann es mir gelingen die gehörte Musik so zu versprachlichen, dass von mir wahrgenommene Qualitäten hervorgehoben werden und der Text für andere verständlich ist? Kurz: Wie kann ich die musikalischen Erfahrungen und Eindrücke versprachlichen?

Die Relevanz des Projektes ergibt sich aus Ihrem Bezug zur ästhetischen und differenzierten Meinungsbildung. Die Arbeit fragt danach, wie es Lernenden gelingen kann, einen sprachlichen Zugang zu „schwer Sagbarem“ (ästhetische Erfahrungen, Emotionen, subjektive Perspektiven) zu bekommen und wie dieser Zugang durch den Schreibunterricht gestützt und gefördert werden kann. Leitend ist die Frage nach einer grundlegenden Möglichkeit des Hereinwachsens in Bewertungsprozesse von Kunst und Kultur sowie die Frage nach einer Möglichkeit der Teilhabe an entsprechenden Diskursen über Kunst und Kultur unter Einbezug und Darstellung der eigenen Meinung. Durch die Untersuchung der Versprachlichung und Beschreibung von Musik sowie das Mitteilen der eigenen Eindrücke und Meinungen zur Musik sollen Aussagen über den Nutzen und die Funktion der Metapher, möglich werden.

Mit dem Fokus auf der Musik wird dabei auf einen für die Lernenden außergewöhnlichen und interessanten Schreibimpuls gesetzt, der Musik aus der alltäglichen Verwendung der Lernenden (zum Beispiel das beiläufige Musikhören beim Bus- und Bahnfahren) herausgreift und zum Gegenstand "sprachlicher Betrachtung" macht.