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Der Einfluss der Raumplanung auf die Siedlungsentwicklung in Deutschland und der Schweiz: Eine vergleichende Analyse von Steuerungsfähigkeit und -wirkungen (DFG)

Die Regionalplanung ist aus verschiedenen Gründen ein außerordentlich interessanter Untersuchungsgegenstand: Sie übernimmt sowohl horizontale als auch vertikale Koordinationsfunktionen und eignet sich grundsätzlich für die Analyse von Ebenen und Sektoren übergreifenden Governance-Problemen. Sie ist eine der wenigen Organisationen, die – z. T. in „einem Hause“ – sowohl am Prozess des strategischen Agenda-Settings als auch dessen Implementation beteiligt ist.
Die Steuerung der Siedlungsentwicklung zählt traditionell zu den Kernaufgaben der Regionalplanung. Unbestritten ist dabei, dass zwar einerseits Rahmensetzungen der EU und der Nationalstaaten deutlichen Einfluss auf die Siedlungsentwicklung haben und dass andererseits die kommunale Ebene sowohl in Deutschland als auch in der Schweiz über die rechtlich stärksten Planungsinstrumente zur Steuerung der Siedlungsentwicklung verfügt. Angesichts der interkommunalen Konkurrenz um Flächenausweisungen wird jedoch auch zunehmend der regionalen Ebene besondere Verantwortung für die Steuerung der Siedlungsentwicklung zugewiesen. Die Wirkungsmöglichkeiten der Regionalplanung sind in Deutschland wie auch anderen westlichen Industriestaaten allerdings nicht unumstritten: Zum einen wird der regionalen Planung Wirksamkeit weitgehend abgesprochen oder zumindest eine schwache Implementation regionalplanerischer Ziele moniert, umgekehrt gerät die Regionalplanung aber auch immer wieder als „Wachstumsbremser“ in die Kritik, weil aufgrund zu stringenter Vorgaben regionale Entwicklung gehemmt werde.
Diese auch politische Kontroverse bildet den Ausgangspunkt des Forschungsvorhabens, in dem es in einem binationalen Vergleich zweier föderativer Staaten zu ermitteln gilt, welche realen Steuerungswirkungen die Regionalplanung innerhalb regionaler Governance Strukturen im Hinblick auf die Siedlungsentwicklung entfaltet. Dafür wird eine systematische und flächendeckende komparative Analyse von Steuerungsergebnissen (Muster der regionalen Siedlungsentwicklung) mit einer quantitativen und qualitativen detaillierten Analyse von Planinhalten, Prozessen der Planerstellung und Planimplementation verbunden.

Projektpartner: Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung (ILS), Dortmund; Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Landschaft und Schnee (WSL), Birmensdorf/Schweiz; Justus-Liebig-Universität Gießen, Institut für Geographie, Prof. Dr. Christian Diller und David Pehlke, M.Sc. 

Laufzeit: 2018-2021

Weitere Informationen: https://gepris.dfg.de/gepris/projekt/357934307