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Neuer Rekord: 115,5 Millionen Euro Drittmittel für die JLU

Kanzlerin Susanne Kraus stellt Jahresabschluss 2022 der Justus-Liebig-Universität Gießen am 12. Juli 2023 im Senat vor

Nr. 111 • 12. Juli 2023

Die Justus-Liebig-Universität Gießen hat im Jahr 2022 einen neuen Rekord an Drittmitteln erzielt. JLU-Wissenschaftlerinnen und -Wissenschaftler haben im vergangenen Jahr 115,5 Millionen Euro an Drittmitteln für Forschungsprojekte eingeworben. Dabei handelt es sich vorwiegend um Gelder der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF), der Europäischen Union (EU) und aus dem Landesexzellenzprogramm LOEWE. JLU-Kanzlerin Susanne Kraus stellte den Jahresabschluss 2022 in der Senatssitzung am 12. Juli 2023 vor und ordnete die finanziellen Entwicklungen der Universität ein. Mit der Grundfinanzierung durch das Land Hessen in Höhe von 339,4 Millionen Euro und weiteren zweckgebundenen Landesmitteln im Umfang von 9,3 Millionen Euro verfügte die JLU 2022 über ein Gesamtbudget von 504,6 Millionen Euro.

Mit 115,5 Millionen Euro an Drittmitteln – inklusive der Förderung in Höhe von 7,6 Millionen Euro aus dem LOEWE-Programm des Landes – wurde das gute Vorjahresergebnis in Höhe von 99,7 Millionen Euro noch einmal um rund 15,8 Millionen Euro übertroffen. Dazu kamen eigene Einnahmen der JLU aus anderen Aktivitäten im Umfang von 29,3 Millionen Euro, darunter zum Beispiel aus der Tierpatientenbehandlung in der Veterinärmedizin, aus den Behandlungen in der verhaltenstherapeutischen Ambulanz sowie aus Umsätzen der landwirtschaftlichen Betriebe. Die JLU erhielt darüber hinaus weitere Landesmittel in Höhe von 11,1 Millionen Euro zur Durchführung von Projekten, etwa im Bereich der Digitalisierung, für Innovationen und zur Weiterentwicklung ihrer Strukturen.  Insbesondere im Bereich der Nachhaltigkeit wurden erfolgreich neue Strukturen etabliert.
 
Positives Jahresergebnis durch zeitliche Verschiebungen 

„Die JLU hat mit einem positiven Jahresergebnis in Höhe von 28,4 Millionen Euro abgeschlossen“, erklärte Kanzlerin Kraus. Die Ursache für dieses Ergebnis liege allerdings darin, dass im vergangenen Jahr nicht alle Bau- und Investitionsmaßnahmen wie geplant durchgeführt werden konnten. Gründe dafür waren unter anderem die mangelnde Verfügbarkeit von Bauunternehmen und Probleme bei den Lieferketten. Dringend notwendige Sanierungs- und Baumaßnahmen verschieben sich vor diesem Hintergrund um ein Jahr – und damit auch die Verausgabung der Mittel. Im positiven Jahresergebnis 2022 spiegelt sich zudem der Fachkräftemangel wider, da Stellen nicht wie geplant besetzt werden konnten. „Man kann keinesfalls davon ausgehen, dass diese Mittel der Universität für andere Zwecke zur Verfügung stehen“, warnte Kraus vor Fehlinterpretationen des Zahlenwerks: „Es handelt sich lediglich um eine Verschiebung.“  

Kostensteigerungen und Inflation

Aus diesem Grund blickt das JLU-Präsidium mit Anspannung auf die künftige Entwicklung ihrer finanziellen Rahmenbedingungen. „Die Inflation mit hohen Kostensteigerungen, insbesondere in den Bereichen Energie und Bau, belasten den Haushalt der JLU weiterhin in erheblichem Ausmaß“, erläuterte die Kanzlerin. Ein Blick in die Zukunft gestalte sich schwierig:  Mittel- und langfristige Prognosen seien aktuell nur schwer zu treffen, da die gestiegenen Kosten stärker als in der Vergangenheit schwankten und die umfangreichen energiebezogenen Unterstützungen von Bund und Land nach derzeitigem Kenntnisstand in den 2023 bzw. 2024 auslaufen werden. 

Der Hessischen Hochschulpakt verschafft der JLU von 2021 bis 2025 zwar eine festgelegte und damit planbare positive Entwicklung für große Teile der Landesfinanzierung (festgelegt wurde eine Steigerung von 4 Prozent pro Jahr). Mit dieser Steigerung sollten an der JLU 31 nicht vollständig ausfinanzierte Professuren aus dem sogenannten W-Stellen-Programm des Landes zur Verbesserung der Betreuungsrelation (Studierende pro Professorin/Professor) sowie die Schaffung neuer Dauerstellen für wissenschaftliches Personal finanziert werden. „Die hohe Inflation engt jedoch die finanziellen Spielräume der JLU ein“, stellte die Kanzlerin fest.  

Investitionen in Infrastruktur

Im vergangen Jahr hat die Universität Gießen insgesamt 43,7 Millionen Euro in ihre Infrastruktur investiert.  Davon entfallen 14,7 Millionen Euro auf Baumaßnahmen aus dem HEUREKA-Programm des Landes Hessen, dem Bund-Länder-Programm sowie eigene Mittel der JLU, die diese unabhängig von den genannten Programmen investiert. Ein Betrag in Höhe von 29,0 Millionen Euro wurde in die Ausstattung der Gebäude mit Anlagen und wissenschaftlichen Geräten investiert, um den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern an der JLU bestmögliche Arbeitsbedingungen zu bieten.



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