2.6 Katzenbuckel - Alttertiäres Vulkanitvorkommen
Der Katzenbuckel ist mit 628 Meter üNN die höchste Erhebung des Odenwaldes. Er stellt die erosiven Reste eines alttertiären Vulkankomplexes dar, der ganz überwiegend aus Sanidinnephelinit, untergeordnet auch aus der grobkörnigen Varietät Na-Shonkinit aufgebaut wird. Das Rahmengestein des Katzenbuckels wird von den Schichten des Oberen Buntsandstein gebildet.
Die Ausbrüche des Katzenbuckel-Vulkans erfolgten vor ca. 65 Ma. Das überlagernde Deckgebirge wurde duch die explosive Tätigkeit weggesprengt. Dies führte zur Bildung eines tief in die damalige Landoberfläche eingeschnittenen Vulkanschlotes. Ausgeworfene Blöcke des Deckgebirges sowie Material aus der instabilen Schlotwand fielen in den Schlot zurück und wurden in der Regel durch das heiße Magma stark überprägt. Ein kleiner Anteil des rückgefallenen Materials erfuhr allerdings nur eine randliche kontatkmetamorphe Überprägung und wurde als sedimentäre Schollen in der Schlotfüllung konserviert.
Im Steinbruchbetrieb wurden neben den harten magmatischen Wertgesteinen (Sanidinnephelinit und Na-Shonkinit) auch Bereiche mit derartigen Schollen des Deckgebirges aufgefahren. Als jüngste Bestandteile konnten bislang Sedimente des Dogger alpha fossil belegt werden. Die Schichtmächtigkeiten des Deckgebirges im Senkungsgebiet des benachbarten Kraichgaus betragen ca. 200 m Muschelkalk (240 bis 232 Ma), ca. 270 m Keuper (232 bis 208 Ma), ca 100 m Lias und ca. 40 m Dogger. Damit läßt sich eine Sedimentdecke von etwa 600 m über dem heutigen Niveau des Katzenbuckels rekonstruieren (Abb. 29). Während erosiver Phasen im Tertiär und Quartär sind hier also 600 Meter Deckgebirge abgetragen worden.