Inhaltspezifische Aktionen

Law and Culture

Die Gruppe freut sich über alle Interessierten! Schreiben Sie dazu gerne eine E-Mail an Laura Borchert (laura.borchert@gcsc.uni-giessen.de).

 

Mission Statement

Schon seit langem sind die vielfältigen Wechselbeziehungen zwischen Recht und Kultur untersucht worden. So hat der berühmte deutsche Prozeßrechtler Leo Rosenberg in seiner Gießener Rektoratsrede 1928 betont, dass Recht Kultur erst entstehen lasse: „… Gibt es doch keine Kultur und keinen Kulturfortschritt als hinter der schützenden Mauer des Rechts…“ Auch dass das Recht selbst eine Kulturerscheinung ist, wurde betont, etwa von den Rechtsphilosophen Emil Lask und Gustav Radbruch (Rechtsphilosophie, § 3). Trotzdem blieb es lange bei einer Erforschung des Rechts von innen, durch die Rechtswissenschaften - mit dogmatischen Fächern und Grundlagendisziplinen - , ohne dass die Erkenntnisinteressen und Erkenntnismethoden anderer Wissenschaften für das Recht wirklich fruchtbar geworden wären. Neuen Schub und neue Perspektiven erhielt das Verständnis des Rechts als kulturelles Phänomen, als in den Vereinigten Staaten die „Law-and-Economics“-Bewegung dominant wurde und als Antwort auf diese als ökonomistisch und technizistisch empfundene Denkschule die Strömung „Law and Literature“ entstand. Sie vereint unterschiedliche Ansätze, begonnen bei der Analyse literarischer Werke auf ihr Bild von Recht hin. Deutlich wird gegenüber dem Bild des Rechts als eines autonomen rationalen Systems die vielfache kulturelle Abhängigkeit und Bedingtheit des Rechts. „Law and Culture“ soll der Arbeitsgruppe als Dachbegriff für Fragen nach Recht als Kultur dienen (gerade auch soweit technisch erschei-nende Phänomene eines Rechtssystems in Rede stehen), aber auch nach Rechtskulturen, also der Ge-samtheit der Voraussetzungen, insbesondere der impliziten Vor- und Grundannahmen, eines Rechtssystems. Besonderes Anliegen dabei ist, über dem üblichen (und auch hier namensprägenden) Singular, der Monolithizität suggeriert („das Recht“, „die Kultur“) die Vielfalt der Rechtsbegriffe und Rechtssysteme wie auch der Kulturbegriffe und Kulturen herauszuarbeiten. Dem soll die Zusammenarbeit von Rechts- und Kulturwissenschaftlern aus angelsächsischen Ländern und Deutschland dienen.

 

Aktuelle Aktivitäten

 

Die Arbeitsgruppe trifft sich das nächste Mal am Donnerstag, 03. Februar um 15 Uhr bei Webex (s. Announcement unten). Für Informationen zu Terminen und bisherigen Aktivitäten, wenden Sie sich gerne an die Arbeitsgruppenleitung.

 

Donnerstag, 03. Februar 2022, 3 PM

Markus Ciesielski: "Rechtsreform und Ungleichheit. Die kolumbianische acción de tutela und das Recht auf Bildung"

Markus Ciesielski, Soziologe, ist Doktorand an der Justus-Liebig-Universität Gießen. Fokussiert auf die Region Lateinamerika arbeitet er zu Verfassungsklagen und sozialer Transformation, Grundrechten, Konflikten sozialer Ungleichheit und soziologischen Theorien des Rechts.

 

Meeting Info:

https://uni-giessen.webex.com/uni-giessen/j.php?MTID=mac8343d276c26f3ef8366cd3068c32d0

Password:

rCJ73Ja3BDE 

Meeting Number:

2731 032 9581

 

Friday, 29 January 2021, 4 PM

Prof. Hanne Petersen: "Biased Reflections on German Legal Culture(s)? An Essay from Corona Times"

This essay on German legal cultures covers German mirrors, legal pluralism (territorial, federal, ideological, linguistic), gender and political legal cultures, moves toward democratic cultures, cultures of silence and coming to terms with the past, memory culture, literary and popular legal culture and touches on 'corona normativities'.

Bei Interesse melden Sie sich bei Laura Borchert (laura.borchert@gcsc.uni-giessen.de).