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Bücher im Exil: Lebensspuren ihrer jüdischen Besitzer

Lesung und Gespräch mit Robert Jütte am 14. Dezember um 19 Uhr in der Universitätsbibliothek Gießen

Nr. 190 • 11. Dezember 2023

Robert Jütte. Foto: Fotostudio M42
Robert Jütte. Foto: Fotostudio M42

Bücher vermögen es, Geschichten zu erzählen und weiterzutragen. So hinterließen jüdische Emigranten, die nach 1933 ins Exil gingen, Spuren ihrer Erlebnisse in den wenigen Büchern, die sie auf der Flucht mitnehmen konnten. Die amerikanische Historikerin Lucy Dawidowicz bezeichnete diese hinterbliebenen Bücher von Emigranten oder Opfern des Holocaust als »stumme Überlebende«. Sie stehen im Zentrum einer Veranstaltung am Donnerstag, 14. Dezember 2023, in der Universitätsbibliothek der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU). Der Historiker Robert Jütte liest dort aus seinem 2022 erschienen Buch „Bücher im Exil: Lebenspuren ihrer jüdischen Besitzer“. Die Lesung findet in Kooperation mit der Arbeitsstelle Holocaustliteratur, der Universitätsbibliothek der Justus-Liebig-Universität Gießen und dem Literarischen Zentrum Gießen statt. Der Eintritt ist frei.

In den ausgewählten Zeugnissen aus einer Privatsammlung wird von bewegenden Einzelschicksalen berichtet, meist von Überlebenden des Holocaust, aber auch von einem jungen Berliner Juden, den die Nazis 1942 deportiert und dann in Auschwitz ermordet haben.
Dr. Olaf Schneider, Leiter der Sondersammlungen der Universitätsbibliothek Gießen, wird an dem Abend Raubgutbände aus jüdischem Besitz vorstellen, die im Bestand der Universitätsbibliothek gefunden wurden. Prof. Dr. Sascha Feuchert, Leiter der Arbeitsstelle Holocaustliteratur am Institut für Germanistik der JLU Gießen und Vorsitzender des Literarischen Zentrums Gießen, wird die Veranstaltung moderieren, die im Zeitschriftenlesesaal im 1. Obergeschoss der UB stattfinden wird. 

Robert Jütte studierte Geschichte, Germanistik und Politikwissenschaft in Marburg, London und Münster. Von 1983 bis 1989 arbeitete er als Dozent und später als Professor für Neuere Geschichte an der Universität Haifa/Israel. Von 1990 bis 2020 war er Leiter des Instituts für Geschichte der Medizin der Robert Bosch Stiftung. Seit 1991 ist er als Honorarprofessor an der Universität Stuttgart tätig, er ist Mitherausgeber von „Aschkenas. Zeitschrift für Geschichte und Kultur der Juden“. Unter seinen zahlreichen Buchveröffentlichungen findet sich neben „Bücher im Exil“ auch „Leib und Leben im Judentum“ (2016, englische Übersetzung 2020).

 

  • Termin

Donnerstag, 14.12.2023, 19 Uhr, Zeitschriftenlesesaal im 1. OG der Universitätsbibliothek, Otto-Behaghel-Str. 8, 35394 Gießen
Eintritt frei – Keine Anmeldung nötig

  • Weitere Informationen

https://www.lz-giessen.de/de/Juette/

  • Kontakt

Arbeitsstelle Holocaustliteratur:
Dr. Anika Binsch
E-Mail: anika.i.binsch

 

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