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Stellungnahme zum Universitätsplatz

14. Juni 2021

Was sich am Wochenende – insbesondere in der Nacht zum Sonntag – auf dem Universitätsplatz abgespielt hat, ist der vorläufige Höhepunkt einer schon seit längerem kaum erträglichen Situation. Seit Jahren erreichen uns in den warmen Sommermonaten Beschwerden wegen Lärm und Vermüllung, während auf der anderen Seite der nachvollziehbare Wunsch besteht, diesen schönen Platz für abendliche Treffen mit Freundinnen und Freunden zu nutzen.

Wir sind mittlerweile aber an einem Punkt angekommen, an dem die Vorgänge auf unserem Platz nichts mehr mit einer entspannten Party-Atmosphäre zu tun haben. Während in der Gastronomie zu Recht strenge Hygiene- und Abstandsregeln gelten, wird vor unserem Hauptgebäude gefeiert, als sei die Corona-Pandemie längst Geschichte. Das auf dem Universitätsplatz geltende Alkoholverbot wird bewusst ignoriert, hinzu kommt eine nach Schilderungen von Anwohnern hochaggressive Stimmung mit zahlreichen Schlägereien. Die unzähligen Scherben, die am Sonntag den Universitätsplatz übersäten, haben uns schockiert und lassen erahnen, was dort in der Nacht zuvor passiert sein muss. In dieser Situation kommt der von uns eingesetzte Sicherheitsdienst schnell an seine Grenzen. Zahlreiche Polizeieinsätze sind die Folge, und insbesondere für die Nachbarschaft ist dieser Zustand nicht mehr tragbar.

Wir würden uns daher wünschen, dass Gießen den Beispielen anderer Städte folgt und angesichts der Fortdauer der Pandemie ein generelles Alkoholverbot auf öffentlichen Plätzen verhängt. Unabhängig davon werden wir bis zum kommenden Wochenende weitere Maßnahmen ergreifen und prüfen aktuell auch die Möglichkeit, den Platz komplett abzusperren. Dazu sind wir auch in Gesprächen mit Stadt und Polizei.

Wir sind uns im Übrigen sehr bewusst, dass nicht alle Personen, die sich am Wochenende auf dem Universitätsplatz treffen möchten, über einen Kamm zu scheren sind. Daher bedanken wir uns besonders herzlich bei denjenigen Studierenden, die am Sonntagmorgen die Initiative ergriffen haben und den Platz aufgeräumt haben. Wir wissen auch sehr zu schätzen, dass in den sozialen Medien bereits Ideen ausgetauscht werden, wie die Situation in den Griff zu bekommen wäre. Angesichts der andauernden Corona-Pandemie bitten wir aber um Verständnis dafür, dass wir derzeit keine andere Möglichkeit sehen, als das Alkoholverbot für alle konsequent durchzusetzen. Erst nach dem Ende der Pandemie können wir die Situation neu bewerten.