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Vom „kleinen Mann im Ohr“ und „fetten Fakten“

Seniorenvorlesung des Fachbereichs Medizin bietet ein breitgefächertes Programm im Sommersemester – Auftakt am 16. April 2024

Nr. 55 • 10. April 2024 

Von Adipositas-Chirurgie über Hörhilfen und Polyneuropathie bis hin zu Verschleißerscheinungen in der Schulter und vielen weiteren Themen reicht das breitgefächerte Programm der beliebten Seniorenvorlesungen am Fachbereich Medizin der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU). Die neue Staffel beginnt am 16. April 2024. Eingeladen Seniorinnen und Senioren, aber auch Interessierte jeden Alters. Eine medizinische Vorbildung ist nicht notwendig. Die Veranstaltungen beginnen jeweils um 17.15 Uhr im großen Hörsaal der Anatomie (Aulweg 123, Gießen). Organisiert wird die Reihe von Prof. Dr. Bettina Kemkes-Matthes, Fachärztin für Innere Medizin (JLU).

„Adipositas- und Metabolische Chirurgie – mehr als Kosmetik“ ist das Thema der Auftaktvorlesung am 16. April 2024 von PD Dr. Thilo Sprenger, Leiter der Sektion Adipositaschirurgie der Klinik für Allgemein-, Visceral-, Thorax- und Transplantationschirurgie. Starkes Übergewicht ist nicht nur ein Faktor, der die Lebensqualität massiv einschränken, sondern auch einer Vielzahl gravierender Erkrankungen Vorschub leisten und die Lebenserwartung deutlich reduzieren kann. Mittlerweile ist die Adipositas auch in Deutschland als eigenständiges Krankheitsbild anerkannt. Neben diversen konservativen Behandlungsansätzen steht insbesondere für die schwerste Form eine operative Therapie zur Verfügung. Sie ist die effektivste Maßnahme zur Behandlung einer fortgeschrittenen Adipositas und deren Begleiterkrankungen wie Diabetes, Bluthochdruck und Schlafapnoesyndrom. Im Rahmen der Vorlesung werden neben dem Krankheitsbild „Adipositas“ auch Indikationen für eine chirurgische Therapie, Wirkmechanismen und Operationstechniken sowie die Vor- und Nachbetreuung von Patientinnen und Patienten bei chirurgischer Adipositastherapie vorgestellt. 
  
Mit einem Vortrag zum Thema „Schlucken. Ein Reflex, dem es im Alter häufig an den Kragen geht“ von Dr. Cornelia Schwemmle, Oberärztin der Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde und Spezialistin für Phonologie und Pädaudiologie wird die Reihe am 30. April 2024 fortgesetzt. Schlucken ist ein hochdifferenzierter physiologischer Vorgang, der durch eine Vielzahl von Faktoren beeinträchtigt werden kann. Neben anatomischen Ursachen wie Schilddrüsenveränderungen oder Halswirbelsäulenveränderungen können Operationen im Gesichts-, Hals- und Schlund-Bereich sowie Veränderungen der neuronalen und muskulären Schluckstrukturen die Ursache sein. Auch das Alter verändert die Schluckeffizienz und Schluckgeschwindigkeit. Im höheren Lebensalter werden außerdem häufig diverse Medikamente eingenommen, deren Wirkstoffe direkt oder indirekt das Schlucken negativ beeinflussen.

Um das Hören geht es in dem Vortrag „Der kleine Mann im Ohr – Hörhilfen von gestern bis morgen“ von Dr. Stephan Ernst, Leiter der Audiologie an der Hals-, Nasen- und Ohrenklinik am 7. Mai 2024.  Mehr als die Hälfte der über 70-jährigen in Deutschland würden von einer Hörhilfe profitieren. Doch viele lehnen ein Hörgerät ab, dabei sind diese Geräte heute nahezu unsichtbare Meisterwerke der Technik. Der Vortrag soll Distanz abbauen und zeigen, wohin die Entwicklung von Hörgeräten geht.

Am 28. Mai 2024 referiert Prof. Dr. Natascha Sommer zum Thema „Post-Covid-19 Syndrom –  Welche Beschwerden sind typisch, was kann man tun?“. Beschwerden nach einer Covid-19-Infektion können länger anhalten, sind meistens aber harmlos und vorübergehend. Welche Beschwerden sind häufig und typisch nach einer Covid-19-Erkrankung, und was sind Warnzeichen einer ernsten Erkrankung? Wie werden länger anhaltende Beschwerden abgeklärt und was kann man aktuell dagegen tun? Wohin geht die Forschung in Richtung Ursachen und spezifischer Therapie? Fragen wie diese sind Thema des Vortrags.

Prof. Dr. Karsten Krüger, Leiter der Abteilung für Leistungsphysiologie und Sporttherapie an der JLU, spricht am 4. Juni 2024 zum Thema „Myokine: Botenstoffe aus der Muskulatur und ihre Wirkung auf die Gesundheit“. Vor etwa 20 Jahren wurden erste Moleküle beschrieben, die als hormonähnliche Substanzen aus der kontrahierenden Muskulatur freigesetzt werden. Seitdem wurden mehrere hundert Myokine beschrieben, die zahlreichen Organe und Gewebe im Körper in der Regel positiv beeinflussen. Einige der aktuellen Entwicklungen in diesem Themenbereich wird Prof. Krüger in seinem Vortrag aufgreifen.

„Polyneuropathie – eine Erkrankung in allen Altersklassen“ ist das Thema des Vortrags von Prof. Dr. Heidrun Krämer-Best, leitende Oberärztin der Neurologischen Klinik, am 18. Juni 2024. Die Polyneuropathie ist eine Erkrankung, die gleichmäßig oder verschieden stark motorische, sensible und autonome Nervenfasern betrifft. Da die Behandlung sich nach der Ursache richtet, müssen zugrundeliegende, behandelbare Erkrankungen erkannt werden. Fortschritte gibt es bei der Therapie einiger genetischer aber auch entzündlich-vermittelter Formen der Polyneuropathie.

Um „Verschleißerscheinungen der Schulter – Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten“ geht es im Vortrag von Prof. Dr. Bernd Ishaque, stellvertretender Direktor der Orthopädischen Klinik, am 2. Juli 2024. Der Fokus seines Vortrags wird auf degenerativen, Alters- und überlastungsbedingten Aspekten liegen. Aufgrund veränderter Freizeitaktivitäten und dem Wunsch, auch im höheren Alter aktiv zu bleiben, gewinnen Schulterprobleme zunehmend an Bedeutung. Prof. Ishaque zeigt umfassenden Diagnostik- und individuelle Therapie-Möglichkeiten auf. Diese reichen von konservativen Behandlungen über minimalinvasive Eingriffe bis hin zur Endoprothetik.

Die letzte Vorlesung im Sommersemester bestreitet Prof. Dr. Pascal Bauer, Oberarzt der Abteilung für Kardiologie und Angiologie und leitender Arzt der Angiologie, Sportkardiologie und kardiovaskulären Prävention. Er spricht am 9. Juli 2024 über das Thema „Fette Fakten: Wie Lipide unser Herz und unsere Gefäße beeinflussen“. Dabei erläutert er die Bedeutung von Lipiden für unseren Körper und wie sie unsere Gesundheit beeinflussen. Wie entsteht Arterienverkalkung und welche Rolle spielen Lipide dabei? Welche Behandlungsoptionen gibt es und wie kann man durch seinen Lebensstil vorbeugen? Neben einem Überblick über Medikamente und Therapien schildert Prof. Bauer auch praktische Schritte, um die Herzgesundheit zu fördern und Arterienverkalkung zu bekämpfen.

Die Vorträge finden in Präsenz statt. Sie werden jedoch aufgezeichnet und stehen dann unter www.med.uni-giessen.de/senioren zur Verfügung – ebenso wie viele Vorträge aus den vorausgegangenen Semestern.

 

  • Termine

16. April 2024 • PD Dr. Thilo Sprenger: Adipositas- und Metabolische Chirurgie – mehr als Kosmetik

30. April 2024 • Dr. Cornelia Schwemmle: Schlucken. Ein Reflex, dem es im Alter häufig an den Kragen geht

7. Mai 2024 • Dr. Stephan Ernst: Der kleine Mann im Ohr – Hörhilfen von gestern bis morgen

28. Mai 2024 • Prof. Dr. Natascha Sommer, MD, PhD: Post-Covid-19-Syndrom – welche Beschwerden sind typisch, was kann man tun?

4. Juni 2024 • Prof. Dr. Karsten Krüger: Myokine: Botenstoffe aus der Muskulatur und ihre Wirkung auf die Gesundheit

18. Juni 2024 • Prof. Dr. Heidrun Krämer-Best: Polyneuropathie – eine Erkrankung in allen Altersklassen

2. Juli 2024 • Prof. Dr. Bernd Ishaque: Verschleißerscheinungen der Schulter – Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten

9. Juli 2024 • Prof. Dr. Pascal Bauer: Fette Fakten: Wie Lipide unser Herz und unsere Gefäße beeinflussen

Veranstaltungsort: Großer Hörsaal des Instituts für Anatomie und Zellbiologie der JLU, Aulweg 123, 35392 Gießen
Die Veranstaltungen finden jeweils dienstags um 17.15 Uhr statt

 

  • Weitere Informationen

www.med.uni-giessen.de/senioren (Vortragsaufzeichnungen)

 

  • Kontakt

Prof. Dr. Bettina Kemkes-Matthes
E-Mail: Bettina.Kemkes-Matthes

 

Presse, Kommunikation und Marketing • Justus-Liebig-Universität Gießen • pressestelle

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