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Start im Studiengang „Liberal Arts & Sciences“

Interdisziplinäre Ausrichtung und gemeinsame Gestaltung des neuartigen Studienangebots der Justus-Liebig-Universität Gießen

Nr. 152 • 16. Oktober 2023

Die erste Studierendenkohorte am College of Liberal Arts & Scienes. (erste Reihe: Vizepräsidentin Prof. Katharina Lorenz (links) mit dem Team des Colleges. Foto: JLU / Katrina Friese
Die erste Studierendenkohorte am College of Liberal Arts & Scienes. (erste Reihe: Vizepräsidentin Prof. Katharina Lorenz (links) mit dem Team des Colleges. Foto: JLU / Katrina Friese

Am neu eingerichteten College of Liberal Arts & Sciences (CLAS) der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) sind sie mit großer Vorfreude erwartet worden: Über 30 Studierende starteten in der Einführungswoche zum Wintersemester als Allererste in den neuen Studiengang „Liberal Arts & Sciences“, also der freien Künste und Wissenschaften. Darunter verbirgt sich ein Studiengang, der individuelle Schwerpunktsetzungen in den Geistes- und Naturwissenschaften ermöglicht. 

Die Erste Vizepräsidentin Katharina Lorenz, die die Idee zum Studiengang in Gießen hatte und das College ins Leben gerufen hat, begrüßte die neuen Erstsemester. „Wir wollen mit Euch, den ersten Studierenden, die von Anfang an dabei sind, das Studienangebot gemeinsam gestalten“, betonte sie. Gelegenheiten, Lehrende aus dem ersten Studienjahr, dem sogenannten Orientierungsjahr, zu treffen und bereits inhaltliche Fragen zum Studienangebot zu stellen, gab es ebenfalls. Die Lehrenden kommen der interdisziplinären Ausrichtung des Studiengangs gemäß aus ganz verschiedenen Bereichen der JLU, etwa den Sportwissenschaften, der Klassischen Archäologie, der Osteuropäischen Geschichte, der Zeitgeschichte, der Festkörper-Physik, der Geografie, dem Zentrum für fremdsprachliche und berufsfeldorientierte Kompetenzen sowie dem Panel on Planetary Thinking.  

Liberal Arts & Science-Studiengänge sind in Deutschland bislang sehr selten. Sie bieten den Studierenden einen viel breiteren Lehrplan mit der Möglichkeit einer grundständigen Allgemeinbildung in einer Reihe von Fächern. Die Programme betonen damit die ganzheitliche Entwicklung und die Kultivierung allgemeiner intellektueller Fähigkeiten. Damit einher geht eine aktive, studierendenzentrierte Pädagogik mit kleinen Kursen und individueller Betreuung. Die tiefgreifenden globalen gesellschaftlichen Veränderungen der letzten Jahre – voranschreitende Globalisierung, Digitalisierung mit den Problemstellungen, die durch die Weiterentwicklung Künstlicher Intelligenzen (KIs) entstehen, die Covid-19-Pandemie und die Erfahrungen der Online-Lehre – haben vielfach auch zu einem Über- und Umdenken im Hinblick auf die Hochschulbildung geführt. 

Empfangen wurden die neuen Erstsemester bereits in der von der Zentralen Studienberatung organisierten Einführungswoche vom 9. bis 12. Oktober von den Mitarbeiterinnen des College Charlotte Kitzinger (Geschäftsführung), Sarah Homberger (Studierendengewinnung und -betreuung) sowie Susanne Bartel (Prüfungsangelegenheiten und Sachbearbeitung). Die Mentorin Viktoria Bauer sorgte außerdem dafür, dass die neuen Erstsemester bereits ausführlich Gelegenheit hatten, sich untereinander kennenzulernen. „Inter- und transdisziplinäre Perspektiven wie etwa das Bildungsmodell der Liberal Arts & Sciences sie bietet, ermöglichen es, sich aus verschiedenen Blickwinkeln mit den Themen auseinanderzusetzen, die junge Menschen heute beschäftigen und sich im fächerübergreifenden Austausch mit den gesellschaftlichen Realitäten und Anforderungen der Gegenwart und Zukunft auseinanderzusetzen“, führt Charlotte Kitzinger aus. 

In Gießen beschäftigt sich der Bachelorstudiengang, den man entweder mit einem Bachelor of Arts (B.A.) oder mit einem Bachelor of Science (B.Sc.) abschließen kann, mit Aufgabenfeldern wie Digitalisierung, Nachhaltigkeit und dem Umgang mit unterschiedlichen Formen von Wissen. Die Studierenden absolvieren im ersten Studienjahr ein Kerncurriculum von Pflichtkursen. Diese sollen unter anderem ein grundlegendes Wissenschaftsverständnis vermitteln. Auch Veranstaltungen zum wissenschaftlichen Argumentieren und Interpretieren sowie der Wissensproduktion stehen auf dem Stundenplan. Außerdem lernen die Studierenden bereits Themen aus den späteren „Fachtracks“ ab dem 3. Fachsemester kennen und bearbeiten eigene kleine Projektaufträge. So nehmen die Studierenden eine erste Schwerpunktsetzung für ihr weiteres Studium vor. Eng begleitet werden die Studierenden dabei sowohl von den Lehrenden als auch durch das College selbst. „Wir wollen eine akademische Gemeinschaft von Lernenden und Lehrenden aufbauen und fördern, die den neuen Studiengang aktiv mitgestaltet und weiterentwickelt“, so Sarah Homberger.

Nach dem Orientierungsjahr, für das die Studierenden auf Antrag ein sogenanntes Micro-Degree erhalten können, entscheiden sie sich dann für einen Fachtrack, also für eine bestimmte inhaltliche Studienausrichtung. Aktuell können sie bereits zwischen zwei Alternativen wählen, die ebenfalls im Rahmen der Einführungswoche vorgestellt wurden. Der naturwissenschaftlich orientierte Track „Sustainable Development and Digital Transformation“ beschäftigt sich mit Fragen der Klima- und Humangeografie sowie Geoinformatik, setzt sich aber auch mit Informationstechnologien auseinander. „Formationen des Wissens“ befasst sich aus einer geisteswissenschaftlichen Perspektive mit unterschiedlichen Formen, Kontexten und Praktiken von Wissen und Wissenschaft. Weitere Fachtracks werden von verschiedenen Fachbereichen der JLU entwickelt und sollen zum Wintersemester 2024/25 dann das Angebot erweitern und ergänzen. 

 

  • Weitere Informationen

https://www.uni-giessen.de/clas 
Instagram: @clas.jlu

 

  • Kontakt

Dr. Charlotte Kitzinger, College of Liberal Arts & Sciences
Geschäftsführung
Ludwigstraße 23, 35390 Gießen
Tel. 0641/99-12161
E-Mail: charlotte.kitzinger

 

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