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Neue Attraktion in Gießener Antikensammlung

Kalksteinkopf „Herkules“ als Leihgabe aus Privatbesitz – Fundplatz Saalburg - Mittelpunkt der Führung durch die Herakles-Ausstellung am 6. Juni 2010

 

Nr. 115 • 4. Juni 2010



Die Gießener Antikensammlung ist um eine neue Attraktion reicher. Aus Privatbesitz gelangte ein kleiner Kalksteinkopf in die Sammlung, der bereits um 1880 in der Region gefunden sein soll - als Fundplatz ist das römische Kastell Saalburg überliefert. Das interessante Stück wurde der Gießener Antikensammlung anlässlich der aktuellen Sonderausstellung „Herakles & Co. – Götter und Helden im antiken Griechenland“ zur Begutachtung vorgelegt und kann nun als Leihgabe erstmals öffentlich gezeigt werden. Der Herkules-Kopf steht im Mittelpunkt der Führung am kommenden Sonntag, 6. Juni 2010, durch die Herakles-Sonderausstellung im Wallenfels’schen Haus. Veranstalter ist das Archäologische Institut der Justus-Liebig-Universität. Weitere Führungen finden an den Sonntagen, 20. Juni, 4. Juli und 18. Juli 2010, jeweils um 11 Uhr, statt. Der Eintritt ist frei.

Wie aus der künstlerischen Gestaltung deutlich wird, handelt es sich bei dem Kopf um das Bildnis eines bärtigen Herkules. Der Typus des Bildnisses lässt sich auf griechische Vorbilder des späten 4. Jahrhunderts v. Chr. zurückführen, die mit dem berühmten Bildhauer Lysipp in Verbindung gebracht werden. Lysipp war der Hofkünstler Alexanders des Großen. Ihm ist auch der sogenannte Herakles Farnese zugewiesen, der als monumentale Bronzestatue über Schloss und Park Wilhelmshöhe in Kassel wacht. Der Gießener Herkules war, wie gewisse Asymmetrien in der Anlage des Gesichtes zeigen, keine frei aufgestellte Figur, sondern ursprünglich Teil eines Reliefs. In Anbetracht des überlieferten Fundortes kommt am ehesten ein so genannter Viergötterstein in Frage, eine reliefgeschmückte Basis, die als Aufsatz eine oft mehrere Meter hohe Jupiter-Gigantensäule trug. Im Park vor der Saalburg wurde ein solches imposantes Monument als Rekonstruktion wiedererrichtet.

  • Termin: Sonntag, 6.Juni 2010, 11 Uhr, Wallenfels’sches Haus, Kirchenplatz 6, 35390 Gießen

 

Otto-Behagel-Straße 10, 35390 Gießen
Telefon: 0641 99-28051, -28053

 

Herausgegeben von der  Pressestelle der  Justus-Liebig-Universität Gießen