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ADUC-Preis 2020 für Chemiker Dr. Urs Gellrich

Leiter einer Emmy-Noether-Nachwuchsgruppe der Universität Gießen nimmt Auszeichnung am 30. März 2020 im Rahmen der Chemiedozententagung in Dresden entgegen

Nr. 34 • 24. Februar 2020

Dr. Urs Gellrich. Foto: Alexander Francke
Für die Entwicklung neuer molekularer Systemen, die in der Lage sind, chemische Bindungen reversibel zu spalten und somit zu aktivieren, erhält Dr. Urs Gellrich, Institut für Organische Chemie der Justus-Liebig-Universität Gießen, den ADUC-Preis 2020. Dieser mit 5.000 Euro dotierte Preis wird von der traditionsreichen Arbeitsgemeinschaft Deutscher Universitätsprofessoren und -professorinnen für Chemie (ADUC) einmal im Jahr an bis zu drei Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler für die Etablierung eines eigenständigen Forschungsgebietes vergeben. Die Preisverleihung erfolgt am 30. März 2020 im Rahmen der Chemiedozententagung an der Technischen Universität Dresden (TUD). Gellrich wird dort seine aktuellen Forschungsarbeiten in einem Kurzvortrag präsentieren.

Der Gießener Leiter einer Emmy-Noether-Nachwuchsgruppe erklärt: „Die Aktivierung starker chemischer Bindungen ist ein zentraler Aspekt in der Chemie. Ein Schwerpunkt unserer Forschungsprojekte ist das Zusammenspiel von computerchemischen Untersuchungen und experimentellen Arbeiten: Die gewünschten Strukturen und Eigenschaften der neuen molekularen Systeme werden zunächst am Computer durch quantenmechanische Rechnungen gezielt entworfen, dann werden die Systeme im Labor synthetisiert und experimentell untersucht.“  Konkrete Anwendung finden die neuen Systeme in der Katalyse, die einen wichtigen Beitrag bei der Entwicklung ressourcenschonender chemischer Prozesse leistet, aber auch in der Wasserstoffaktivierung und der reversiblen Bindung von CO2.

Dr. Urs Gellrich, Jahrgang 1983, studierte und promovierte an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Nach einem Postdoc-Aufenthalt am Weizmann Institute of Science in Israel begann er im April 2017 seine unabhängige Forschungstätigkeit an der JLU als Liebig-Stipendiat des Fonds der Chemischen Industrie. Seit dem Jahr 2019 ist er Emmy Noether-Gruppenleiter. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert sein Projekt „In Silico Design und Synthese neuartiger, metallfreier Systeme für Bindungsaktivierung und Katalyse“ bis zum Jahr 2024 mit 1,3 Millionen Euro. Das Emmy-Noether-Programm der DFG ist eines der zentralen Exzellenzprogramme für den wissenschaftlichen Nachwuchs. Explizit hervorgehoben wurde von der ADUC neben der Etablierung eines eigenständigen Forschungsgebiets auch die Qualität der zahlreichen wissenschaftlichen Publikationen von Dr. Gellrich.

  • Weitere Informationen

www.uni-giessen.de/fbz/fb08/Inst/organische-chemie/Gellrich

  • Kontakt


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Heinrich-Buff-Ring 58, 35392 Gießen
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