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aktuelle Projekte

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Leseförderung im Projekt "Lies mit"
(im Auftrag der Reinhard Mohn Stiftung, dem Kompetenzteam, dem Bildungsbüro und den Schulaufsichten im Kreis Gütersloh)

Projektleitung: Dr. Juliane Dube

Projektlaufzeit: Mai 2021 - Dez. 2023

In NRW erreichen 15,7 Prozent der Kinder nicht den Mindeststandard im Lesen. Dieses Kompetenzniveau hat das IQB 2016 ermittelt. Für die Kinder hat dies erhebliche, negative Auswirkungen auf ihren Bildungsverlauf bis hinein in das Erwerbsleben, da es sich beim Lesen um eine Schlüsselkompetenz handelt, die den Kompetenzerwerb auch in anderen Fächern beeinflusst. Hinzu kommt, dass ein Großteil der Lehrkräfte bezüglich der Diagnose- und Förderprozesse und der damit verbundenen Vorschriften verunsichert ist. Oftmals fehlen an den Schulen außerdem solide Handlungsgrundlagen für die Förderung der Lesekompetenzen sowie gemeinsam getragene Konzepte, die eine durchgängige Förderung in allen Jahrgansstufen beinhaltet. Angeregt durch die positiven Erfahrungen aus dem Hamburger Leseband starten zum Schuljahr 2022/2023 nun auch vier Grundschulen und eine Förderschule mit einer systematischen Leseförderung in den Klassen 2-4. Die Entwicklung der Leseleistung und der Lesemotivation werden hierbei regelmäßig (alle 10-12 Wochen) mit einer Online-Variante des Salzburger Lesescreenings und einem kleinen digitalen Fragebogen zu Lesemotivation und -verhalten über den Projektzeitraum von 1,5 Jahren erfasst und ausgewertet. 


Evaluation der digitalen Fortbildung zum Projekt „Lies mit“
(Im Auftrag der Reinhard Mohn Stiftung, dem Kompetenzteam, dem Bildungsbüro und den Schulaufsichten im Kreis Gütersloh)

Projektleitung: Dr. Juliane Dube

Projektlaufzeit: April 2022 – April 2024

Begleitend zur Umsetzung der Leseförderung im Projekt „Lies mit“ nehmen alle Lehrer*innen der teilnehmenden Grund- und Förderschulen über einen Zeitraum von 18 Monaten an sieben Fortbildungsmodulen teil.

Fragestellungen innerhalb der Begleitstudie zielen einerseits auf die Weiterentwicklung professioneller Handlungskompetenzen und anderseits auf die Veränderung unterrichtlichen Handelns, inklusive der zu fördernden Schülerleistungen. Hierzu werden entsprechend des Vier-Ebenen-Modells von Kirkpatrick (1979):

  1. Daten zum fachlichen, fachdidaktischen und pädagogischen Wissen sowie zu subjektiven Theorien und Überzeugungen der Lehrpersonen,
  2. zur Qualität und Quantität der Lerngelegenheiten während der Fortbildung,
  3. zu Voraussetzungen der Schüler*innen,
  4. zum Schulkontext quantitativ und qualitativ erhoben.

 

Der Finkenwerder Weg. Systematische Leseförderung in den Klassenstufen 5-9 im Hamburger Stadtteil Finkenwerder 
(im Auftrag der Behörde für Schule und Berufsbildung (BSB) in Hamburg)

Projektleitung: Prof. Dr. Steffen Gailberger, Projektkoordination: Dr. Juliane Dube 

Projektlaufzeit: Aug. 2020 – Aug. 2028

(Zugleich: Anschlussstudie zu „Systematische Leseförderung für die Primarstufe“. Hamburger Teilstudie im Rahmen der von Bund und Ländern geförderten BiSS-Initiative zu Sprachbildung, Sprachförderung und Sprachdiagnostik)

Wiederholt zeigt sich in (inter-)nationalen Studien, dass etwa 20% der deutschen Schüler*innen nach wie vor nur über eine unzureichende Lesekompetenz verfügen (vgl. u. a. PISA 2019). Insbesondere vor dem Hintergrund der wachsenden Digitalisierung ist es heute jedoch wichtiger denn je, dass die Heranwachsenden in der Lage sind, komplexe Texte zu lesen, zu verstehen und zu bewerten, um u. a. ‚Fake News‘ von wahrhaftigen Nachrichten zu unterscheiden. Um dies zu erreichen, braucht es eine Leseförderung von Anfang bis Ende der Schulzeit mit zentralem Platz im schulinternen Curriculum. 

An nahezu allen Hamburger Grundschulen wird inzwischen mehrfach im „Leseband durchgeführt“ (https://www.biss-sprachbildung.de/biss-lesefoerderung-hamburg/). Im Rahmen dieser festen Lesezeit von 20 Minuten werden verschiedene Übungen zur Verbesserung der Leseflüssigkeit umgesetzt, egal, welches Fach auf dem Stundenplan steht. Anknüpfend an den großen Erfolg des Lesebandes, der sich in einer deutlichen Steigerung der Leseflüssigkeit, des Leseverstehens und der Rechtschreibkompetenz bei sprachlich wie sozial benachteiligten Schülerinnen und Schülern inzwischen auch empirisch nachweisen lässt (vgl. Gailberger/Pohlmann/Reichenbach/Thonke/Wolter 2021), wird im Rahmen eines Pilotprojektes (N = 315) in den Schuljahren 2020/2021-2025/26 auch für die weiterführenden Schulen ein Leseband zur systematischen Leseförderung laufend und wissenschaftlich begleitet.

Forschungsfragen im Kontext des Pilotprojektes konzentrieren sich auf Effekte in Bezug auf das Leseverstehen und die Leseflüssigkeit, die Anwendung von Lesestrategien, die Lesemotivation sowie Transfereffekte der Leseförderung auf andere Kompetenzbereiche in den Fächern Mathematik, Englisch und Naturwissenschaften. In einer Teilstudie soll zudem untersucht werden, inwieweit Schüler*innen mit sonderpädagogischem Förderbedarf und Teilleistungsstörungen von der Leseförderung profitieren. Zur Erhebung der Daten werden neben standardisierten Lesetests und einem Fragebogen auch Lautleseprotokolle und Interviews mit videografischer Beobachtung eingesetzt. 


Erklärvideos im inklusiven Literaturunterricht (EviD)

Projektleitung: Dr. Juliane Dube

Projektlaufzeit: Juli 2021 – Sept. 2023

Seit den 2000er Jahren gibt es eine wachsende Nachfrage nach Online-Videoportalen, allen voran YouTube. Dort kann jeder mit nur einfachen Zugangsvoraussetzungen Videos hochladen und für die gesamte digitalisierte Welt verfügbar machen. Mit der Verbreitung von so genannten Erklärvideos ergeben sich daraus ganz neue Möglichkeiten der Wissensvermittlung. Ungeachtet der zahlreichen Studien zur Nutzung von Erklärvideos fehlt es jedoch nach wie vor an fachdidaktischen Qualitätskriterien bzw. Aussagen darüber, wie durch den Einsatz von Erklärvideos gelingende Lernprozesse im Literaturunterricht eingeleitet werden können.

Das aktuelle Projekt blickt auf zwei klassische Gegenstände des Literaturunterrichts in den Jahrgängen ab Klasse 7: die Kurzgeschichte und die Ballade. Im ersten Teil des Projektes wurden aktuelle Videoformate zu den ausgewählten Genres kritisch konfrontiert und kategorisiert, um sowohl Theorien als auch analysebasiert ein fachdidaktisches Raster zur Qualitätsanalyse dieser zu entwickeln. Im zweiten Teil des Projektes wurden zehn SchülerInnen der Klassen 8-10 einer Sekundarschule nach dem Prinzip der Varianzmaximierung in der Rezeption von Erklärvideos zum Thema Kurzgeschichten videografisch begleitet und währenddessen und im Anschluss leitfadengestützt zum Umgang mit Erklärvideos befragt.