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Viren im Blick: internationale Forschungsarbeiten zur RNA-Biologie

Wissenschaftlerinnen vom Campus-Schwerpunkt „Mikroorganismen und Viren“ des Forschungscampus Mittelhessen zu Gast an der University of Wisconsin – Madison

Die Verbindungen zwischen dem Land Hessen und Wisconsin sind eng:  Seit fast 40 Jahren besteht eine Partnerschaft der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) mit der University of Wisconsin – Madison (UW-Madison). Zahlreiche Studierende der mittelhessischen Hochschulen konnten im Rahmen des Hessen-Wisconsin-Landesprogramms ein Auslandssemester in den USA absolvieren; Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus unterschiedlichen Disziplinen arbeiten seit vielen Jahren erfolgreich zusammen. Um die Vernetzung über Kontinente hinweg zu intensivieren und die Zusammenarbeit auszubauen, fördert der Forschungscampus Mittelhessen mit dem Projekt „Blended Networking Wisconsin – Central Hessen“ gegenseitige Besuche, um weitere gemeinsame Forschungsprojekte anzubahnen. Neue Perspektiven für Kooperationen in der Biochemie zum Thema RNA-Biologie brachten nun drei Wissenschaftlerinnen aus Gießen und Marburg von einer Forschungsreise aus Wisconsin nach Mittelhessen mit. 
Im Rahmen der Initiative zur Stärkung der Forschungskooperation besuchten Prof. Dr. Katja Sträßer, Geschäftsführende Direktorin des Instituts für Biochemie, Dr. Cornelia Kilchert, ebenfalls Institut für Biochemie der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU), und Dr. Katharina Höfer, Max-Planck-Institut für terrestrische Mikrobiologie in Marburg, die Fachbereiche Biochemie und Biomolekulare Chemie der UW-Madison. Gastgeber waren die Biochemiker Prof. David Brow, Prof. Aaron Hoskins und Prof. Sam Butcher.

Im Fokus der Reise stand die RNA-Biologie. Im Rahmen eines gemeinsam organisierten, hybriden Symposiums, an dem weitere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Gießen beteiligt waren, diskutierten die Forschenden über aktuelle Ergebnisse zu verschiedenen Aspekten der RNA-Biologie, darunter Spleißen, RNA-Export und RNA-Modifikation. Ein Thema war auch die Replikation von Corona-Viren.   
Die mittelhessische Delegation hatte darüber hinaus die Gelegenheit, Forschungseinrichtungen wie die National Magnetic Resonance Facility, die Biophysics Instrumentation Facility und den Biochemistry Optical Core, das Cryo-Elektronenmikroskopie-Forschungszentrum und das National Center for Quantitative Biology of Complex Systems an der UW-Madison zu besuchen. Außerdem fanden Gespräche zwischen Forschenden der UW-Madison und den deutschen Gästen statt, um gemeinsame Forschungsprojekte anzustoßen.
„Die UW-Madison und die hessischen Universitäten haben erstaunliche Forschungsstärken in der RNA-Biologie und Biochemie mit vielen gemeinsamen Forschungsinteressen“, sagt Prof. Hoskins: „Wir hoffen, dass dieser Besuch nicht nur zu neuen internationalen Kooperationen zwischen den einzelnen Labors führt, sondern auch zu neuen Programmen, die den gegenseitigen Austausch von Doktorandinnen und Doktoranden sowie Postdocs zwischen der UW-Madison und Deutschland erleichtern und so hervorragende Wissenschaft und Ausbildung fördern.“ Prof. Sträßer ergänzt, dass ihre beiden Mitreisenden und sie interessante und hervorragend organisierte Tage an der UW-Madison verbracht haben, die einen guten Einblick in die RNA-Forschungslandschaft sowie neue wissenschaftliche Kontakte ermöglicht hätten: „Ich sehe gespannt und voller Freude in unsere gemeinsame RNA-Zukunft.“

  • Weitere Informationen
     https://www.uni-giessen.de/de/fbz/fb08/Inst/biochem/straesser
     https://www.uni-giessen.de/de/fbz/fb08/Inst/biochem/Research%20Kilchert
     https://www.mpi-marburg.mpg.de/mprg/katharina-hoefer
  •  Wissenschaftliche Kontakte 
     Prof. Dr. Katja Sträßer
     Geschäftsführende Direktorin des Instituts für Biochemie der JLU Gießen
     Telefon: 0641 99-35400; E-Mail: Katja.Straesser
  • Blended Networking Wisconsin – Central Hessen
    Das Projekt „Blended Networking Wisconsin – Central Hessen“ fördert die Vernetzung Forschender des FCMH mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus Wisconsin, um gemeinsame Forschungskooperationen anzubahnen. Das Verbundprojekt der drei FCMH-Hochschulen wird aus Mitteln der Hessischen Staatskanzlei und des Generalkonsulats Frankfurt gefördert. Bis Ende April 2023 können Forschende Reisemittel für Delegationsreisen nach Wisconsin und zur Einladung von Delegationen aus Wisconsin einsetzen. Bislang konnte der Forschungscampus im Rahmen des Programms sechs Konsortien der drei mittelhessischen Hochschulen bei Reisen zur Anbahnung von Kooperationen unterstützen.
  • Campus-Schwerpunkt „Mikroorganismen und Viren“
    Das Erkennen übergreifender Strategien von Mikroben und Viren sowie deren Interaktion untereinander und mit dem Wirt ist das zentrale Ziel der gemeinsamen Forschungsaktivitäten der Forschenden im Campus-Schwerpunkt „Mikroorganismen und Viren“ des Forschungscampus Mittehlhessen (FCMH). https://www.fcmh.de/mv