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Zug statt Flug

Die Reisedauer via Zug innerhalb Deutschlands und in europäische Nachbarländer ist im Vergleich zum Flugzeug vielfach nur geringfügig länger, wenn die An-/Abreise zum Flughafen und die erforderliche Wartezeit am Flughafen berücksichtigt werden. Darüber hinaus ist in vielen Fällen eine effiziente Nutzung der Reise- als Arbeitszeit möglich.

Nachfolgend illustriert eine TravelCard für Ziele in relativer Nähe die geschätzte Reisezeit (ausgehend von Gießen) sowie die kalkulierten Treibhausgasemissionen in CO2-Äquivalenten in Abhängigkeit des Verkehrsmittels. Gelb markiert sind die Länder, die unter die Beschränkungen der Richtlinie für umweltfreundlichere Dienstreisen nach §1 fallen. Hinzu kommen ausgewählte Städte in Frankreich und Österreich. 

 

Abb. 1: Vergleich der Reisezeiten von Zug und Flug zu ausgewählten nahen Zielen (Bild: BfN / Anica Haubrich und Theresa Dietsch mit Colourbox/Aasheim Media) - Reisezeiten für werktägliche Reisen lt. skyscanner.de und bahn.de (Stand: 13.01.2024); CO2e-Berechnung nach Bewertungsansatz der hessischen Landesverwaltung mit Daten von energie-umwelt.ch und atmosfair.de (Stand: 18.01.2024); gelblich unterlegt: Länder mit allgemeinen Flugbeschränkungen gemäß Richtlinie für umweltfreundlichere Dienstreisen.

So dauert beispielsweise eine Zugfahrt nach Brüssel etwa 4 Stunden und 12 Minuten und ist damit nur etwa eine Stunde länger als eine Reise via Flugzeug (3 Stunden und 10 Minuten). Dafür werden nur ca. 2 kg CO2e erzeugt und damit etwa 98 % weniger als bei einem Flug (111 kg CO2e).

Die CO2-Emissionen für inländische Zugverbindungen liegen höher als bei internationalen Fahrten. Dies liegt an den defra-Werten, die der Berechnung zugrunde liegen. Diese unterscheiden zwischen inländischen und internationalen Zugfahrten. Bei ersteren werden im Regionalverkehr mitunter noch dieselbetriebene Triebfahrzeuge eingesetzt, was den durchschnittlichen CO2-Fußabdruck gegenüber internationalen Verbindungen auf elektrifizierten Strecken deutlich erhöht. Zur Berechnung der Emissionen von Flugreisen wurde außerdem der für die hessische Landesverwaltung gültige Radiative Forcing Index (RFI)-Faktor von 1,9 verwendet, der die Klimawirksamkeit der Emissionen abbildet.

Auch zu weiter entfernten Reisezielen bestehen vielfach komfortable Zugverbindungen, die zwar eine höhere Reisezeit beinhalten, jedoch einen deutlich geringeren CO2-Fußabdruck aufweisen. Beispiele können aus der nachfolgenden TravelCard entnommen werden:

Abb. 2: Vergleich der Reisezeiten von Zug und Flug zu ausgewählten europäischen Zielen (Bild: BfN / Anica Haubrich und Theresa Dietsch mit Colorbox - Aasheim Media) - Reisezeiten für werktägliche Reisen lt. skyscanner.de und bahn.de (Stand: 13.01.2024); CO2e-Berechnung nach Bewertungsansatz der hessischen Landesverwaltung mit Daten von energie-umwelt.ch und atmosfair.de (Stand: 18.01.2024)

So ist etwa die Bahnreise nach London, Mailand oder Wien in weniger als 9 Stunden von Gießen aus möglich; es fällt allerdings nur ein Bruchteil der CO2-Emissionen einer Flugreise an.