Inhaltspezifische Aktionen

Forschungsprojekte

2023-2025

Lebens- und Adaptionszyklen regionaler Kooperation II: Ursachen und Wirkungen von Phasenübergängen (DFG)

Projektbearbeitung:
Prof. Dr. Christian Diller in Kooperation mit Prof. Thomas Brenner (Phillipps-Universität Marburg) und Dr. Guido Nischwitz (Universität Bremen)

2023-2025

MAPROLEIT - Materielle und prozedurale Leitbilder der Raumplanung im Wandel (DFG)

Projektbearbeitung:
Prof. Dr. Christian Diller

2023-2025

State-Led-Gentrification: Hintergründe und Auswirkungen des Einsatzes stadtentwicklungspolitischer Instrumente in Quartieren mit Aufwertungs- und Verdrängungstendenzen (DFG)

Gentrifizierung im Sinne einer immobilienwirtschaftlichen und sozialen Aufwertung wird seit geraumer Zeit auf den Zuzug von Menschen insbesondere in Großstädte sowie auf hohe Investitionen in Neubau und Wohnungsbestand zurückgeführt. Damit geht die Sorge vor einer Verdrängung insbesondere von einkommensschwachen Mieter:innen aus ihren Wohnungen und einer sozialen Aufwertung von Wohnquartieren einher. Als mutmaßliche Ursache von Gentrifizierung und Verdrängung rücken neben der Verwertungslogik von Immobilieneigentümern immer stärker auch die wohnungs- und stadtpolitischen Aktivitäten staatlicher Akteure ins Blickfeld. Auf der einen Seite versucht der Staat, durch Instrumente wie Milieuschutzgebiete oder Mietpreisbremse, die Aufwertung von Stadtquartieren und die Verdrängung von Mieter:innen zu bremsen. Auf der anderen Seite fördert er beispielsweise durch Programme wie „Sozialer Zusammenhalt – Zusammenleben im Quartier gemeinsam gestalten“ (ehemals Soziale Stadt) die Entwicklung von benachteiligten und strukturschwachen Quartieren, was grundsätzlich auch deren immobilienwirtschaftlicher Aufwertung Vorschub leisten kann. Allerdings ist bislang kaum Konkretes darüber bekannt, welchen Einfluss stadtentwicklungspolitische Instrumente auf Aufwertungs- und Verdrängungsprozesse haben, da es in Deutschland an empirischen Analysen hierzu fehlt.

Das DFG-Projekt setzt an dieser Forschungslücke an und untersucht, inwiefern in Deutschland tatsächlich von einer State-Led-Gentrification gesprochen werden kann. Hierfür werden in einem ersten Schritt auf der Ebene von rund 1.900 Quartieren in 35 deutschen Großstädten die immobilienwirtschaftliche und die soziale Aufwertung sekundärstatistisch analysiert. Zudem wird der Einsatz stadtpolitischer Interventionsinstrumente (z. B. Milieuschutz, sozialer Wohnungsbau, Städtebauförderung) in diesen Städten und Quartieren erfasst. In ausgewählten Quartieren mit einer hohen Aufwertungsdynamik sowie unterschiedlichem Instrumenteneinsatz erfolgt anschließend eine standardisierte Befragung von Personen, die von einer Wohnung in den Fallstudienquartieren aus umgezogen sind, um so Verdrängungsdynamiken ermitteln und Aussagen zur Gentrification treffen zu können. Gleichzeitig werden für dieselben Quartiere die Entscheidungsprozesse, die zum Instrumenteneinsatz geführt haben, mittels qualitativer Experteninterviews und einer Mediendiskursanalyse analysiert. Von der Zusammenführung der mit diesen Methoden gewonnenen Befunde versprechen wir uns vertiefte Einsichten hinsichtlich des Beitrags stadtpolitischer Interventionen zur Gentrification in deutschen Großstädten.

Projektbearbeitung:
Prof. Dr. Christian Diller, MSc Lysania Sorger (Justus-Liebig-Universität Gießen) in Kooperation mit Prof. Dr. Henning Nuissl, MSc Sascha Münch (Humboldt-Universität zu Berlin); Dr. Philipp Gareis, MSc Luisa Brandt (BBSR Bonn)
Weitere Informationen:
Deutsche Forschungsgemeinschaft (Projekt-Nummer 512672234) 
https://gepris.dfg.de/gepris/projekt/512672234

2022-2025

KritIKlima – Kritische Infrastrukturen und Klimawandel in Hessen

Die Folgen des Klimawandels sind bereits heute in allen gesellschaftlichen Bereichen spürbar. Die konkreten Auswirkungen stellen sich jedoch ganz unterschiedlich dar. Insbesondere dort, wo systemrelevante Bereiche wie z.B. die Trinkwasser- oder Energieversorgung, bestimmte Bereiche der Logistik, der Ernährungswirtschaft oder der Informationstechnik betroffen sind, können die Auswirkungen zu weitreichenden Beeinträchtigungen der öffentlichen Sicherheit und Daseinsvorsorge, etwa mit der Folge von Versorgungsengpässen führen. Diese für das Gemeinwesen besonders bedeutungsvollen „Kritischen Infrastrukturen“ (KRITIS) gilt es vor klimawandelbedingten Schadensereignissen bestmöglich zu schützen. Durch vorsorgende Planung kann dem sowohl durch die Gesamt- als auch durch die Fachplanungen Rechnung getragen werden.

Das vom Hessischen Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) als Projektträger geförderte Forschungsprojekt KritIKlima zielt auf eine Untersuchung verschiedener Kategorien Kritischer Infrastrukturen in Hessen in Hinblick auf deren Verwundbarkeit gegenüber den Folgen des Klimawandels wie u.a. Hitze, Starkregenereignisse, Hochwasser, Dürren. Neben der Verwendung von Daten und Erkenntnissen bereits abgeschlossener Forschungsprojekte zu den Auswirkungen des Klimawandels in Hessen werden weitere relevante Klimadaten sowie raum- und infrastrukturbezogene Daten ermittelt. Im Rahmen ausgewählter Fallstudien sollen die Verwundbarkeit (Vulnerabilität) und Widerstandsfähigkeit (Resilienz) von KRITIS abgeschätzt und Handlungsempfehlungen für die Raum- und Fachplanung gegeben werden.

Projektträger:
Hessisches Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG)

Projektbearbeitung:
Justus-Liebig-Universität Gießen, Institut für Geographie, Prof. Dr. Christian Diller, Jan Moritz Gros, M.Sc.

2022-2024

VALPLAN: Werte und Bewerten in politischen Raumplanungsprozessen (DFG)

In dem Forschungsprojekt geht es um zwei „Offenen Stellen“ der Planungstheorie: Zum einen die Frage von Abwägungsprozessen, zum andern den Umgang mit Wertfragen und Wert-Aggregationsprozessen. Diese Fragen stellen sich vor allem in der Planungsphase der Alternativenbewertung und -auswahl.

Insgesamt gibt es hierzu bislang nur wenig (empirisch-basierte) Studien, die Abwägungsprozesse bzw. die Auswahl von Planungsalternativen analysieren oder untersuchen, wie bestimmte Entscheidungen in Abwägungsprozessen die Bewertung von Planungsalternativen beeinflussen. Sie bleiben als „Black Box“ oft unbeleuchtet, damit bleibt offen, wie Planer*innen in Planungsprozessen mit Werten umgehen; dies umfasst insbesondere die Einschätzung von Problemen und die Entwicklung von Zielen und Lösungsalternativen. Unklar ist auch, welche Methoden bei Prozessen der Alternativenauswahl und -bewertung mit welchen Resultaten zum Einsatz kommen. Damit verbunden ist letztlich auch die Frage nach dem Rollenverständnis von Planer*innen.

Da es die zentrale Aufgabe von Stadt- und Regionalplanung ist, die zukünftige (räumliche) Entwicklung einer Stadt an gesellschaftlichen Zielen auszurichten und vorausschauend Lösungen für die zukünftige Verteilung von Bevölkerung, Funktionen/Landnutzungen und Ressourcen und dies unter Berücksichtigung der verschiedenen Interessen einzelner Personen, Gruppen oder Institutionen unter gerechter Abwägung aller öffentlichen und privaten Belange passende Planungskonzepte zu finden, zeigt sich in dem Forschungsprojekt ein wichtiger Forschungsansatz.

Als Folgeprojekt von zwei DFG-geförderten Vorhaben, die sich zum einen mit dem Alltag von Planer*innen, zum andern mit Planungsmethoden beschäftigen, nähert sich das Projekt diesem Thema mit verschiedenen quantitativen und qualitativen methodischen Ansätzen, die sich gegenseitig ergänzen: zum Ersten durch Inhouse-Experimente mit Studierenden; zum Zweiten mit acht Ex-Post-Fallstudien, sowohl aus der flächenorientierten rechtsverbindlichen Planung als auch aus der projektorientierten Entwicklungsplanung; zum Dritten mit Fokusgruppengesprächen mit Expert*innen aus der Planungspraxis.

Forschungsleitend sind dabei unterschiedliche Leitfragestellungen zu Planungsmethoden, den Umgang mit Planungsalternativen, die Wirkung des Settings, individuelle und institutionelle Werte und divergierende Wertfragen sowie kollektive Wert- und Aggregationsprozesse.

Projektbearbeitung:
Prof. Dr. Christian Diller; Christin Müller, MSc in Kooperation Prof. Dr. Frank Othengrafen; Sabine Bongers-Römer, MSc; Julija Bakunowitsch (TU Dortmund)
Weitere Informationen:
Deutsche Forschungsgemeinschaft (Projektnummer 463567980): https://gepris.dfg.de/gepris/projekt/463567980?context=projekt&task=showDetail&id=463567980&
TU Dortmund: https://srp.raumplanung.tu-dortmund.de/forschung/aktuelle-projekte/valplan/

2022-2024

DIGIPART: Beteiligungsprobleme digital gelöst? Multi-Channel-Partizipation an den drei kritischen Schnittstellen des politischen Planungsprozesses (DFG)

Obwohl Partizipation in Deutschland ein aktuelles Dauerthema ist und Teil des „Communicative Turn“ der 1990er Jahre war wird weiterhin eine nur rudimentär entwickelte Partizipationskultur bemängelt, was mit den Problemen des Auseinanderklaffens des Beteiligungspotentials und der tatsächlichen Beteiligung, der sozialen Selektivität sowie der prozessualen Selektivität und fehlenden Umsetzung in der Politik zusammenhängt. Es sind drei kritische Schnittstellen zwischen partizipativen Elementen und dem politischen Planungsprozess zu definieren, die sich dem Policy-Cycle zuordnen lassen: 1. Welche Themen geraten auf die Agenda der Partizipation? 2. Inwieweit fließen die Ergebnisse in die politischen Entscheidungen ein? 3. Wie werden die Ergebnisse aus dem Partizipationsprozess langfristig implementiert? Dabei werden die Verbindungen zwischen Partizipation und dem gesamten politischen Planungsprozess selten betrachtet.

Im Beteiligungsprozess spielt die Kommunikation eine zentrale Rolle, weswegen E-Partizipation über digitale und insbesondere soziale Medien für Beteiligung bedeutend geworden ist und eine Chance für die Planungskultur darstellt. E-Partizipationsformate kommen in allen Planungsfeldern und Phasen des Planungsprozesses zum Einsatz. Problematisch zeigt sich, dass E-Partizipation das Grundproblem der sozialen Selektivität und der mangelnden Verankerung im politischen Planungsprozess aufgrund limitierter Kompetenzen und Aufmerksamkeit der Nutzer:innen nicht lösen kann. Aus diesem Grund kann die Kombination aus analogen und digitalen Beteiligungsformaten ein Lösungsansatz sein, um neue Akteursgruppen zu erschließen, die politische Einbindung sowie die Legitimation der Beteiligung und damit die Ergebnisqualität zu verbessern.

An dieser Stelle knüpft das Forschungsvorhaben an, welches drei wesentliche Ziele verfolgt: 1. zu ermitteln, inwieweit digitale Partizipationsformate in Kombination mit analogen Formaten die klassischen Defizite von Bürger:innenbeteiligung mindern und zu einer Sicherung der Ergebnisqualität beitragen können, 2. die Ergebnisse nach informellen und formellen Planungsverfahren zu differenzieren und 3. auf die Phasen des politischen Planungsprozesses zu projizieren. Das Vorhaben folgt dem Ansatz der Grounded Theory in einem mehrstufigen Prozess mit wechselseitigem Austausch zwischen theoretischen Überlegungen und empirischer Auswertung. Es fußt auf drei Säulen als Arbeitsschritte: 1. die stufenweise und zirkuläre Weiterentwicklung, Modifikation und Ergänzung der Forschungshypothesen, 2. quantitative Analysen mit dem Aufbau einer Datenbank von Multi-Channel-Partizipationsverfahren in Deutschland, schriftlicher Befragungen und einer Internet-Diskursanalyse, und 3. die Durchführung von begleitenden experimentellen sowie Ex-Post-Fallstudien.

Projektbearbeitung:
Justus-Liebig-Universität Gießen, Prof. Dr. Christian Diller und Dr. Sarah Karic
weitere Informationen: https://gepris.dfg.de/gepris/projekt/468523613

2022-2024

MODORI - Humangeographische Phasenmodelle zwischen wissenschaftlicher Güte und alltagsweltlicher Plausibilität – Analyse der empirischen Evidenz ausgewählter Modelle und deren Rezeption sowie die Rekonstruktion der handlungsleitenden Orientierungen von Lehrkräften (DFG)

Projektbearbeitung:
Prof. Dr. Christian Diller; Moritz Schütz, MSc in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Rainer Mehren, Universität Münster; Prof. Dr. Janis Fögele und Richard Babbe, MSc, Universität Hildesheim

2018-2021

Landesgartenschauen als Format der ereignisorientierten Entwicklung von Klein- und Mittelstädten (DFG)

Seit über 30 Jahren wird über Events als Format der ereignisorientierten Entwicklung von Städten debattiert. Im Vordergrund dabei stehen Mega-Events wie olympische Spiele, Fußballweltmeisterschaften oder EXPOS in Großstädten. Diese haben historisch betrachtet zunehmend große Auswirkungen auf die Stadtentwicklung und wurden zunehmend Teil der Stadtentwicklungspolitik.

Landesgartenschauen sind für Klein- und Mittelstädte ein typisches Eventformat. Dabei sind Klein- und Mittelstädte in der Stadtforschung eine vernachlässigte Städtekategorie und stehen auch in der Debatte um ereignisorientierte Stadtentwicklung im Schatten der vordergründig untersuchten Metropolen und Großstädte. Gleichwohl Landesgartenschauen im Vergleich zu den größeren Formaten weniger spektakulär erscheinen, ist ihre Bedeutung für die austragende Stadt sehr groß. Sie werden auch systematisch dazu genutzt Impulse für die gesamtstädtische Entwicklung zu geben.

Das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft im Zeitraum 10/2018 bis 09/2021 geförderte Projekt untersucht in drei Arbeitsschritten Verlauf, Planungsprozess, Effekte, Akzeptanz und Bürgerbeteiligung des Eventtypus Landesgartenschauen in Klein- und Mittelstädten. Ziel des Projektes ist es, Landesgartenschauen als Format der ereignisorientierten Stadtentwicklung in einer vergleichenden Perspektive zu erforschen. In AS1 wird eine bundesweite Datenbank aller seit 1990 durchgeführten Landesgartenschauen in Deutschland erstellt. Anschließend werden in AS2 Ex-Post-Analysen von neun Fallstudien durchgeführt. AS3 untersucht begleitend sechs weitere Fallstudien.

Projektbearbeitung:
Justus-Liebig-Universität Gießen, Institut für Geographie, Prof. Dr. Christian Diller und Sarah Karic, M.Sc.
Weitere Informationen: http://gepris.dfg.de/gepris/projekt/389503094

2018-2021

Der Einfluss der Raumplanung auf die Siedlungsentwicklung in Deutschland und der Schweiz: Eine vergleichende Analyse von Steuerungsfähigkeit und -wirkungen (DFG)

Die Regionalplanung ist aus verschiedenen Gründen ein außerordentlich interessanter Untersuchungsgegenstand: Sie übernimmt sowohl horizontale als auch vertikale Koordinationsfunktionen und eignet sich grundsätzlich für die Analyse von Ebenen und Sektoren übergreifenden Governance-Problemen. Sie ist eine der wenigen Organisationen, die – z. T. in „einem Hause“ – sowohl am Prozess des strategischen Agenda-Settings als auch dessen Implementation beteiligt ist.
Die Steuerung der Siedlungsentwicklung zählt traditionell zu den Kernaufgaben der Regionalplanung. Unbestritten ist dabei, dass zwar einerseits Rahmensetzungen der EU und der Nationalstaaten deutlichen Einfluss auf die Siedlungsentwicklung haben und dass andererseits die kommunale Ebene sowohl in Deutschland als auch in der Schweiz über die rechtlich stärksten Planungsinstrumente zur Steuerung der Siedlungsentwicklung verfügt. Angesichts der interkommunalen Konkurrenz um Flächenausweisungen wird jedoch auch zunehmend der regionalen Ebene besondere Verantwortung für die Steuerung der Siedlungsentwicklung zugewiesen. Die Wirkungsmöglichkeiten der Regionalplanung sind in Deutschland wie auch anderen westlichen Industriestaaten allerdings nicht unumstritten: Zum einen wird der regionalen Planung Wirksamkeit weitgehend abgesprochen oder zumindest eine schwache Implementation regionalplanerischer Ziele moniert, umgekehrt gerät die Regionalplanung aber auch immer wieder als „Wachstumsbremser“ in die Kritik, weil aufgrund zu stringenter Vorgaben regionale Entwicklung gehemmt werde.
Diese auch politische Kontroverse bildet den Ausgangspunkt des Forschungsvorhabens, in dem es in einem binationalen Vergleich zweier föderativer Staaten zu ermitteln gilt, welche realen Steuerungswirkungen die Regionalplanung innerhalb regionaler Governance Strukturen im Hinblick auf die Siedlungsentwicklung entfaltet. Dafür wird eine systematische und flächendeckende komparative Analyse von Steuerungsergebnissen (Muster der regionalen Siedlungsentwicklung) mit einer quantitativen und qualitativen detaillierten Analyse von Planinhalten, Prozessen der Planerstellung und Planimplementation verbunden.

Projektpartner:
Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung (ILS), Dortmund; Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Landschaft und Schnee (WSL), Birmensdorf/Schweiz; Justus-Liebig-Universität Gießen, Institut für Geographie, Prof. Dr. Christian Diller und David Pehlke, M.Sc. 

Weitere Informationen: https://gepris.dfg.de/gepris/projekt/357934307

2017-2020

MONARES – Monitoring von Anpassungsmaßnahmen und Klimaresilienz in Städten (BMBF)

Die Folgen des Klimawandels konfrontieren Städte und Kommunen zunehmend mit bisher ungekannten Herausforderungen. Klimaschutz alleine reicht nicht mehr aus um für die Zukunft gerüstet zu sein. Vielmehr gewinnt die Anpassung an die nicht mehr vermeidbaren Folgen des Klimawandels an Bedeutung. Städte und Kommunen müssen folglich diesen Herausforderungen gegenüber gestärkt und resilienter (widerstandsfähiger) werden. Einige Kommunen haben bereits Strategien zur Anpassung entwickelt und setzen diese schon um. Eine Wirkungsmessung der Anpassungsmaßnahmen ist jedoch bisher noch nicht gegeben. Doch gerade diese ist wichtig, um festzustellen welche Maßnahmen helfen oder wie diese neu justiert werden müssen, um zielführend zu sein. Weiter ist die Wirkungsmessung für die Legitimierung der Strategien und Maßnahmen von großer Bedeutung, da diese überwiegend mit öffentlichen Mitteln finanziert werden. Folglich ist sowohl die Methodenentwicklung zum Monitoring als auch die Wirkungsmessung der Anpassungsmaßnahmen zentral, um die Resilienz der Städte und Kommunen zu stärken.
Diese Problemstellung rückt das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Projekt MONARES in den Mittelpunkt. Zentrale Ziele des Vorhabens sind somit (1) die Entwicklung praxis-erprobter Methoden für ein Klimaresilienz-Monitoring und die Wirkungsmessung von Anpassungsmaßnahmen sowie (2) die konkrete Unterstützung des Monitorings von Resilienz und der Evaluation von Anpassungsaktivitäten in Pilotkommunen. Mit den Verbundpartnern wird ein urbanes Klimaresilienz-Framework mit einem modularen Resilienz-Indikatoren-Set entwickelt. Sowohl die Indikatoren als auch die dazugehörigen Methoden zur Erhebung und Auswertung von Daten werden auf ihre Anwendbarkeit und Praxistauglichkeit in deutschen Städten getestet. Das Konsortium entwickelt, auf das Resilienz-Indikatoren-Set aufbauend, eine Methodik zur Wirkungsevaluation von Anpassungsmaßnahmen. Diese wird ebenfalls in Zusammenarbeit mit Kommunen erprobt. Abschließender Baustein des Vorhabens ist die Zugänglichkeit und Anwendbarkeit der gewonnenen Erkenntnisse für relevante Akteure aus Kommunen, Wissenschaft und Politik.

Projektpartner:
adelphi (Berlin); IREUS Institut für Raumordnung und Entwicklungsplanung (Universität Stuttgart); DIALOGIK gemeinnützige Gesellschaft für Kommunikations- und Kooperationsforschung mbH (Stuttgart); Justus-Liebig-Universität Gießen, Institut für Geographie, Prof. Dr. Christian Diller und Daniela Wilden M.Sc.
weitere Informationen: www.monares.de

2016-2018

Kommune innovativ: Regionalstrategie Ortsinnenentwicklung in der LEADER-Region Wetterau/Oberhessen (BMBF)
Mit dem Vorhaben „Kommune innovativ“ soll im Zeitraum 06/2016 – 11/2018 modellhaft entwickelt und erprobt werden, wie und mit welchem Instrumentarium es gelingen kann, die Ortsinnenentwicklung zu einer strategischen Daueraufgabe einer gesamten (ländlichen) Region zu machen – und dies unter besonderer Berücksichtigung der Nähe zu einem Agglomerationsraum (Ballungsraum Frankfurt). Allgemein setzt das Vorhaben darauf, die Attraktivität der Ortskerne zu steigern bzw. zu erhalten und dies mit Blick auf die Zunahme der Zahl der älteren Menschen. Zudem soll das Vorhaben dazu beitragen, Flächen zu sparen. Es steht weniger ein Einzelinstrument im Mittelpunkt, sondern die regionsspezifische Adaptierung vorhandener Instrumente der Regional- und Innenentwicklung sowie deren Orchestrierung.
Das Vorhaben setzt darauf, durch Befähigung und Bewusstseinsbildung die Verantwortungsübernahme der untersten Ebene (Ortsteile) zu unterstützen (Subsidiaritätsprinzip). Auch soll die Übertragbarkeit des Instrumentes der Eigentümerstandortgemeinschaft (Housing Improvemet Districts - HDI) auf Fragestellungen der Innenentwicklung im Bereich der Wohnbebauung erprobt werden. Zudem steht die in der Forschung nur selten behandelte Frage der Innenentwicklung im Außenbereich im Vordergrund.
In der Region stellt das Vorhaben die Basis für die weitere vertiefte Umsetzung dar. Die erarbeiteten Ergebnisse dienen dazu, das Thema Ortsinnenentwicklung in einem ganzheitlichen Ansatz auch in den darauffolgenden Jahren weiter umzusetzen. So soll die Ortsinnenentwicklung in der gesamten Region eine Daueraufgabe werden – und dies auf allen Ebenen – örtlich, lokal und regional.
Das Vorhaben ordnet sich in die Fördermaßnahme des Bundesministeriums für Bildung und Forschung „Kommune innovativ“ ein, die Teil des Rahmenprogramms „Forschung für Nachhaltige Entwicklungen“ ist. Das Vorhaben leistet einen Beitrag zur Nachhaltigkeits- und Demografiestrategie der Bundesregierung. Das Vorhaben und die in ihm beteiligten Kommunen leisten einen Beitrag dazu, die Rolle der Kommunen als Initiatoren, Partner und Adressaten von Forschung, Entwicklung und Innovation für eine nachhaltige, demografiefeste Entwicklung der Regionen in Deutschland zu stärken.

Verbundpartner:
Magistrat der Stadt Butzbach und Justus-Liebig-Universität Gießen, Institut für Geographie, Prof. Dr. Christian Diller und Melanie Geier, M.Sc., Raumplanung und Stadtgeographie

2015-2017

Entwicklung eines Modells zur Analyse von Lebenszyklen regionaler Kooperationen in Multilevel-Regional-Governance (DFG DI1641/9-1)
In diesem von 2015 – 2017 laufenden aus DFDG-Mitteln finanzierten Forschungsvorhaben zunächst eine quantitativ angelegte bundesweite Bestandsaufnahme der Landschaft regionaler Kooperationen „mittlerer Größe“ in einem breiten Spektrum von thematischen Ausrichtungen und Förderpolitiken aus den letzten 20 Jahren vorgenommen. Dabei werden Entwicklungsverläufe und Überlagerungen in regionalen Mehrebenen-Governance-Strukturen systematisch herausgearbeitet. Ziel ist es ein Lebenzyklusmodell regionaler Kooperation zu entwickeln und zu überprüfen. Darauf aufbauend werden im Rahmen von Fallstudien in Strukturtypen unterschiedlicher Entwicklungsdynamik und Autonomiegrades die Ursachen der Entwicklungsverläufe regionaler Kooperation untersucht. Grundlage der Fallstudien sind Überlegungen aus dem  Akteurzentrierten Institutionalismus; es werden  Methoden der qualitativen Sozialforschung eingesetzt. Im Ergebnis wird ein verifiziertes allgemeines Phasenmodell zur Entwicklung von Regional Governance vorgelegt.

weitere Informationen: https://gepris.dfg.de/gepris/projekt/268410044

2015- Innenentwicklung bestehender Gewerbegebiete (PIG)
Im Projekt Innenentwicklung bestehender Gewerbegebiete (PIG) wurden auf Initiative des Regionalverbandes Frankfurt/Rhein-Main gemeinsam mit externen Planungsbüros 13 Mitgliedskommunen bei der Entwicklung von Handlungsstrategien zur Aufwertung älterer Gewerbegebiete aus den 60er, 70er und 80er Jahren unterstützt. (www.region-frankfurt.de/Projekte/Regionale-Kooperationsprojekte/Pilotprojekt-Innenentwicklung-in-bestehenden-Gewerbegebieten)
Ziel der laufenden Evaluation dieses Projekt im Auftrag des Regionalverbandes Frankfurt/Rhein-Main  die systematische Erfassung und Auswertung der im Projekt gemachten Erfahrungen. Hierbei geht vor allem um die Aufzeigung von Anknüpfungspunkten, welche eine optimierte Fortführung des angestoßenen Prozesses unter stärkerer  Berücksichtigung der Bedarfslagen aller Beteiligten ermöglichen soll. Gleichzeitig sollen die Erfahrungen des Projekts für weiterführende ähnlich gelagerte Projekte des Regionalverbandes ausgewertet und Möglichkeiten der weiteren Optimierung solcher Prozesse aufgezeigt werden. Endprodukt des Projekts ist ein Handlungsleitfaden für Kommunen, die ähnliche Projekte wie PIG selbst initiieren wollen. Für die Kommunen, die im Projekt PIG mitgearbeitet haben, soll die Studie einen Impuls zur Weiterarbeit setzen.
2013-2016 Planungsmethoden als Handlungsressource im Communicative Turn
DFG
2010-2011 Studie zur Evaluation der Effekte der Gründung der Business Improvement Districts und der Ansiedlung des Einkaufszentrums ,Galerie Neustädter Tor' in der Gießener Innenstadt 2010/11 (Laufzeit Oktober 2010 bis März 2011).
Die Untersuchung verfolgt dabei vorrangig den Zweck aus dem Jahr 2007 gewonnene Erkenntnisse über die Entwicklung des Einzelhandels in der Gießener Innenstadt zu überprüfen und tatsächliche Wandlungsprozesse im Einkaufs- und Konsumentenverhalten zu erfassen sowie aus Kundensicht erfolgende Veränderungen in der Angebotsvielfalt und -qualität zu analysieren. Zudem ermöglichen die Evaluationsuntersuchungen eine Beurteilung dahingehend, inwieweit bereits durchgeführte Aufwertungsmaßnahmen zu einer veränderten Kundenwahrnehmung der entsprechenden Angebotsstrukturen beigetragen haben.
2009-2011 Analyse regionalplanerischer Festsetzungen zum Vorbeugenden Hochwasserschutz.
Im Rahmen dieser Studie für das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (Laufzeit Oktober 2009 - Juni 2011) wird eine bundesweite Befragung der Regionalplanungen und Fachplanungen zu Festsetzungen des vorbeugenden Hochwasserschutzes vorgenommen. Dabei geht es vor allem um die Koordinationsbedarfe zwischen Raumordnung und wasserwirtschaftlicher Fachplanung.