Wassermengen
Art und Qualität der Wasserversorgung sind in der Modellregion regional unterschiedlich. Es lassen sich drei Gebiete – Gunung Sewu, Wonosari Plateau (ländlicher Bereich) und Wonosari Stadt (urbaner Bereich) – unterscheiden, die sich annähernd mit den vorhandenen Wasserversorgungssystemen decken. Die Gebiete sind in der unteren Abbildung dargestellt und deren Versorgungssysteme (u.a. Bribin- und Seropan-System) skizziert. |
Abb.: Modellregion Gunung Kidul mit bestehenden Wasserversorgungssystemen [Quelle: IfG/IWG |
Gunung Sewu Bis heute profitieren nicht alle in gleichem Maße vom Bribin-Leitungsnetz. Vielmehr gibt es erhebliche regionale Unterschiede. Der Hauptgrund hierfür ist die zu geringe Wassermenge, die von der Pumpenanlage aus der Bribin-Höhle in das Netzwerk eingespeist wird. Folgende Gründe führen zu einer ungenügenden Wassergewinnung bzw. Wasserverteilung:
Durch die unzureichende Fördermenge und die fehlerhafte Verteilung kann nicht das gesamte Leitungsnetz in seiner vollen Ausdehnung bedient werden. Viele Gemeinden werden nur teilweise oder überhaupt nicht mit Leitungswasser versorgt, obwohl sie an das Bribin-System angeschlossen sind. Daraus ergibt sich eine räumliche Differenzierung in drei Wassernutzungsgebiete (WNG):
In den drei WNG sind die insgesamt 80.000 Menschen in unterschiedlichem Maß auf die Versorgung aus Telagas, Regenwasserspeichern und Tankwagen angewiesen. In der unteren Abbildung sind die WNG sowie die anteilige Nutzung der verschiedenen Versorgungsquellen exemplarisch für WNG 3 dargestellt. |
Abb.: Wassernutzungsgebiete (WNG) im Versorgungsgebiet des Bribin-Leitungsnetzes (oben) und anteilige Nutzung der Versorgungsquellen exemplarisch für WNG 3 (unten) [Quelle: IfG] |
Wonosari Plateau (ländlicher Bereich) |
Abb.: Wehranlage und Förderpumpen in der Höhle Seropan [Quelle: IWG] |
Als Alternative haben Teile der Bevölkerung die Möglichkeit Leitungswasser aus dem Seropan-System zu nutzen. Derzeit werden mit Hilfe von Pumpen 25 l/sec Wasser aus dem unterirdischen Fluss der Höhle Seropan gewonnen. Weil PDAM derzeit aus ökonomischen Gründen nur einen Teil der vorhandenen Pumpen betreibt, erhalten nicht alle Nutzer regelmäßig Wasser. Die Energiekosten für eine größere Fördermenge sind zu hoch. Insgesamt ist die Wasserversorgung im Wonosari Plateau besser als in der Gunung Sewu, aber laut Aussagen der Bevölkerung sowie von PDAM dennoch unzureichend. Für die ca. 100.000 Menschen im Verteilungsgebiet Seropan können pro Kopf und Tag zeitweise weniger als 10 lpcd zur Verfügung gestellt werden. Der von der WHO angegebene Wert von 50 lpcd wird demnach auch auf dem Wonosari Plateau bei Weitem nicht erreicht. |
Wonosari Plateau (urbaner Bereich) |
Name der Quelle | Art der Quelle | Baujahr | Potential [l/sec] | Förderung [l/sec] | Laufzeit [h/Tag] |
---|---|---|---|---|---|
Gempur | Quelle | 1987 | 70 | 4,5 | 12 |
Gelung | Flachbrunnen | 1981 | 20 | 7,5 | 22 |
Hargobinangun | Tiefbrunnen | 1981 | 60 | 35 | 24 |
Tawasari | Tiefbrunnen | 1982 | 25 | 17,5 | 23 |
Siyono | Brunnen | 2004 | k. Ang. | 22 | 22 |
Seropan | Höhle | k. Ang. | 1.500 | 25 | 17 |
Gesamt | 1.703 |
131,5 |
20,0 |
Tab.: Quellen der Wasserversorgung von Wonosari Stadt Zusätzlich nutzen etwa 2/3 der Haushalte Brunnen, um ihren täglichen Wasserbedarf zu decken. Im Gegensatz zu den öffentlichen Tiefbrunnen, bei denen das Wasser aus einer Tiefe von rund 100 m gewonnen wird, sind die Brunnen zwischen 20 und 30 m tief. Die Förderung aus so geringer Tiefe ist aufgrund der geringen Filterwirkung des Karstuntergrundes vor dem Hintergrund der unzureichenden Abwasserentsorgung als äußerst bedenklich einzustufen. Die Nutzung des Brunnenwassers führt laut Aussage der Bevölkerung oftmals zu gesundheitlichen Problemen. |