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Deutsch-polnische Übersetzung als Instrument der Kulturvermittlung

Im Rahmen der Kleine-Fächer-Woche beschäftigt sich eine Ausstellung in der Universitätsbibliothek Gießen mit dem „Karl-Dedecius-Preis“

Nr. 11 • 20. Januar 2020

Anlässlich der Kleine-Fächer-Woche an der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) laden das Gießener Zentrum Östliches Europa (GiZO) und die Universitätsbibliothek Gießen (UB) herzlich zur Vernissage einer Ausstellung über den „Karl-Dedecius-Preis“ am 29. Januar 2020 ein. Benannt wurde der Preis, der alle zwei Jahre sowohl an einen polnischen Übersetzer deutschsprachiger Literatur als auch an einen deutschen Übersetzer polnischer Literatur verliehen wird, nach Karl Dedecius (1921-2016), einem der bedeutendsten deutsch-polnischen Übersetzer und Brückenbauer.

Dedecius wuchs in der Stadt Lodz auf, die bis Mitte des 20. Jahrhunderts ein Schmelztiegel deutscher, jüdischer, polnischer und russischer Kultur war. Nachdem er aus der sowjetischen Kriegsgefangenschaft zurückgekehrt war, hatte er es sich zur Lebensaufgabe gemacht, die polnische Literatur in Deutschland bekannt zu machen, und damit mittels der Literatur Deutschland und Polen einander wieder anzunähern.

Anlässlich seines 90. Geburtstages entstand die Wanderausstellung über den von der Robert-Bosch-Stiftung und dem Deutschen Polen-Institut Darmstadt verliehenen „Karl-Dedecius-Preis“. Neben dem Konzept des Doppelpreises werden zudem sein Namensgeber und die Preisträgerinnen und Preisträger in deutscher und polnischer Sprache vorgestellt. Die Prämierten nehmen zu ihrer Profession Stellung und verraten, was sie beim Übersetzen von Literatur inspiriert.

Die Ausstellungseröffnung wird begleitet von einem Vortrag des Karl-Dedecius-Preisträgers Bernhard Hartmann, der über die heutigen Probleme und Schwierigkeiten des Übersetzens unter dem Titel „Der Ort des Übersetzers. Übersetzen zwischen Politik und digitalem Wandel“ sprechen wird. Bernhard Hartmann übersetzt seit 2005 vorrangig literatur- und geisteswissenschaftliche Texte aus dem Polnischen.

Zu sehen ist die Ausstellung im Ausstellungsraum der UB (Otto-Behaghel-Straße 8, 35394 Gießen) vom 23. Januar bis 29. Februar im Rahmen der Kleinen-Fächer-Woche. Unter dem Motto „Europa – EinBlick von den Rändern“ präsentieren die kleinen Fächer an der JLU ihre Leistungen und Gesellschaftsrelevanz. Vom 20. bis 29. Januar 2020 findet eine Reihe von vielfältigen Veranstaltungen statt, die sich an die Öffentlichkeit in Stadt und Region wenden und die kleinen Fächer sichtbarer machen sollen.

Ein herzlicher Dank richtet sich an die Robert Bosch Stiftung und das Deutsche Polen Institut Darmstadt, die die Ausstellung ermöglicht haben.

  • Termin

Ausstellung über den „Karl-Dedecius-Preis“: 23. Januar 2020 bis 29. Februar 2020.
Ausstellungsraum der Universitätsbibliothek Gießen (Otto-Behaghel-Straße 8, 35394 Gießen), montags bis sonntags von 7.30 bis 23 Uhr.
Vernissage „Der Ort des Übersetzers. Übersetzen zwischen Politik und digitalem Wandel“: 29. Januar 2020, 18 Uhr. Der Eintritt ist frei.

  • Kontakt


Universitätsbibliothek
Otto-Behaghel-Straße 8, 35394 Gießen
Telefon: 0641 99-14063

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