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Verfassen von wissenschaftlichen Hausarbeiten

 Kleines 1x1 einer wissenschaftlichen Arbeit / Hausarbeit

1. Wie finde ich Literatur zu meinem Thema?

  • Schneeballverfahren: In einschlägigen Lexika nach Literaturangaben schauen, in den dort angegebenen Werken wieder nach den Literaturangaben schauen, ...
    Vorteil: relativ schnell; eine Vorauswahl ist getroffen.
    Nachteil: nicht vollständig, erfasst ist v.a. nicht die neuere Literatur zum Thema.
  • Bibliotheksbezogenes Verfahren: Den Bibliothekskatalog (OPAC/JustFind) nach verschiedenen Stichworten durchsuchen.
    Vorteil: schnell; die gefundenen Titel sind auch erreichbar; auch neueste Titel erfasst.
    Nachteil: bei Weitem nicht vollständig, v.a. Beiträge in Zeitschriften/Sammelwerken werden nur z. T. erfasst.
  • Offene Suche im Internet: Das Internet (google books, google scholar) nach verschiedenen Stichworten durchsuchen.
    Vorteil: schnell; auch entlegene Literatur und gut versteckte Zitate werden gefunden.
    Nachteil: bei Weitem nicht vollständig sondern eher Zufallstreffer, online verfügbar ist i.d.R. nur alte (oft veraltete) Literatur, Hausarbeiten von Studierenden und ein paar einzelne modernere Titel. Viele Titel sind auch nur als Schnippets verfügbar und die Ausschnitte verzerren oft die Bedeutung der sichtbaren Stellen.
  • Verfasserbezogenes Verfahren: Die Publikationslisten von Wissenschaftlern auf deren Homepages durchsuchen.Vorteil: Man weiß, dass die Beiträge von Fachleuten verfasst sind; auch entlegen publizierte und auch sehr aktuelle Titel werden gefunden; wenn man einen Aufsatz nicht in einer Bibliothek findet, kann man die Wissenschaftler direkt anschreiben und um Kopien bitten.
    Nachteil: Man muss vorher wissen, wer über das entsprechende Thema gearbeitet hat. Unbekanntere, junge oder auch bereits verstorbene Wissenschaftler werden mit diesem Verfahren nicht erfasst.
  • Systematisches Verfahren: In einschlägigen Print-Bibliographien („Germanistik“, „Artusbibliographie“, ...) Jahrgang für Jahrgang durchgehen. Elektronische Datenbanken (http://www.bdsl-online.de; https://www.degruyter.com/db/germanistik; http://www.germanistik-im-netz.de/startseite.html; http://www.mediaevum.de/zeit.htm...)  nach verschiedenen Stichworten durchsuchen.
    Vorteil: weitgehend vollständig.
    Nachteil: Bibliographien erfassen nicht die neueste Literatur (die Einträge sind i.d.R. 1–2 Jahre alt); bei Printbibliographien zeitaufwändig; elektronische Datenbanken sind z.T. nicht von zu Hause aus frei zugänglich, nur über den Uni-Server).

Bei nur im Internet veröffentlichten Beiträgen ist höchste Vorsicht geboten! Es ist viel leichter, Müll ins Internet zu stellen, als ihn bei einem Verlag unterzubringen. Natürlich gibt es auch unterschiedlich zuverlässige Verlage.
Insgesamt bietet sich eine Kombination aus verschiedenen Rechercheverfahren an. Nähere Informationen zum systematischen Bibliographieren und Recherchieren v.a. im Bereich der Mediävistik siehe: http://www.mediaevum.de/biblio.htm.
Lassen Sie nicht ChatGPT recherchieren: Die KI erfindet Titel, die es gar nicht gibt.

2. Wie finde ich meine exakte Fragestellung?

Die vom Dozenten vorgegebenen Themen und Leitfragen sind ein Anhaltspunkt; die Forschungsliteratur gibt den zweiten: Was ist umstritten, was interessiert die Forschung an diesem Text? Wo gibt es noch offene oder unbehandelte Fragen? – Achtung! Wir suchen nicht Fakten und unumstürzbare Wahrheiten, sondern Deutungen, Erklärungen der „Fakten“ = Texte.  – Den letzten Ausschlag für die Themenfindung gibt dann das eigene Interesse am jeweiligen Text.

3. Wie gehe ich mein Thema an? Wie interpretiere ich einen Text?

Entscheiden Sie sich selbst für eine Interpretationsmethode. Die Forschung bietet eine Vielzahl von Möglichkeiten. Im Folgenden ist eine Auswahl daraus genannt. Im Idealfall verbinden Sie mehrere der Ansätze:

  • Der Strukturalismus versucht, sich dem Verständnis eines Textes zu nähern, indem sein Aufbau durchleuchtet wird. Bedenken Sie: Doppelungen oder Teilungen von Handlungssequenzen, spiegelbildliche Strukturen, quantitative Gewichtungen von Handlungsteilen, Rückgriffe und Vorausschauen sind kein Zufall, sondern vom Verfasser bewusst gesetzt. Es bietet sich auf jeden Fall an, sich von jedem Text, den Sie behandeln, ein grobes Strukturgerüst zu erstellen.
  • Die Erzählanalyse konzentriert sich auf die Erzählerfigur und die Erzählperspektive. Der Erzähler – eine vom Autor geschaffene Figur, die nicht mit ihm identisch ist und auch anderer Meinung sein kann wie er! – leitet den Leser/Hörer nicht zufällig durch das Geschehen. Es ist zu beachten, was der Erzähler wann und wie vermittelt, wie er die Gedanken und Emotionen seines Lesers/Hörers steuert und wie er mit dem verschiedenen Kenntnisstand, den er, die handelnden Figuren und der Leser/Hörer besitzen, spielt.
  • Poetologische Ansätze bemühen sich, aus Prologen und Erzähleräußerungen die Poetologie des Verfassers zu erkunden: sein Verhältnis zur Fiktion, zur Didaxe, zu seinen Lesern/Hörern, seine Einschätzung seiner eigenen Arbeit und ihres Werts. Sinnvoll ist es, dabei nicht stehen zu bleiben, sondern dann nach der Umsetzung des literarischen Programms im Text zu fragen.
  • Die Gattungsgeschichte/Textlinguistik untersucht literarische Gattungen/Textformen, die Verbindlichkeit von deren Normen und das Verhältnis des Einzeltextes zu diesen. Wenn ein Text von einer bereits etablierten Gattung markant abweicht, wird man davon ausgehen können, dass der Autor dies bewusst tut und will, dass sein Hörer/Leser diese Abweichung als ein Signal versteht, die Besonderheit des Textes zu erkennen – und vielleicht auch Kritik an anderen Vertretern der Gattung oder der gesamten Gattung zu üben.
  • Die Motivgeschichte verfolgt einzelne Motive und ihre Entwicklung in verschiedenen Texten, die aus ganz unterschiedlichen Zeiten und Kontexten stammen können. Es sollte dabei nicht bei einer rein positivistischen Datensammlung bleiben, sondern es lohnt sich, sich zu überlegen, warum bzw. wozu der Verfasser eines bestimmten Textes ein bestimmtes Motiv verwendet und wie er es verwendet/abwandelt.
  • Intertextuelle Ansätze können motivgeschichtliche mit einschließen. Hier geht es aber v. um den „Dialog“ verschiedener Texte miteinander, um Anspielungen, Nachahmungen, Kritik an einzelnen anderen Texten – die sich in einzelnen Passagen finden können, aber auch den ganzen Text ausmachen können, bei Übersetzungen und Nachdichtungen klar bestimmbarer Vorlagen. Auch hier geht es darum, was durch die besondere Art der Bezugnahme auf den anderen Text ausgedrückt werden will.
  • Die Literatursoziologie versucht, die Verbindung des Textes zu seiner sozialgeschichtlichen Umgebung zu berücksichtigen. Es geht also v.a. um den Stand des Dichters, seines Mäzens, seiner Leser/Hörer. Will der Text auf soziale Missstände aufmerksam machen und auf ihre Änderung zuwirken oder will er soziale Gegebenheiten verfestigen?
  • Die Kulturgeschichte will sehr viel breiter den Text als Teil einer Kultur verstehen. Sie geht davon aus, dass kein Autor isoliert ist, sondern dass er aus verschiedenster Seite vorgeprägt ist und dass er mit seinem Werk wiederum auf seine Umwelt zurückwirkt, d.h. am kulturellen Dialog teilnimmt. Sie erschließt die historischen (politischen, kulturellen, etc.) Umfelder des Textes, zieht verschiedene andere Quellen hinzu – Geschichtsschreibung, Bildzeugnisse, Architektur, etc. – und deutet immer Text und Kontext gemeinsam.
  • Unterformen der Kulturgeschichte sind die historische Anthropologie und die Mentalitäts- und Emotionengeschichte. Es geht hier darum, aus den Texten herauszulesen, wie Machtstrukturen, kulturelle Gepflogenheiten, ritualisierte Vorgänge, Emotionen, etc. gleichsam bildlich in den Texten ausgedrückt sind, in der Regel ohne dass sie direkt angesprochen wären. Dieser Ansatz schwankt zwischen einer Suche nach überzeitlich Menschlichem und nach Charakteristika einer bestimmten Zeit und Kultur. Sie sollte aber nicht außer Acht lassen, dass sie innerhalb der Literaturwissenschaft doch die Literatur, die literarische Umsetzung des anthropologischen Phänomens, und nicht dieses selbst, ins Zentrum stellen sollte.
  • Die Raumforschung fragt nach der Bedeutung der Räume, in die das erzählte Geschehen hineingestellt ist, nach Erwartungen, die an diese gebunden sind, aber auch nach Räumen, die zwischen Erzähler und impliziten Rezipienten entworfen werden.
  • Gender Studies fragen nach der Darstellung des männlichen und des weiblichen Geschlechts in den Texten, ob eine gewisse Rollenzeichnung zu beobachten ist, ob sie eine Besonderheit des Erzählers/Autors ist oder ob sie der sozialen Umgebung des Textes entspringt. Gender Studies sollen, um eine literaturwissenschaftliche Methode bleiben, den Text als Erkenntnisgegenstand nicht aus den Augen verlieren und nicht heutige Befindlichkeiten und Probleme über einen historischen Text legen.
  • Die Psychoanalyse (Freud/Young etc.) ist heute oft mit der Mythenforschung Sie sucht nach mythischen Strukturen im Text, welche Übergänge der Personen in andere Lebenszustände, Initiationsriten etc. beschreiben. Auch hier muss man aufpassen, dass der einzelne Text noch zu seinem Recht kommt und nicht ein überzeitlich Rituelles in den Vordergrund gerückt wird.

4. Wie baue ich meine Arbeit auf?

  1. Titelblatt
  2. Inhaltsverzeichnis
  3. Einleitung: grundlegende Informationen zum Text; Forschungsstand; Fragestellung und Erläuterung der Methode/Gliederung der folgenden Untersuchung.
  4. Hauptteil: (1) Vorstellung des Gesamttextes und Bereitstellen der für die Analyse notwendigen Hintergrundinformation; (2–xx) entsprechend der Fragestellung gegliedert, Einzelanalysen von Textstellen und Diskussion der Forschungsliteratur zu den jeweiligen Stellen. – Achtung: Jede These muss logisch aus den Prämissen (Text und Hintergrund) gefolgert werden. Jede Kritik oder Akzeptanz einer in der Forschungsliteratur geäußerten These muss begründet werden. Die Einzelteile sollten v.a. bei längeren Arbeiten durch Zwischenüberschriften getrennt sein. Dennoch sollen es keine völlig in sich abgeschlossenen Einheiten bilden, sondern es soll deutlich werden, wie die Teile untereinander zusammenhängen.
  5. Schluss: Zusammenfassung der im Hauptteil gewonnen Einzelergebnisse, Rückblick auf die Fragestellung des Anfangs.
  6. Bibliographie

5. Formalia

5.1. Schriftbild

  • Die Hausarbeit sollte maschinenschriftlich, DIN A4, Schriftgröße ca. 10–12pt, Zeilenabstand 1,2–1,5-zeilig mit relativ breitem Seitenrand (2,5cm–4cm) geschrieben sein. (Die strenge Norm wäre 40 Zeilen, 60 Anschläge pro Zeile.) Die Seiten sollten nummeriert sein, Seitenzahlen oben rechts auf der Seite; Fußnoten unten auf der Seite (keine Endnoten).
  • Für den Schriftsatz gelten die Richtlinien im »Duden«. Dazu gehört z.B. auch der Unterschied zwischen Binde- und Gedankenstrich: - / –. Wichtig ist, dass fremdsprachliche (auch mittel- oder frühneuhochdeutsche) Ausdrücke kursiv geschrieben werden. Werktitel stehen entweder ebenfalls kursiv oder in Anführungszeichen, möglichst »«. Das sind keine Größer- und Kleiner-Zeichen, sondern Anführungszeichen aus dem Sonderzeichensatz: [Alt175][Alt174]. Die Namen von Wissenschaftlern, deren Werke zitiert werden, können in Kapitälchen stehen. Bsp.: Der »Parzival« Wolframs von Eschenbach zeichnet die âventiure nicht negativ, auch wenn Walter Haug dies in seinem »Parzival ohne Illusionen« nachzuweisen sucht.       
    Bitte achten Sie darauf, dass Sie die Formatierung konsequent beibehalten und nicht von Seite zu Seite variieren.
  • Es gibt im Deutschen einen Unterschied zwischen „Punkt“ und „neuem Absatz“. Bitte schreiben Sie nicht jeden Satz in einen eigenen Absatz, sondern bemühen Sie sich darum, einen zusammenhängenden Text zu schreiben und Absätze nur da zu setzen, wo sie sinnvoll sind.
  • Abstände zwischen Absätzen sind zwar von Word (für Briefe) voreingestellt, aber beim wissenschaftlichen Schreiben unüblich. Sie stellen einen Kompromiss zwischen einem neuen Absatz und einem neuen Kapitel dar und sollten also nur in dieser Funktion verwendet werden. Abstände zwischen allen Absätzen markieren, dass kein zusammenhängender Text geschrieben werden will, sondern dass isolierte Einzelgedanken aneinandergereiht werden sollen.

 5.2. Zitate, Paraphrasen, Übersetzungen

  • Zitiert wird grundsätzlich in der Originalsprache (in der originalen Orthographie). Sollte diese weder Neuhochdeutsch noch Englisch noch Französisch sein (also z.B. Mittelhochdeutsch, Latein, Jiddisch), wird eine Übersetzung beigegeben – bei Zitaten, die mindestens 3 Verse oder bei Prosatexten 3 Zeilen lang sind und daher als Block abgesetzt sind (siehe unten); kürzere Zitate, die in den Fließtext eingebaut sind – Verszitate bitte immer mit Verstrenner (| oder /) –, bleiben ohne Übersetzung, es sei denn, sie sind schwer zu verstehen und das richtige Verständnis ist für die Argumentation wichtig. Alt-, mittel- und frühneuhochdeutschen sowie niederdeutschen Texten muss eine EIGENE Übersetzung beigegeben werden, nur bei anderen Sprachen dürfen fremde Übersetzungen verwendet werden. Diese müssen dann in der Fußnote angegeben werden.
  • Eine Übersetzung ist als Prosatext ohne Verstrenner in korrekter heutiger Syntax mit moderner Interpunktion geschrieben. Wörter, die ihre Bedeutung verändert haben, müssen ersetzt und nicht nur an die neue Rechtschreibung angepasst werden.
  • Jedes wörtliche Zitat muss als solches kenntlich gemacht werden. Dies geschieht in der Regel durch Anführungszeichen. Längere Textpassagen, d.h. Zitate ab 3 Vers Länge bzw. bei Prosatexten ab 3 Zeilen Länge werden als Block abgesetzt, d.h. eingerückt, evtl. mit geringerem Schriftgrad und engerem Zeilenabstand. Verse werden dabei abgesetzt. Bei im Block abgesetzten Zitaten verzichtet man auf die Anführungszeichen.
  • Wenn ein Zitat geändert wird, werden die neu eingefügten Buchstaben in eckige Klammern gesetzt, Auslassungen werden mit [...] gekennzeichnet, einzelne ausgelassene Buchstaben mit []. Zitate müssen insbesondere dann geändert werden, wenn sie in den Fließtext eingebaut werden und so, wie sie sind, nicht in die Syntax des sie umgebenden Satzes passen.
  • Forschungsliteratur wird nur dann wörtlich zitiert, wenn ihre Formulierung im positiven oder negativen Sinne bemerkenswert ist. Sie sollte dann auch möglichst kommentiert werden. Wenn es nur um die Inhalte eines Forschungsbeitrags geht, wählt man eine Paraphrase statt eines Zitats.
  • Inhaltsangaben der von Ihnen behandelten literarischen Texte übernehmen Sie bitte nicht aus der Forschungsliteratur; einen Text, den Sie ja gelesen haben müssen, können Sie selbst zusammenfassen.
  • Die exakte Herkunft jedes Zitats und auch jeder Paraphrase muss nachgewiesen werden, bei wissenschaftlicher Literatur in der Fußnote (mit Seitenangabe), bei literarischen Werken (= Primärliteratur) direkt vor oder hinter dem Zitat (Verszahl, Strophenzahl, Szenen-/Aktzahl oder Folio-/ Seitenzahl des überlieferten Originals, nicht oder nur im äußersten Notfall die Seitenzahl der verwendeten Textausgabe). Bei der ersten Nennung des Werks muss in der Fußnote geklärt werden, nach welcher Ausgabe/Fassung zitiert wird. Dies betrifft auch Zitate aus der Bibel: Die verwendete Übersetzung muss angegeben werden.
  • Allzu lange Zitate sollten vermieden werden; brechen Sie lange Zitate auf in kürzere Blöcke, die Sie zuerst kommentieren, bevor Sie mit dem Zitat fortfahren.
  • Wer Zitate und Paraphrasen nicht nachweist, macht sich des Plagiats schuldig – und d.h. des Diebstahls geistigen Eigentums (gegenüber der Quelle) wie auch der Täuschung.
  • Wer Hausarbeiten ganz oder teilweise aus dem Internet zieht ohne dies zu kennzeichnen, kann im Wiederholungsfall seine Prüfungsberechtigung an der Universität verlieren.
  • Wer Hausarbeiten von KI formulieren oder übersetzen lässt, macht sich ebenfalls des Betrugs schuldig und kann im Wiederholungsfall seine Prüfungsberechtigung an der Universität verlieren.

5.3. Fußnoten

  • In den Fußnoten sollten keine längeren Texte stehen, sondern vornehmlich Literaturangaben, d.h. i.d.R. Nachweise von Zitaten oder paraphrasierten Passagen. Außerdem können in den Fußnoten auch Verweise untergebracht werden, wie: „Hiermit widerspreche ich …“; „Hier stimme ich mit… überein“; Vgl. dazu auch: ...; Vgl. im Gegensatz dazu: ...; Siehe  auch S. ...
  • Mehrere Literaturangaben in einer Fußnote werden durch Semikolon (;) getrennt. Am Ende jeder Fußnote steht ein Punkt. Zwei Punkte hintereinander gibt es nicht, wenn also das letzte Wort einer Fußnote eine Abkürzung ist, setzt man nicht noch einmal einen zweiten Punkt dahinter.

Beim ersten Mal, wenn ein Titel in den Fußnoten auftaucht, müssen die vollständigen bibliographischen Angaben gegeben werden:

  • Monographien: Autor mit vollständigen Vornamen, Titel, Band. Erscheinungsort und (Auflage)-jahr (Reihe), vollständige Seitenzahlen.
    Bsp.: Kindermann, Heinz, Theatergeschichte Europas, Bd. II. Salzburg 21959, S. 112–124; Brett-Evans, David, Von Hrotsvit bis Folz und Gengenbach. Eine Geschichte des mittelalterlichen deutschen Dramas, Bd. I. Berlin 1975 (Grundlagen der Germanistik 15), S. 12.
  • Textausgaben: Autor, Titel, hg. v. .... Erscheinungsort und (Auflage)-jahr (Reihe).
    Bsp.: Fastnachtspiele des 15. und 16. Jahrhunderts, hg. v. Dieter Wuttke. Stuttgart 41989 (Reclam UB 9415); Hans Sachs, Meistergesänge. Fastnachtspiele. Schwänke, hg. v. Eugen Geiger. Stuttgart 21981.
  • Zeitschriftenbeiträge: Verfasser, Titel, in: Zeitschrift und Jahrgang (Jahreszahl), Seitenzahlen des gesamten Beitrags, Seitenzahl der zitierten Stelle.
    Bsp.: Huber, Christoph, Höfischer Roman als Integumentum? Das Votum Thomasins von Zerkaere, in: ZfdA 115 (1986), S. 79–100, S. 87f.
  • Beiträge in Sammelbänden: Verfasser, Titel, in: Titel des Sammelbands, hg. v. Herausgeber mit vollständigem Vornamen. Erscheinungsort und (Auflage)-jahr (Reihe), Seitenzahlen des gesamten Beitrags, Seitenzahl der zitierten Stelle.
    Bsp.: Dietl, Cora, du bist der aventüre fruht. Fiktionalität im »Wilhelm von Österreich« Johanns von Würzburg, in: Fiktionalität im Artusroman. Dritte Tagung der Dt. Sektion der Internationalen Artusgesellschaft in Berlin, hg. v. Volker Mertens und Friedrich Wolfzettel. Tübingen 1993, S. 171–184, S. 174f.
  • Lexikonartikel: Bitte zitieren Sie nicht nur das ganze Lexikon, sondern den einzelnen Artikel!
    bei einbändigen Lexika: Verfasser, Art. ‚Titel‘, in: Titel des Lexikons, hg. v. Herausgeber. Erscheinungsort, (Auflage) Erscheinungsjahr, Seiten- oder Spaltenzahlen des gesamten Artikels, Seiten-/Spaltenzahl der zitierten Stelle:
    Bsp.: Tronicke, Marlena, Art. ‚England‘, in: Metzler Lexikon literarischer Symbole, hg. v. Günter Butzer und Joachim Jacob. Stuttgart 32021, S. 144–146, S. 144.
    bei mehrbändigen Lexika: Verfasser, Art. ‚Titel‘, in: Titel des Lexikons [möglichst abgekürzt], (Auflage) Bandnummer (Erscheinungsjahr), Seiten- oder Spaltenzahlen des gesamten Artikels, Seiten-/Spaltenzahl der zitierten Stelle.
    Bsp.: Schnell, Bernhart, Art. ‚Vocabularius Lucianus‘, in: 2VL 10 (1999), Sp. 475–478, S. 476; Hünemörder, Christian, Art. ‚Zikade‘, in: LexMA 9 (2002), Sp. 612f., Sp. 612.

Bei der zweiten Erwähnung eines Titels in den Fußnoten werden Kurztitel verwendet: Verfassernachname Jahreszahl, Seitenzahlen. Wird ein Autor zweimal direkt hintereinander genannt, wird beim zweiten Mal nur doch „ders.“ (= derselbe) geschrieben; wird ein Titel zweimal direkt hintereinander genannt, „ebd.“ (= ebenda).
Bsp.: Haug 1979, S. 12; ders. 1989, S. 55–95; Dietl , Cora, du bist der aventüre fruht. Fiktionalität im »Wilhelm von Österreich« Johanns von Würzburg, in: Fiktionalität im Artusroman. Dritte Tagung der Dt. Sektion der Internationalen Artusgesellschaft in Berlin, hg. v. Volker Mertens und Friedrich Wolfzettel. Tübingen 1993, S. 171–184, S. 174–176; Kern, Peter, Leugnen und Bewußtmachen von Fiktionalität im deutschen Artusroman, ebd., S. 185–199, S. 199.

5.4. Bibliographie

  • Alle Werke, die in den Fußnoten auftauchen, müssen hinten in der Bibliographie aufgelistet werden Die Form der Angaben entspricht der in den Fußnoten (die Stellenangaben der zitierten Stelle entfallen). Was nirgends in den Fußnoten auftaucht, hat nichts in der Bibliographie zu suchen.
  • Je länger die Bibliographie ist, desto stärker muss sie gegliedert sein. Die Grundgliederung, die auch bei kurzen Bibliographien gilt, ist: 1. Werke (= Textausgaben oder ggf. unedierte Handschriften/Frühdrucke), 2. Forschungsliteratur. Innerhalb dieser Teile sind die Einträge alphabetisch nach Verfassernamen geordnet. Liegen von einem Verfasser mehrere Titel vor, werden diese chronologisch geordnet. Internetressourcen werden dort einsortiert, wo sie hingehören: Online-Textausgaben zu 1, Online-Wörterbücher und Online-Forschungsliteratur (bitte nur solche verwenden, keine fragwürdigen Seiten!) zu 2, jeweils mit Download-Termin. Bücher und Aufsätze freilich, die auch offline existieren, nur zufällig online konsultiert wurden, werden nicht als Online-Ressourcen kenntlich gemacht, da man bei Print-Ressourcen auch nicht hinschreibt, aus welcher Bibliothek oder welchem Buchhandel man sie hatte. Die einzige Ausnahme bilden unikal überlieferte (d.h. nur in einem einzigen Exemplar vorhandene) Texte; da sind Bibliothek und Signatur anzugeben.

5.5. Erklärung

  • Jeder Arbeit ist eine unterschriebene Erklärung beizulegen, dass die Arbeit selbstständig und ausschließlich unter Zuhilfenahme der im Quellen- und Literaturverzeichnis genannten Werke angefertigt worden ist. Diese Erklärung bezieht sich auch auf die Verwendung von KI und auf sprachliche Korrekturleistungen anderer. Diese sind üblich, aber strenggenommen nicht legal, da die sprachliche Form mit in die Benotung Ihrer Arbeit einfließt.

5.6. Titelblatt

  •  Der Titel der Arbeit sollte so gewählt werden, dass er den Kern der Arbeit berührt und zugleich beim Leser Interesse erweckt. Im Titel stehen (außer ggf. Zitaten) keine vollständigen Sätze. Die ausformulierte Fragestellung gehört in die Einleitung, nicht aufs Titelblatt.
  • Neben dem Titel werden folgende Angaben auf dem Titelblatt erwartet: Bezeichnung der Lehrveranstaltung, Datum, Name, Fächerkombination und Semesterzahl.

6. Abgabeform

  • Bitte geben Sie die Arbeit als pdf-Datei und als Ausdruck ab. Den Ausdruck erkalten Sie korrigiert zurück; die pdf wird 5 Jahre lang gespeichert und dann gelöscht.