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Wasserbezugsquellen

Die Bevölkerung von Gunung Kidul ist abhängig von Jahreszeit und regionaler Situation auf unterschiedlichen Arten der Wasserbeschaffung/ -versorgung angewiesen. Die verfügbare Wassermenge ist dabei in nahezu allen Fällen unzureichend. Im folgenden sind diese unterschiedlichen Wasserbezugsquellen dargestellt.

Das Wasser der Telaga wird neben der Nutzung als Trink- und Kochwasser heute vor allem zum Baden, Waschen der Kleidung sowie zum Tränken und Waschen der Rinder verwendet.

Vorteil:
  • kostenfreie Wasserbereitstellung
Nachteile:
  • schlechte Wasserqualität / Gesundheitsgefährdung
  • geringe Verfügbarkeit in der Trockenzeit
  • hoher Aufwand für Wasserbeschaffung (mehrere Stunden pro Tag
Telaga
Abb.: Telaga [Quelle: IfG]

In den 80er Jahren wurden zahlreiche von UNICEF finanzierte Regenwasserspeicher gebaut. Die geschlossenen Behälter, die durch eine Regenrinne mit dem Hausdach verbunden sind, haben meist ein Fassungsvermögen von 9 m³.

Vorteil:
  • (scheinbar) kostenlose Wasserbereitstellung
Nachteile:
  • hohe Baukosten für Neubauten (3 – 3,5 Mio Rp., entspricht etwa dem Jahreseinkommen einer Familie)
  • oft schlechte Wasserqualität, v.a. bei langer Lagerung
  • Speichervolumen nicht ausreichend für ganzjährige Wasserversorgung
Regenwasser
Abb.: Regenwasser [Quelle: IfG]


Im Gegenteil zu der Bevölkerung der Gunung Sewu können die Menschen des Wonosari Plateaus auch Brunnen nutzen. Sie ziehen das Wasser aus einer Tiefe von 25-30 m.

Vorteil:
  • kostenlose Wasserbereitstellung
Nachteile:
  • häufiges Austrocknen der Brunnen bei Absinken des Grundwasserspiegeln in der Trockenzeit
  • oft schlechte Wasserqualität aufgrund von Verunreinigung durch versickertes Abwasser
Brunnen
Abb.: Hausbrunnen [Quelle: IfG]


In der Gunung Sewu wird Wasser mithilfe von Pumpen aus Karsthöhlen gefördert und über Leitungssysteme und Zwischenspeicher ebenfalls mit Pumpenergie weiterverteilt. Die Übergabe an die Verbraucher erfolgt dabei an Hausanschlüssen (SR) oder öffentlichen Anschlüssen (HU) für jeweils ca. 20 Haushalte. Die Energie für die Pumpen stammte bisher hauptsächlich aus Dieselgeneratoren, die inzwischen z.T. durch Stromversorgung aus dem öffentlichen Netz ersetzt werden.

Vorteile:
  • ganzjährig ausreichende Wasserressourcen
  • Wasserverteilung bis zum Verbraucher
Nachteile:
  • hoher Energiebedarf für Pumpen, hohe Kosten
  • Ökologische Gefährdung durch auslaufendes Öl/Diesel der Generatoren
  • unzureichende Wasserverteilung durch defekte Pumpen und Mängel im Leitungsnetz
Leitungswasser
Abb.: Bribinwehr [Quelle: IfG]


Auf dem Wonosari Plateau wird das Wasser vorhandener Karstquellen gefasst sowie aus Tiefbrunnen gefördert und ebenfalls über ein Leitungssystem mit Zwischenbehältern verteilt. Der Energiebedarf ist aufgrund der geringeren Förderhöhen im System geringer als bei den Verteilungssystemen der Gunung Sewu.

Vorteile:
  • ganzjährig ausreichende Wasserressourcen
  • Wasserverteilung bis zum Verbraucher
Nachteile:
  • Gefährdung der Wasserressourcen durch Versickerung von Abwässern
  • unzureichende Wasserverteilung durch defekte Pumpen und Mängel im Leitungsnetz
Karstquelle
Abb.: Karstquelle [Quelle: IfG]


Wenn keine andere Versorgungsquelle zur Verfügung steht, liefern Tanklastwagen Wasser auf Bestellung zu den Haushalten. Das Wasser ist von guter Qualität, aber sehr teuer. Der Wasserpreis hängt von der Entfernung und von der Verkehrsinfrastruktur ab. Aufgrund des hohen Wasserpreises schränken die Menschen ihren Konsum auf das Nötigste ein.

Vorteile:
  • Wasserversorgung auch in der Trockenzeit
  • Wasserlieferung bis zum Verbraucher
Nachteile:
  • sehr hoher Wasserpreis
  • nur geringe Wassermengen für die Bevölkerung bezahlbar
Tanker
Abb.: Tanker [Quelle: IfG]