Erster Preis für Lehrprojekt der Justus-Liebig-Universität Gießen

Nr. 187 • 1. Dezember 2023

Maximal digital und gleichzeitig maximal praxisnah: Mit dieser Mischung hat es Dr. Vincent Felde vom Institut für Bodenkunde und Bodenerhaltung der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) bei der Verleihung des Hessischen Hochschulpreises für Exzellenz in der Lehre ganz nach oben auf das Treppchen geschafft. Sein Lehrprojekt „Soil Science goes viral: Maximal digitale Umsetzung des Bachelor-Moduls ‚Bodenlandschaften Mitteleuropas‘“ wurde mit dem mit 60.000 Euro dotierten ersten Preis ausgezeichnet. „Unser Hochschulpreis für Exzellenz in der Lehre rückt Lehrende in den Mittelpunkt, die mit eindrucksvollem Engagement, didaktischem Geschick, Kreativität und persönlicher Reflexion Inhalte vermitteln, die im Gedächtnis bleiben. Herzlichen Glückwunsch allen Ausgezeichneten!“, sagte Wissenschaftsstaatssekretärin Ayse Asar am Donnerstagabend bei der Verleihung in Frankfurt.

Die Jury des Hochschulpreises hob die „starke Praxisrelevanz und das hohe Engagement des charismatischen Lehrenden hervor, der es schafft, eine ganz besondere Seminarkultur zu schaffen“, wie es in der Begründung für die Vergabe des ersten Preises hieß. Begeistert zeigte sich auch Prof. Dr. Katharina Lorenz, die JLU-Vizepräsidentin für Studium und Lehre: „Ich bin sehr stolz darauf, dass der erste Preis in diesem Jahr an die JLU geht. Dr. Felde zeigt uns beispielhaft, wie eine moderne Hochschullehre gelingen kann, die für einen nachhaltigen Lernerfolg bei den Studierenden sorgt. Dafür danke ich ihm sehr und gratuliere ihm herzlich zu seinem verdienten Preis.“ Die Auszeichnung ist für die JLU Anlass für eine interne Feierstunde am Dienstag, 5. Dezember 2023, um 18 Uhr im Faculty Club. 

„Ich fühle mich sehr geehrt durch diesen Preis – erst recht, nachdem ich die anderen ausgezeichneten Projekte in dem Wettbewerb kennenlernen durfte“, sagte Dr. Felde nach der Verleihung. In seinem Lehrprojekt geht es darum, erste praktische Erfahrungen bei der systematischen Beschreibung von Böden im Gelände zu sammeln. Gerade während der Pandemie war dabei Kreativität gefragt, denn gemeinsame Exkursionen durften nicht stattfinden. Neben einer Foto-Challenge, bei der die Studierenden Fotos posten sollten, wenn sie Lehrinhalte in ihrem Alltag wiedererkennen, konnten die Studierenden auch selbstständige GPS-Exkursionen mit dem eigenen Smartphone unternehmen, sodass sie sogar während des Lockdowns Geländeerfahrungen sammeln konnten. 

Die Mischung aus vielseitigen digitalen und analogen Lehrformaten und die integrierten Selbstlernphasen ermöglichen den Studierenden ein zeitlich und räumlich unabhängiges Lernen, das zu einem nachhaltigen Lernerfolg der heterogenen Lerngruppe beiträgt.
„Wichtig ist mir, dass die neuen Angebote nicht dazu gedacht sind, die Präsenzlehre zu ersetzen, sondern sie einfach nur zu erweitern“, erläuterte der Preisträger Dr. Felde seinen Ansatz. „Die Vielseitigkeit der Angebote und die verschiedenen digitalen und analogen Formate ermöglichen es, jede Teilnehmerin und jeden Teilnehmer dort abzuholen, wo er oder sie sich individuell befindet und so die Heterogenität der Lerngruppe zu berücksichtigen, da die fachliche Tiefe und Breite auf die individuellen Bedürfnisse anpassbar ist.“

Der Hessische Hochschulpreis ist mit insgesamt 115.000 Euro dotiert und wurde in diesem Jahr zum 14. Mal vergeben. „Die heute ausgezeichneten Lehrkonzepte bieten digitales Know-how und Lernerlebnisse vor Ort, kombinieren den theoretischen Lernstoff mit den Herausforderungen der Praxis und stellen sich den Zukunftsfragen“, sagte die Staatssekretärin. „Die Vielfalt an den Hochschulen wächst seit Jahren. Das ist gut so, denn unsere Gesellschaft braucht viele kluge und kreative Köpfe, die unterschiedliche Perspektiven und Erfahrungen mitbringen. Dadurch wachsen aber auch die Anforderungen an die Lehre. Die Preisträgerinnen und Preisträger gehen mit vielfältigen didaktischen Ideen an die Vermittlung von Wissen heran – und haben dabei immer die unterschiedlichen Voraussetzungen der Studierenden und deren Lernerfolg im Blick. Genau das zeichnet gute Lehre aus.“

• Termin

Dienstag, 5. Dezember 2023, 18 Uhr: Feierstunde im Faculty Club (Restaurant Heyligenstaedt, Aulweg 41, Gießen). Die Medien sind zur Berichterstattung herzlich eingeladen.

• Weitere Informationen

https://wissenschaft.hessen.de/video/1-preis-soil-science-goes-viral – Video zum Lehrprojekt

• Kontakt

Dr. Vincent Felde
E-Mail: vincent.felde; felde

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