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Der Kampf um die Menschenrechte von Migrantinnen und Migranten

Auftakt der „MeDiMi Lectures“ der Forschungsgruppe „Menschenrechtsdiskurse in der Migrationsgesellschaft“ – Vortrag des europäischen Richters Dr. Andreas Zünd am 13. Juli 2023

Nr. 108 • 5. Juli 2023

Im Dezember 2023 jährt sich die Verabschiedung der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte durch die Vereinten Nationen zum 75. Mal. Aus diesem Anlass lädt die Forschungsgruppe „Menschenrechtsdiskurse in der Migrationsgesellschaft“ (MeDiMi) an der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) am 13. Juli 2023 zu einem Vortrag von Dr. Andreas Zünd ein. Zünd ist seit 2021 Richter am Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) in Straßburg. Er wurde von der Schweiz für den EGMR nominiert und war zuvor am Bundesgericht in Luzern tätig.

Bei seinem Vortrag handelt es sich um die erste Veranstaltung der „MeDiMi Lectures“, die ab dem Wintersemester 2023/24 an wechselnden Standorten stattfinden werden. „Wir möchten unsere Forschungsperspektiven durch den Dialog mit Personen aus der juristischen und politischen Praxis schärfen, die an der Schnittstelle von Migration und Menschenrechten arbeiten“, erläutert Prof. Dr. Jürgen Bast, Professur für Öffentliches Recht und Europarecht an der JLU und Sprecher von MeDiMi.  Seine Stellvertreterin Prof. Dr. Susanne Buckley-Zistel, Geschäftsführende Direktorin des Zentrums für Konfliktforschung an der Philipps-Universität Marburg, ergänzt: „Der Gerichtshof in Straßburg hat in der Vergangenheit der Politik rechtliche Grenzen aufgezeigt, wenn es um Migrantinnen und Migranten geht. Entsprechend umstritten sind seine Urteile. Wir wollen wissen, ob er diesem Druck standhält.“

Andreas Zünd spricht bei der ersten MeDiMi Lecture zum „Kampf um die Menschenrechte von Migrantinnen und Migranten aus Sicht eines Straßburger Richters“. Anschließend wird es die Gelegenheit für Fragen und eine Diskussion geben. Der Vortrag beginnt um 18.15 Uhr in der Alten Universitätsbibliothek (Raum AUB 1, Bismarckstraße 37, Gießen). Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Die Forschungsgruppe MeDiMi hat ihre Arbeit im September 2022 aufgenommen und wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert. MeDiMi untersucht Prozesse der „Vermenschenrechtlichung“ in Migrationsgesellschaften. Gemeint ist damit, dass verschiedenste Akteure seit den 1990er-Jahren verstärkt auf Menschenrechtsnormen Bezug nehmen, um ihre Interessen und Selbstverständnisse zu artikulieren. Mehr als 30 Forscherinnen und Forscher analysieren dieses Phänomen in zehn Teilprojekten aus den Rechts-, Sozial- und Kulturwissenschaften. Beteiligt sind die Hochschulstandorte Gießen, Marburg, Frankfurt am Main, Jena, Münster und Amsterdam. Das Ziel der Forschungsgruppe ist es, zu einem neuen Verständnis der Rolle der Menschenrechte in gegenwärtigen Gesellschaften beizutragen. 

  • Termin
    MeDiMi Lecture „Der Kampf um die Menschenrechte von Migrantinnen und Migranten – aus Sicht eines Straßburger Richters“. Vortrag und Diskussion mit Dr. Andreas Zünd, Richter am Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR)
    Donnerstag, 13. Juli 2023, 18.15 Uhr
    Alte Universitätsbibliothek (Raum AUB 1), Bismarckstraße 37, Gießen
  • Kontakt
    Maximilian Aigner
    Projektkoordinator der Forschungsgruppe „Menschenrechtsdiskurse in der Migrationsgesellschaft“ (MeDiMi) an der Professur für Öffentliches Recht und Europarecht (Prof. Dr. Jürgen Bast)
    Telefon: 0151 29262311
    E-Mail: medimi

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