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EFI-Jahresgutachten 2024 veröffentlicht

Bedenken und Unsicherheit hemmen. KI-Einsatz in Unternehmen

Pressemitteilung des ZEW, 28. Februar 2024

Übergabe des EFI-Gutachtens an Bundeskanzler Olaf Scholz (v.l.n.r.: Prof. Dr. Dr. h.c. Friederike Welter, Prof. Dr. Guido Bünstorf, Prof. Dr. Carolin Häussler, Prof. Dr. Uwe Cantner, Olaf Scholz, Bettina Stark-Watzinger, Prof. Dr. Irene Bertschek, Prof. Dr. Till Requate). Foto: David Ausserhofer.
Übergabe des EFI-Gutachtens an Bundeskanzler Olaf Scholz (v.l.n.r.: Prof. Dr. Dr. h.c. Friederike Welter, Prof. Dr. Guido Bünstorf, Prof. Dr. Carolin Häussler, Prof. Dr. Uwe Cantner, Olaf Scholz, Bettina Stark-Watzinger, Prof. Dr. Irene Bertschek, Prof. Dr. Till Requate). Foto: David Ausserhofer.

Die Expertenkommission Forschung und Innovation (EFI) hat heute ihr aktuelles Jahresgutachten an Bundeskanzler Olaf Scholz übergeben. Darin konstatiert die Expertenkommission, dass Deutschland und die Europäische Union (EU) bei der Entwicklung und beim Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) dringend aufholen müssen. Bei KI handelt es sich um eine Schlüsseltechnologie, die die technologische und ökonomische Entwicklung in den kommenden Jahren entscheidend prägen wird. 
„KI kann in vielen Technologiebereichen und Branchen, wie etwa in der Produktionstechnik oder in der pharmazeutischen Industrie, Innovations- und Wachstumspotenziale eröffnen“, erläutert Prof. Dr. Irene Bertschek, Leiterin des Forschungsbereichs „Digitale Ökonomie“ am ZEW Mannheim und stellvertretende Vorsitzende der Expertenkommission. „Um die Potenziale der KI nutzen zu können, muss sie auch in der Breite der Wirtschaft zum Einsatz kommen“, so Bertschek.

Noch große Hemmnisse für KI-Einsatz

Dass diese Breite noch nicht gegeben ist, zeigt eine im Auftrag der Expertenkommission durchgeführte repräsentative Umfrage des ZEW. So haben 2023 in Deutschland zehn Prozent der Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes und 30 Prozent der Unternehmen der Informationswirtschaft KI eingesetzt. Etwa ein weiteres Viertel der Unternehmen in beiden Bereichen plante den zukünftigen Einsatz von KI. Eine hohe Wettbewerbsfähigkeit des eigenen Unternehmens auf dem Gebiet der KI bescheinigten sich nur sehr wenige Unternehmen, sechs Prozent im Verarbeitenden Gewerbe und 15 Prozent in der Informationswirtschaft.
 
Die Befragungsergebnisse zeigen auch, dass einem breiteren Einsatz von KI einige hemmende Faktoren entgegenstehen. „Den Mangel an zeitlichen und persönlichen Ressourcen nehmen Unternehmen sowohl im Verarbeitenden Gewerbe mit 72 Prozent als auch in der Informationswirtschaft mit 68 Prozent als größtes Hindernis wahr. Zudem herrschen bei vielen Unternehmen noch Unsicherheit über den zu erwartenden Nutzen sowie Bedenken hinsichtlich der Reife und Zuverlässigkeit von KI. Fehlendes Wissen in den Unternehmen sowie ein fehlendes Fachkräfteangebot sind weitere Faktoren, die den Einsatz von KI hemmen“, fasst Bertschek die Befragungsergebnisse zu den Hemmnissen der KI-Nutzung zusammen.
Weitere Themen des EFI-Gutachtens 2024 sind neue Technologien für eine nachhaltige Landwirtschaft, internationale Mobilität im Wissenschafts- und Innovationssystem sowie Soziale Innovationen.

 

Für Rückfragen zum Inhalt

Prof. Dr. Irene Bertschek, Tel.: +49 (0)621 1235-178, E-Mail irene.bertschek@zew.de

Prof. Dr. Irene Bertschek ist Leiterin des Forschungsbereichs „Digitale Ökonomie“ am ZEW Mannheim und stellvertretende Vorsitzende der Expertenkommission sowie Professorin für Ökonomie der Digitalisierung am Fachbereich Wirtschaftswissenschaften an der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU).

 

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