Inhaltspezifische Aktionen

Gründungsinteresse wecken, Frauen zu Gründungen ermutigen

Food Entrepreneurship & Start-ups (FESU) an der Justus-Liebig-Universität Gießen unterstützt Frauen am Fachbereich 09 mit zehn EXIST-Women-Gründungsstipendien

Nr. 45 • 27. März 2024

Freude über den Startschuss des Projekts Female Food Entrepreneurship & Start-Ups (F-FESU) an der JLU: (v.l.n.r.) Lydia Witzmann, EXIST-Women-Stipendiatin (www.yes-organic.org), Dr. Christina Weber, Programmkoordinatorin FESU (Food Entrepreneurship & Startups FESU am Fachbereich 09), und Gina Jenkins, EXIST-Women-Stipendiatin (GrünAcker) – stellvertretend für weitere Teilnehmerinnen. – Foto: Lara Pellen
Freude über den Startschuss des Projekts Female Food Entrepreneurship & Start-Ups (F-FESU) an der JLU: (v.l.n.r.) Lydia Witzmann, EXIST-Women-Stipendiatin (www.yes-organic.org), Dr. Christina Weber, Programmkoordinatorin FESU (Food Entrepreneurship & Startups FESU am Fachbereich 09), und Gina Jenkins, EXIST-Women-Stipendiatin (GrünAcker) – stellvertretend für weitere Teilnehmerinnen. – Foto: Lara Pellen

Bei Unternehmensgründungen aus der Wissenschaft liegt die Frauenquote in Deutschland bei zwölf bis 16 Prozent. Mit innovativen Ideen und interessanten Konzepten kommen an einer Gründung interessierte Studentinnen, Absolventinnen und Wissenschaftlerinnen oft nicht weiter, kapitulieren früh oder scheitern an Hürden. Erstmals bietet die neue Koordinationsstelle Food Entrepreneurship & Start-ups (FESU) am Fachbereich 09 – Agrarwis¬senschaften, Ökotrophologie und Umweltmanagement der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) daher zehn EXIST-Women-Gründungsstipendien an. Sie unterstützt Frauen, die Grün¬dungsideen in den Bereichen Landwirtschaft und Ernährung weiterentwickeln wollen. Für das Projekt konnten im Rahmen des EXIST-Women-Gründungsstipendienprogramms des Bundes¬ministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) rund 100.000 Euro eingeworben werden. Unterstützt wird die Initiative durch das Gründungszentrum ECM der JLU. 

Dr. Christina Weber, Projektkoordinatorin, und Prof. Dr. Christian Herzig, Professur für Betriebslehre der Ernährungswirtschaft und des Agribusiness an der JLU, wollen mit dem Förderprogramm Female Food Entrepreneurship & Start-Ups (F-FESU) einen neuen Bereich an der JLU aufbauen. Der hohe Anteil an Frauen in den verschiedenen Studiengängen am Fachbereich 09 von rund 67 Prozent bietet dazu die geeigneten Rahmenbedingungen. Die Koordinationsstelle wird bis zum Jahresende neun Gründungsideen einzelner Studentinnen und Ehemaligen sowie ein „Female“-Gründungs-Team unterstützen. Die Themen der Teilnehmerinnen reichen von zielgruppengerechter Ernährungsberatung bis hin zu Biodünger und Bildungsideen. Die Frauen sollen im Laufe eines Jahres ermutigt werden, sich mit ihren Gründungsgedanken intensiv zu beschäftigen und die eigene Person im Hinblick auf eine mögliche Zukunft als Unternehmerin zu hinterfragen. Das Kick-off-Meeting für das Projekt F-FESU fand am 19. Februar statt. An eine Selbstlernphase werden sich von April bis November 2024 verschiedene Schulungsformate und Austauschmöglichkeiten für die Teilnehmerinnen anschließen. 

„Es geht darum, zunächst erst einmal eine ,Gründungssensibilität‘ zu entwickeln“, sagt Dr. Weber. Unternehmensgründungen seinen für Frauen keinesfalls eine Selbstverständlichkeit. Wer sich in diesem Jahr auf der „Internationalen Grünen Woche“ in Berlin oder bei der ökologisch und nachhaltig orientierten Fachmesse „Biofach“ in Nürnberg den Start-up-Bereich angesehen habe, habe zwar sowohl im Bereich „Ag-Tech“ als auch bei den Produktneuheiten zahlreiche Beispiele dafür sehen können, dass junge Frauen auf die Bühne gehen: mit Start-ups von KI-Anwendungen oder veganen Trend-Produkten, mit Start-ups mit internationaler Lieferkette oder mit Finanzierungsstrategien für partizipative Vermarktung. Gleichzeitig hätten Männer Bildungs-Start-ups für Kinder vorgestellt oder den „besten veganen Mozzarella der Welt“ vermarktet.  Dennoch gehörten Geschlechterstereotypen in diesem Bereich keinesfalls der Vergangenheit an, weiß Dr. Weber: „Diesem Eindruck bei den aktuellen Messe-Trends zum Trotz stehen Frauen in der Wissenschaft ebenso wie in der Landwirtschaft, aber auch in der Gründungsszene den Männern oft noch vereinzelt gegenüber. Um weiter aufzuschließen bedarf es Wissen, Spielräume und den Austausch mit Gleichgesinnten.“ 

„EXIST-Women“ 

Im Rahmen des EXIST-Women-Gründungsstipendienprogramms des Bundes¬ministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) („EXIST-Women“) erhalten gründungsinteressierte Frauen an ihrer jeweiligen Universität bzw. Hochschule die Möglichkeit, sich frühzeitig mit den Themen Gründung und berufliche Selbständigkeit vertraut zu machen. Mehr noch als bisher sollen die Gründungsnetzwerke an den Hochschulen dazu angeregt werden, Absolventinnen, Wissenschaftlerinnen, Studentinnen sowie Frauen mit Berufsabschluss und Bezug zur Hochschule (z.B. Technische Assistentinnen, Chemisch-technische Assistentinnen, Verwaltungsfachangestellte) im Hinblick auf das Thema „Gründung“ zu motivieren. 110 Hochschulen und Universitäten nehmen derzeit an der Förderrunde teil. 1.088 Frauen sind in diesem Jahr dabei, sich erstmals konkret mit ihrer eigenen Gründungsidee auseinanderzusetzen und diese voranzutreiben.

Female Food Entrepreneurship & Start-Ups (F-FESU)

Die Koordinationsstelle Food Entrepreneurship & Start-Ups (FESU) am Fachbereich 09 – 
Agrarwissenschaften, Ökotrophologie und Umweltmanagement der JLU besteht seit Oktober 2023 und bietet Lehr- und Beratungsangebote, die wissenschaftliche Expertise zu Themen wie ökologische und solidarische Lebensmittelwirtschaft, Ernährungsökologie, gesunde Außer-Haus-Verpflegung oder Insektenbiotechnologie für Gründungen nutzbar machen. Gemeinsam mit dem Gründungszentrum ECM der JLU und dem Zentrum für Nachhaltige Ernährungssysteme (ZNE) werden Ergebnisse der Forschung für (Aus-)Gründungsprozesse genutzt.

 

  • Weitere Informationen

www.uni-giessen.de/de/fbz/fb09/institute/ibae/foodeconomics/projekte/f-fesu

https://www.uni-giessen.de/de/fbz/fb02/fb/einrichtungen/ecm
https://www.exist.de

 

  • Kontakt

Dr. Christina Weber
FESU - Food Entrepreneurship & Start-ups
Institut für Betriebslehre der Agrar- und Ernährungswirtschaft
Fachbereich 09 – Agrarwissenschaften, Ökotrophologie und Umweltmanagement 
der Justus-Liebig-Universität Gießen
Senckenbergstraße 3, 35390 Gießen
Telefon: 0641 99-37277
E-Mail: christina.weber

 

 

Presse, Kommunikation und Marketing • Justus-Liebig-Universität Gießen • pressestelle

Schlagwörter
Startseite