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Das komplexe Verhältnis von Mensch und Tier im Fokus

Bastet Stiftung Hamburg finanziert neue Stiftungsprofessur für Human-Animal-Studies an der Justus-Liebig-Universität Gießen

Nr. 87 • 13. Juni 2023 

Mit der ambivalenten und dynamischen Beziehung zwischen Mensch und Tier wird sich eine neue Stiftungsprofessur für Human-Animal-Studies an der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) beschäftigen. Die Bastet Stiftung Hamburg, die sich weltweit für den Schutz von Tieren und ihres Lebensraums einsetzt, finanziert die Stiftungsprofessur über den Stifterverband für zunächst sechs Jahre.

Die aktuell ausgeschriebene Stiftungsprofessur wird am Fachbereich Veterinärmedizin der JLU angesiedelt sein. Im Fokus steht die Erforschung der Mensch-Tier-Beziehung im Kontext soziologischer, juristischer, ethischer und veterinärmedizinischer Fragestellungen. Dazu gehören beispielsweise die Frage nach der grundsätzlichen „Nutzung“ von Tieren, Aspekte der Anthropomorphisierung in der Tierzucht oder die Speziesismusforschung. Darüber hinaus wird sich die Forschung mit Fragen des Tierschutzes aus unterschiedlichen Blickwinkeln beschäftigen; eine enge Kooperation mit dem Tierschutzzentrum der JLU ist vorgesehen.

Die Lehre im Fach Mensch-Tier-Beziehung soll fachbereichsübergreifend angeboten werden und Studierenden verschiedener Fachrichtungen, die sich mit der Interaktion von Tier und Mensch beschäftigen, einen wissenschaftlich fundierten Einblick in diese Thematik liefern. Für Studierende der Veterinärmedizin sind Module als Wahlpflichtveranstaltungen geplant.

„Diese Professur beschäftigt sich mit einem gesellschaftlich ebenso heiklen wie hoch relevanten Thema und die JLU ist der ideale Ort, um sie institutionell zu verankern“, so JLU-Präsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee. „Ich bin der Bastet Stiftung Hamburg sehr dankbar für die Förderung dieser Professur.“ Nicht nur mit dem Fachbereich Veterinärmedizin, wo Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Interdisciplinary Centre for 3Rs in Animal Research (ICAR3R) seit Jahren daran arbeiten, Tierversuche zu ersetzen, zu verfeinern und langfristig zu reduzieren, bietet die JLU optimale Anknüpfungspunkte für die neue Stiftungsprofessur. So besteht am Gießener Graduiertenzentrum Sozial-, Wirtschafts- und Rechtswissenschaften (GGS) bereits eine Forschungssektion zu Human-Animal-Studies.

Human-Animal-Studies beschäftigen sich mit einem Querschnittsthema, das Berührungspunkte mit vielen anderen Disziplinen aufweist. Der Bastet Stiftung Hamburg ist es ein besonderes Anliegen, dass alle Studierenden mit der Thematik in Berührung kommen und in einen wissenschaftlichen Dialog darüber treten können.

 

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