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Untersuchungsgebiet

Gunung Kidul liegt an der Südküste der Insel Java ca. 100 km östlich der Großstadt Yogyakarta. Der Verwaltungsdistrikt ist der Sonderprovinz Yogyakarta untergeordnet und hat bei einer Fläche von ca. 3.000 km² eine maximale Ausdehnung von 85 km in Ost-West-Richtung. Ins Deutsche übersetzt, bedeutet Gunung Kidul „Süd-Gebirge“.

Naturräumlich besteht Gunung Kidul aus drei Teilregionen. Im Norden erhebt sich eine Vulkankette, die Gunung Baturagung, die den Distrikt Gunung Kidul nach Norden hin von den eigentlich für Java typischen fruchtbaren Reisbauebenen abgrenzt. Im Zentrum Gunung Kiduls befindet sich das Wonosari Plateau, das an seinem nördlichen und östlichen Rand vom Flusslauf des Kali Oyo begrenzt wird. Im Süden und Osten schließt sich eine 1.400 km² große Karsthügellandschaft, die Gunung Sewu an.

Die Region Gunung Kidul ist aufgrund des verkarsteten Untergrundes durch einen akuten Wassermangel insbesondere während der Trockenzeit geprägt. Gleichzeitig sind große unterirdische Wasserressourcen vorhanden, die für eine Verbesserung der Wasserversorgungssituation genutzt werden können. Aufgrund der Siedlungsstrukturen sowie der topografischen, hydrologischen und hydrogeologischen Randbedingungen ergeben sich unterschiedliche Ausgangs- und Bedarfssituationen in den verschiedenen Gebieten Gunung Kiduls. Gemeinsam ist den beiden Teilgebieten Gunung Sewu und Wonosari Plateau jedoch die Karstsituation mit ihren Potentialen und Schwierigkeiten der Wasserver- und -entsorgung.

Modellregion Gunung Kidul
Abb.: Modellregion Gunung Kidul [Quelle: IfG/IWG]

Der Westteil der Gunung Sewu – für den ein japanisches Konsortium ein Wasserversorgungskonzept erarbeitet – sowie das Nordgebirge Gunung Baturagung, welches durch das Flussgebiet des Kali Oyo von Gunung Sewu und Wonosari-Plateau getrennt ist, werden nicht als direkte Kernregion betrachtet. Die Begrenzung der räumlichen Ausdehnung ist sinnvoll, um der Forderung nach einer überschaubaren Modellregion, in welcher die praxisbezogene Umsetzung eines IWRM machbar ist, gerecht zu werden. Selbstverständlich ist, dass die fachspezifische Wechselwirkung angrenzender Regionen (z.B. Bribinsystem–nordöstliche Höhlengebiete / Höhlenfluss Seropan–Plateauaquifer / Wonosari–Kali Oyo / Wonosariplateau–Nordgebirge / Gunung Kidul–Stadt Yogyakarta und Distrikt Wonogiri) analysiert werden muss. Dies kann in der erforderlichen Detailliertheit erst im Rahmen des Verbundprojektes erfolgen.