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Kürzlich verstorben:

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Prof. Dr. rer. pol. Horst Rinne †

* 19. Januar 1939

† 28. Januar 2023

Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Wirtschaftswissenschaften trauern um Prof. Dr. rer. pol. Horst Rinne, der am 28. Januar 2023 im Alter von 84 Jahren verstorben ist.

Horst Rinne studierte ab 1959 Volkswirtschaftslehre an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und an der Georg-August-Universität Göttingen. Danach arbeitete er zunächst als Hilfsassistent, anschließend als wissenschaftlicher Mitarbeiter und später als wissenschaftlicher Assistent am Institut für Statistik und Wirtschaftsmathematik der Technischen Universität Berlin, wo er 1967 promoviert wurde. Ab 1969 war er bei der Volkswagen AG tätig. Im Jahr 1971 habilitierte er sich an der Technischen Universität Berlin und bekam die venia legendi für das Fach Statistik und Ökonometrie verliehen. Im Jahr darauf erhielt er einen Ruf an die Justus-Liebig-Universität Gießen. Dort hatte er bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2005 die Professur für Statistik und Ökonometrie inne und stand dem Fachbereich Wirtschaftswissenschaften dreimal als Dekan vor. 

Die Forschungsgebiete von Prof. Dr. Horst Rinne waren breit gefächert und reichten von der Zeitreihentheorie über die Makroökonometrie, die Statistische Qualitätssicherung, die Wirtschafts- und Bevölkerungsstatistik, die multivariate Statistik bis hin zur Technischen Statistik. In diesen Gebieten hat er umfangreiche Monografien und Lehrbücher publiziert. Von 1981 bis 1997 war Prof. Dr. Rinne Schriftleiter des Allgemeinen Statistischen Archivs, der Zeitschrift der Deutschen Statistischen Gesellschaft. Durch dieses ehrenvolle Amt war er gleichzeitig Vorstandsmitglied dieser Gesellschaft. Außerdem war er Mitglied der Gesellschaft für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften und gewähltes Mitglied des International Statistical Institute. Ferner war sein unabhängiger Sachverstand von Vertreterinnen und Vertretern aus Politik und Wirtschaft gern gefragt. So war er beispielsweise 17 Jahre als Berater des Bundesrechnungshofs tätig. Prof. Dr. Rinne war beliebt bei seinen Studierenden sowie den zahlreichen Mitarbeitenden, von denen er viele erfolgreich zur Promotion und zwei zur Habilitation geführt hat.

Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Wirtschaftswissenschaften werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren.

 

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Prof. Dr. med. vet. Dr. h. c. mult. Eugen Franz Josef Weiß †

* 24. Februar 1930

† 08. Januar 2023

Foto: Archiv / Oliver Schepp
Foto: Archiv / Oliver Schepp

Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Veterinärmedizin trauern um Prof. Dr. med. vet. Dr. h. c. mult. Eugen Franz Josef Weiß, der am 08. Januar 2023 im Alter von 92 Jahren verstorben ist.

Nach Abschluss seines Studiums der Tiermedizin an der Universität München im Jahr 1954 promovierte Eugen Franz Josef Weiß im Jahr 1955. Im Anschluss praktizierte er zunächst als Tierarzt und war ab dem Jahr 1956 als wissenschaftlicher Assistent am Institut für Tierpathologie der Universität München beschäftigt. Im Jahr 1960 habilitierte er sich und wurde im Jahr 1961 zum Privatdozenten ernannt. In den folgenden zwei Jahren war er auf Einladung der Washington State University Pullman (USA) am dortigen Veterinärpathologischen Institut als Gastprofessor tätig. Nach seiner Rückkehr wurde er von der Universität München im Jahr 1966 zum wissenschaftlichen Rat und im Jahr 1967 zum außerplanmäßigen Professor ernannt. Im Jahr 1968 nahm er einen Ruf auf den Lehrstuhl für Allgemeine Pathologie, Pathologische Anatomie und Histologie der Tiere der Justus-Liebig-Universität Gießen an und wurde zum Universitätsprofessor ernannt. Hier lehrte und forschte er bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1998. In der Selbstverwaltung der Universität hatte er mehrfach das Amt des Dekans sowie des geschäftsführenden Direktors inne.

Während seiner langjährigen Tätigkeit an der Universität Gießen legte Prof. Dr. Eugen Weiß seine Forschungsschwerpunkte auf die Bereiche Hauttumore der Tiere, Leukosen, Blutgerinnungsstörungen und immunpathologischen Phänomene. Dies zeigte sich u. a. in seiner Tätigkeit als Teilgebietsleiter im Sonderforschungsbereich 47: Pathogenese von Viruskrankheiten. Das wissenschaftliche Wirken von Herrn Prof. Dr. Eugen Weiß war national und international anerkannt und wurde mit den Ehrendoktortiteln der Universitäten von München und Gödöllö gewürdigt. Darüber hinaus wurde Prof. Dr. Eugen Weiß im Jahr 1989 zum Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina gewählt. 

Prof. Dr. Eugen Weiß war ein überaus geachteter Hochschullehrer und Wissenschaftler. Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Veterinärmedizin werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren.

 

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Prof. Dr. phil. nat. Heinrich Schmutterer †

* 11. April 1926

† 21. Dezember 2022

Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Agrarwissenschaften, Ökotrophologie und Umweltmanagement trauern um Prof. Dr. phil. nat. Heinrich Schmutterer, der am 21. Dezember 2022 im Alter von 96 Jahren verstorben ist.

Heinrich Schmutterer studierte ab dem Jahr 1946 an der Universität Erlangen Naturwissenschaften und wurde dort im Jahr 1951 promoviert. Nach der Promotion forschte er als Stipendiat an der damaligen Forstlichen Forschungsanstalt in München. Im Jahr 1953 wurde er wissenschaftlicher Assistent am Institut für Phytopathologie der Justus-Liebig-Universität Gießen, wo er sich im Jahr 1959 habilitierte. Nach der Habilitation war er als Entomologe in der Forschungsabteilung des sudanesischen Landwirtschaftsministeriums tätig. Im Jahr 1961 kehrte er an die Universität Gießen zurück und arbeitete dort bis 1969 in der Abteilung Phytopathologie und angewandte Entomologie des Tropeninstituts. Es folgte eine Beurlaubung, während der er im Rahmen eines Bildungshilfeprojekts das Department of Entomology an der Universität Nairobi, Kenia aufbaute. Im Jahr 1971 nahm er seine Tätigkeit im Tropeninstitut der Universität Gießen als wissenschaftlicher Rat und Abteilungsleiter wieder auf und folgte noch im gleichen Jahr einem Ruf auf die Professur für Phytopathologie, die er bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1993 inne hatte. In der universitären Selbstverwaltung übernahm er mehrfach das Amt des Dekans.

Während seiner langjährigen Tätigkeit an der Universität Gießen forschte und lehrte Prof. Dr. Heinrich Schmutterer insbesondere auf dem Gebiet der Bekämpfung von Schädlingen und Krankheiten an landwirtschaftlichen Kulturpflanzen. Seine Forschungsergebnisse haben vielfach Einzug in die Praxis der Landwirtschaft gefunden.

Die breite Ausstrahlung der Lehre und Forschung von Prof. Dr. Heinrich Schmutterer zeigt sich in der Vielzahl langjähriger prominenter Aufgaben und Mitgliedschaften. Er war u. a. Mitglied der Pflanzenschutzkommission der Deutschen Forschungsgemeinschaft und des Beraterausschusses für Integrierten Pflanzenschutz beim ehemaligen Bundeslandwirtschaftsministerium. Durch seine Forschungsergebnisse erwarb er sich einen hohen nationalen wie auch internationalen Bekanntheitsgrad und erhielt bedeutende Ehrungen. Darüber hinaus wurde u. a. mit der Verleihung der Ehrenplakette des Landes Hessen für besondere Verdienste um die Umwelt und der Karl-Escherich-Medaille der Deutschen Gesellschaft für all-gemeine und angewandte Entomologie sein akademisches Lebenswerk gewürdigt.

Prof. Dr. Heinrich Schmutterer war ein überaus geachteter Hochschullehrer und Wissenschaftler. Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Agrarwissenschaften, Ökotrophologie und Um-weltmanagement werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren.

 

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Prof. Dr. rer. nat. Erich Karl Eugen Schwartz †

* 8. April 1937

† 12. Dezember 2022

Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Biologie und Chemie trauern um Prof. Dr. rer. nat. Erich Karl Eugen Schwartz der am 12. Dezember 2022 im Alter von 85 Jahren verstorben ist.

Erich Schwartz studierte Zoologie, Botanik und Organische Chemie an der Universität Tübingen und wurde im Jahr 1965 promoviert. Nach seinem Studium war er an der Universität Tübingen als Akademischer Oberrat tätig. Im Jahr 1972 habilitierte er sich für das Fachgebiet Zoologie. 1973 erfolgte der Ruf an die Justus-Liebig-Universität Gießen. Dort hatte er bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand im Jahr 2002 die Professur für Zoologie inne.

Das Hauptarbeitsgebiet von Prof. Dr. Schwartz war die Struktur und Funktion des sogenannten Seitenlini-enorgans von Fischen, mit welchem diese Strömungen im Wasser und an der Oberfläche messen. Später kamen zellbiologische Analysen zum Aufbau der Organe hinzu. Auch zur Atmung von Tieren verfasste er einige Publikationen. Prof. Dr. Schwartz engagierte sich zudem in der akademischen Selbstverwaltung, in-dem er mehrere Amtszeiten im Dekanat des Fachbereichs wahrnahm und die Gerätekommission der Univer-sität mitbegründete und leitete. Ebenso war ihm die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses ein be-sonderes Anliegen.

Prof. Dr. Erich Schwartz war ein hervorragender Wissenschaftler sowie ein geschätzter Hochschullehrer und Kollege. Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Biologie und Chemie werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren.

 

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Prof. Dr. iur. Edwin Kube †

 

* 11. April 1938

† 30. November 2022

 

Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Rechtswissenschaft trauern um Prof. Dr. Edwin Kube der am 30. November 2022 im Alter von 84 Jahren verstorben ist.

Edwin Kube studierte Rechtswissenschaften in Heidelberg und Mainz. Zwischen erstem und zweitem Staatsexamen promovierte er 1963 (Dissertation: „Die Geschichte des Beweisverfahrens und der Kriminalistik in Deutschland“). 1965 trat er in die Dienste der Verwaltung Baden-Württembergs ein, wurde 1969 Oberregierungsrat und stellvertretender Landrat und wirkte 1971 bis 1974 am Aufbau der Fachhochschule für Öffentliche Verwaltungslehre und Öffentliches Recht mit. 1975 wurde er Leitender Regierungsdirektor im Bundeskriminalamt Wiesbaden; dort war er von 1982 bis zu seinem Ruhestand 2001 Abteilungspräsident und Leiter des Kriminalistischen Instituts. 1987 bis 1989 war er Leiter der Arbeitsgruppe B in der Gewaltkommission der Bundesregierung. 
Die berufsbezogene Perspektive der Kriminalwissenschaften, namentlich der Kriminalistik, im Studium zu stärken, war Ziel seiner Lehrtätigkeit, die er als Lehrbeauftragter 1977 begann. 1983 wurde er zum Honorarprofessor ernannt und hielt Anfang 1984 seine Antrittsvorlesung zur „Prävention von Wirtschaftskriminalität“. 1993 wurde er zusätzlich von der juristischen Fakultät der Universität Lodz für das Fach Kriminalistik habilitiert. Die im Rahmen des Gießener Kriminologischen Praktikerseminars Ende 2003 geplante Abschiedsvorlesung musste er krankheitsbedingt absagen. Aus gleichem Grund zog er sich nach und nach aus dem Wirken in Lehre und Forschung zurück. Doch betreute er weiter als Chefredakteur das „forum kriminalprävention“. Auch nahm er 2009 an der letzten Sitzung des Vorstands des „Instituts für Kriminologie an der Justus-Liebig-Universität Gießen“ teil; er hatte das Institut 1996 mit begründet und ebenso wie das Praktikerseminar vielfältig bereichert; beide Einrichtungen waren weit über Gießen hinaus bedeutsam. Edwin Kube beeindruckte im Kollegium durch fachliche Kompetenz, stete Einsatzbereitschaft und Freundlichkeit.
Zentrale Bedeutung im wissenschaftlichen Schaffen von Edwin Kube hatten die kriminologischen Teildisziplinen der Kriminalistik und Kriminalprävention. Beispielhaft hervorgehoben seien die grundlegenden Werke „Systematische Kriminalprävention“ (2. Aufl. 1987) und „Wissenschaftliche Kriminalistik“ (2 Bände 1993, 1994), die seine Leistungen als einer der profiliertesten Vertreter der Kriminalistik in unserem Land verdeutlichen.
Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Rechtswissenschaft werden Professor Dr. Edwin Kube stets in ehrendem Gedenken bewahren.

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Prof. Dr. med. dent. Horst Kirschner †

 

* 20. August 1932

† 19. November 2022

 

Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Medizin und das Universitätsklinikum Gießen und Marburg trauern um Prof. Dr. Horst Kirschner der am 19. November 2022 im Alter von 90 Jahren verstorben ist.

Nach seinem Studium der Zahnheilkunde in Göttingen, das er im Jahr 1958 abschloss, war Horst Kirschner als Stipendiat am Max-Planck-Institut in Göttingen und anschließend als Wissenschaftlicher Assistent in den jeweiligen zahnmedizinischen Abteilungen der Universität des Saarlandes und der heutigen Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf tätig. Im Jahr 1960 wurde er promoviert und wechselte 1965 an die Justus-Liebig-Universität Gießen. Hier habilitierte er sich 1968 im Fach Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde und wurde 1969 zum Wissenschaftlichen Rat und Professor ernannt. Bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2000 hatte er die Professur für Zahnärztliche Chirurgie am Fachbereich Medizin der Justus-Liebig-Universität Gießen inne. Herr Prof. Dr. Kirschner engagierte sich neben seinen vielfältigen Aufgaben als Wissenschaftler und Hochschullehrer auch in Selbstverwaltungsaufgaben. So war er für mehrere Jahre stellvertretender Geschäftsführender Direktor des Zentrums für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde. Als besondere Würdigung seiner wissenschaftlichen Aktivitäten wurde Herr Prof. Dr. Kirschner im Jahr 1998 als ausländisches Mitglied in die französische „Académie Nationale de Chirurgie Dentaire“ in Paris berufen.
Die Justus-Liebig-Universität Gießen, ihr Fachbereich Medizin und das Universitätsklinikum Gießen und Marburg werden Herrn Prof. Dr. Kirschner stets ein ehrendes Andenken bewahren.

 

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Prof. Dr. med. Gerd Wengler †

 

* 13. Januar 1941

† 07. November 2022

 

Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Veterinärmedizin trauern um Prof. Dr. Gerd Wengler der am 07. November 2022 im Alter von 81 Jahren verstorben ist.

Nach Abschluss seines Studiums der Humanmedizin in Freiburg im Breisgau im Jahr 1966 wurde Gerd Wengler 1969 an der Universität Freiburg promoviert. Im Anschluss an seine Tätigkeit als Medizinalassistent arbeitete er von 1969 bis 1970 als Assistent am Max-Planck-Institut für Virusforschung in Tübingen. In den darauffolgenden Jahren war er im Rahmen eines Forschungsstipendiums am Schweizer Institut für experimentelle Krebsforschung in Lausanne tätig. Ab 1972 war er wissenschaftlicher Angestellter am Virologischen Institut der Veterinärmedizinischen Fakultät der Universität Gießen und im Sonderforschungsbereich „Pathogenitätsmechanismen von Viren“. Im Jahre 1976 habilitierte er sich und wurde 1979 zum Professor ernannt. Bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand im Jahr 2006 hatte er die Professur für Virologie inne. Das wissenschaftliche Wirken von Prof. Dr. Gerd Wengler war national und international anerkannt. Seine Arbeiten wurden in hochrangigen Zeitschriften publiziert. Zusammen mit seiner Frau Gisela Wengler führte er u.a. Studien zur Molekularbiologie von Alpha- und Flaviviren durch und galt als bedeutender Virusforscher. Bei den Studierenden war Prof. Dr. Gerd Wengler ein geschätzter und geachteter Hochschullehrer.
Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Veterinärmedizin werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren.

 

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Prof. Dr. jur. Otto Rudolf Kissel †

 

* 8. Januar 1929

† 1. November 2022

Prof. Dr. Otto Rudolf Kissel, Foto: Evangelische Kirche Hessen-Nassau
Prof. Dr. Otto Rudolf Kissel, Foto: Evangelische Kirche Hessen-Nassau
Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Rechtswissenschaft trauern um
Prof. Dr. jur. Otto Rudolf Kissel, der am 1. November 2022 im Alter von 93 Jahren verstorben ist.

Nach seinem Studium der Rechtswissenschaft an der Goethe-Universität Frankfurt, den beiden juristischen Staatsexamen und der Promotion begann Otto Rudolf Kissel seine berufliche Laufbahn 1956 als Richter am Arbeitsgericht Frankfurt. Von dort wechselte er ins Hessische Ministerium der Justiz und leitete in den Jahren 1963 und 1964 die Vertretung des Landes Hessen beim Bund. Danach übernahm er die Leitung der Abteilung für Privatrecht, öffentliches Recht, Gerichtsorganisation und Gesetzgebungsangelegenheiten im Hessischen Ministerium der Justiz. 1970 wurde er Präsident des Oberlandesgerichts Frankfurt am Main. Im Januar 1981 wurde er zum dritten Präsidenten des Bundesarbeitsgerichts ernannt. Dort übernahm er bis zum seinem Eintritt in den Ruhestand im Januar 1994 den Vorsitz im ersten Senat, der vor allem für das Betriebsverfassungsrecht und das Arbeitskampfrecht zuständig ist. Im Jahr 1982 wurde er zum Honorarprofessor an der Justus-Liebig-Universität Gießen ernannt. Von 1969 bis 1996 war er Präses der Kirchensynode der evangelischen Kirche in Hessen und Nassau. Daneben engagierte er sich in zahlreichen Ehrenämtern, unter anderem als Mitglied des Verwaltungsrats des Hessischen Rundfunks und als stellvertretender Vorsitzender der Gesellschafterversammlung der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.
Den Fachbereich Rechtswissenschaft hat Otto Rudolf Kissel als ein herausragender Vertreter der arbeitsrechtlichen Praxis in der Lehre und in der Forschung bereichert. Mit Begeisterung und Zuverlässigkeit hat er bis zu seiner Abschiedsvorlesung im Jahr 1997 als Honorarprofessor 30 Semester lang Lehrveranstaltungen vor allem zum arbeitsgerichtlichen Verfahren, zum Gerichtsverfassungsrecht und zum kollektiven Arbeitsrecht gehalten. Dadurch hat er maßgeblich zum Stellenwert des Arbeitsrechts in der Juristenausbildung am Fachbereich beigetragen. Aus seinem umfangreichen wissenschaftlichen Werk sind insbesondere der von ihm begründete und über sechs Auflagen gepflegte Standardkommentar zum „Gerichtsverfassungsgesetz“, sein umfangreiches Handbuch zum „Arbeitskampfrecht“ sowie der Bildband mit Reflexionen über „Die Justitia“ herauszuheben. Den Kollegen des Arbeitsrechts am Fachbereich blieb Otto Rudolf Kissel noch lange über die Beendigung seiner Lehrtätigkeit hinaus persönlich verbunden.
Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Rechtswissenschaft werden Professor Dr. Otto Rudolf Kissel stets ein ehrendes Gedenken bewahren.

 

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Prof. Dr. Franz-Joseph Meißner †

 

* 16. April 1946

† 29. August 2022

 

Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Sprache, Literatur, Kultur trauern um Prof. Dr. Franz-Joseph Meißner, der am 29. August 2022 im Alter von 76 Jahren verstorben ist.

Franz-Joseph Meißner studierte Romanische Philologie, Geschichte, Philosophie und Pädagogik an den Universitäten Köln, Paris, Pavia und Düsseldorf. Im Jahr 1978 wurde er promoviert. 1988 habilitierte er sich an der Universität zu Köln. Er war zunächst u.a. als Gymnasiallehrer und Oberstudienrat tätig. Im Jahr 1995 wurde er an der Justus-Liebig-Universität Gießen zum Universitätsprofessor ernannt und hatte bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand 2011 die Professur für Didaktik der Romanischen Sprachen und Literaturen inne. In den Jahren 1998 bis 2000 stand er dem Fachbereich zunächst als Prodekan und später als Dekan vor. Darüber hinaus engagierte sich Prof. Dr. Meißner als geschäftsführender Direktor und Leiter des Referats Fremdsprachen im Zentrum für interdisziplinäre Lehraufgaben. Prof. Dr. Meißner trat mit wegweisenden Arbeiten zur didaktischen Lexikographie, zur Didaktik des gesprochenen Französisch und zur Sprachenpolitik hervor. Insbesondere widmete er sich der romanistischen Mehrsprachigkeitsdidaktik, deren konzeptuelle und empirische Entwicklung sowie Verbreitung ihm in besonderer Weise zu verdanken sind. Seine Forschungsarbeit und Mitwirkung in verschiedenen internationalen Projekten fand nationale und internationale Anerkennung und hat zur Profilbildung des Instituts für Romanistik und zur Sichtbarkeit der gesamten Universität beigetragen. Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Sprache, Literatur, Kultur werden Prof. Dr. Meißner stets ein ehrendes Andenken bewahren. 

 

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Prof. Dr. agr. Jochen Alkämper †

* 28. Mai 1927

† 17. Oktober 2022

Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Agrarwissenschaften, Ökotrophologie und Umweltmanagement trauern um Prof. Dr. Jochen Alkämper der am 17. Oktober 2022 im Alter von 95 Jahren verstorben ist.

Jochen Alkämper nahm nach einer Landwirtschaftslehre das Studium der Landwirtschaft an der Justus-Liebig-Universität Gießen auf. 1953 schloss er dieses mit dem Diplom ab und arbeitete anschließend als akademischer Mitarbeiter am Institut für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung der Universität Gießen, wo er im Jahr 1957 promoviert wurde. Nach der Promotion übernahm er 1958 die Leitung des universitären Versuchsfeldes Groß-Gerau und wurde 1962 wissenschaftlicher Assistent. Ab 1966 war er an der Ethio-German Agricultural Research Station Bako/Shoa in Äthiopien tätig, die er später auch leitete. 1970 kehrte er an das Wissenschaftliche Zentrum Tropeninstitut der Universität Gießen zurück, wo er 1972 zum Professor ernannt wurde und sich im Jahr 1976 habilitierte. Er lehrte und forschte hier bis zu seinem Ruhestand im Jahr 1992.
Während seiner langjährigen Tätigkeit an der Universität Gießen legte Prof. Dr. Jochen Alkämper seinen Lehr- und Forschungsschwerpunkt insbesondere auf das Gebiet der Organischen Düngung, unter anderem im Zusammenhang mit der Verwendung von Primärwaldabfällen in den Tropen sowie der mechanischen und chemischen Unkrautbekämpfung in Wechselwirkung zur Düngung. Seine Forschungsergebnisse haben vielfach Einzug in die Praxis der Landwirtschaft gefunden. Prof. Dr. Jochen Alkämper beteiligte sich an zahlreichen Projekten und trug durch seine Arbeit sehr zum Ansehen des Wissenschaftlichen Zentrums Tro-peninstitut sowie der gesamten Universität bei. Sein großes Engagement zeigte sich vor allem durch seine regelmäßigen internationalen Forschungsaufenthalte. Prof. Dr. Jochen Alkämper war ein überaus geachteter Hochschullehrer und Wissenschaftler. Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Agrarwissenschaften, Ökotrophologie und Umweltmanage-ment werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren.

 

 

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Prof. Dr. Horst Brinkmann †

* 13. Mai 1924

† 13. Oktober 2022

Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Sprache, Literatur, Kultur trauern um Prof. Dr. Horst Brinkmann der am 13. Oktober 2022 im Alter von 98 Jahren verstorben ist.

Horst Brinkmann studierte Slavische und Englische Philologie an der Philosophischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. An der Justus-Liebig-Universität führte er ab 1960 als Assistent am Seminar für Englische Philologie sein Studium der Anglistik, Slavistik und Osteuropäischen Geschichte weiter und wirkte beim Wiederaufbau des Englischen Seminars mit. Im Jahr 1963 wurde er promoviert. Zwei Jahre später erfolgte seine Ernennung zum Akademischen Rat und 1969 die Beförderung zum Akademischen Oberrat am Seminar für Englische Philologie in Gießen. 1972 wurde er zum Universitätsprofessor ernannt und hatte bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand im Jahr 1989 die Professur für Neuere Englische und Amerikanische Literatur inne. Während seiner Tätigkeit stand er dem damaligen Fachbereich Anglistik für ein Jahr als Dekan vor. Prof. Dr. Brinkmann war ein äußerst beliebter Hochschullehrer, dem es mit seiner zugewandten, freundlichen und motivierenden Art stets gelang, bei den Studierenden Interesse und Begeisterung für seine Themen zu wecken. Er blieb vielen von ihnen in sehr guter Erinnerung. Auch nach seinem Ruhestand blieb er dem Institut für Anglistik eng verbunden. Prof. Dr. Brinkmann war ein einzigartiger Wissenschaftler und Kollege. Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Sprache, Literatur, Kultur werden Prof. Dr. Horst Brinkmann stets ein ehrendes Andenken bewahren.

 

 

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Prof. Dr. rer. nat. Roland Friedrich †

* 06. März 1942

† 12. September 2022

Die Justus-Liebig-Universität Gießen, ihr Fachbereich Medizin und das Universitätsklinikum Gießen und Marburg trauern um Prof. Dr. rer. nat. Roland Friedrich, der am 12. September 2022 im Alter von 80 Jahren verstorben ist.

Nach seinem Studium der Biologie in Bonn, Freiburg und Tübingen, das er im Jahr 1969 abschloss, war Herr Prof. Friedrich als wissenschaftlicher Mitarbeiter in Freiburg, San Francisco und Berlin tätig. Im Jahr 1973 wurde er promoviert zum Dr. rer. nat. und habilitierte sich 1985 im Fach “Molekulare Genetik und Virologie“ an der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg. Im Jahr 1986 wurde Herr Prof. Friedrich auf die C3 Professur für Virologie am Fachbereich Medizin der JLU in Gießen berufen und zum Leiter des Funktionsbereichs Molekulare Onkologie im Medizinischen Zentrum für Medizinische Mikrobiologie und Virologie bestellt. Der Verstorbene engagierte sich neben seinen vielfältigen Aufgaben als Wissenschaftler und Hochschullehrer auch in Selbstverwaltungsaufgaben. So war Herr Prof. Friedrich für mehrere Jahre Geschäftsführender Direktor des Zentrums für Medizinische Mikrobiologie und Virologie und übte diese Aufgabe bis zu seiner Versetzung in den Ruhestand im März 2007 aus.


 

 

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Prof. Dr. phil. Siegfried Filippi †

* 02. Dezember 1929

† 25. August 2022

Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Mathematik und Informatik, Physik, Geographie trauern um Prof. Dr. phil. Siegfried Filippi, der am 25. August 2022 im Alter von 92 Jahren verstorben ist.
Siegfried Filippi studierte ab 1953 Mathematik, Physik, Philosophie und Psychologie in Innsbruck. Im Anschluss an seine Promotion im Jahre 1958 arbeitete er als wissenschaftlicher Assistent am Institut für Geometrie und Praktische Mathematik der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) in Aachen. 1964 habilitierte er sich und wurde zum Dozenten ernannt. Im selben Jahr ging er in die USA und war dort für die NASA in Huntsville/Alabama und die Georgia Tech in Atlanta tätig. 1968 wurde er zunächst zum außerplanmäßigen Professor und kurz darauf zum wissenschaftlichen Abteilungsvorsteher und Professor an der RWTH Aachen ernannt. Ein Jahr später folgte er dem Ruf an die Justus-Liebig-Universität Gießen und hatte dort bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1998 die Professur für Numerische und Instrumentelle Mathematik inne. Er war Mitdirektor des Mathematischen Instituts, Direktor des Rechenzentrums und stand dem damaligen Fachbereich Mathematik dreimal als Dekan vor.

Prof. Dr. Siegfried Filippi zeigte einen hohen Einsatz in Forschung und Lehre. Er leistete u.a. wichtige Beiträge auf dem Gebiet der numerischen Methoden zur Berechnung von Raketenbahnen. Große wissenschaftliche Verdienste hat Prof. Dr. Filippi zudem bei der numerischen Integration von Differentialgleichungen aufzuweisen. Eine mathematische Methode zur Approximation eines Integrals hat den Namen „Filippi-Verfahren“ erhalten. Prof. Dr. Filippi begleitete zahlreiche Studierende bis zum Diplom oder Staatsexamen sowie zur Promotion und Habilitation. Es war ihm ein besonderes Anliegen, seinen über 300 Diplomandinnen und Diplomanden bereits während des Studiums durch regelmäßige Exkursionen und Industriekontakte mögliche Karrierewege aufzuzeigen.

 


 

 

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Prof. Dr. Eduard Alter †

* 21. Juli 1944

† 22. Juni 2022

Foto: Manuel Heinrich

Die Justus-Liebig-Universität Gießen und die Justus-Liebig Gesellschaft Gießen trauern um Prof. Dr. Eduard Alter, den ersten Vorsitzenden der Justus-Liebig-Gesellschaft, der am 22. Juni 2022 im Alter von 77 Jahren verstorben ist.

Eduard Alter wurde am 21. Juli 1944 in Karlsbad (heutiges Tschechien) geboren. Im Sommer 1946 war er unter den über zwei Millionen Sudetendeutschen, die aus ihrer Heimat vertrieben wurden. Seine Familie kam zunächst in ein Flüchtlingslager in Lich und wurde dann bei Bauern in Harbach untergebracht. Hier besuchte er auch von 1951 bis 1955 die Grundschule. Sein Abitur absolvierte er 1965 am Aufbaugymnasium in Friedberg. Eduard Alter war Diplom-Chemiker und hat nach seinem Chemiestudium am Institut für anorganische und analytische Chemie der JLU bei Prof. Dr. Rudolf Hoppe promoviert. Auf diese Zeit war er besonders stolz und hat auf sie in vielen persönlichen Gesprächen gerne zurückgeblickt. Eduard Alter zog es dann in die Praxis, wo er von 1973 bis 1980 in der Produktionsabteilung der Erdölchemie GmbH, einer Tochtergesellschaft der Bayer AG in Köln/Worringen, tätig war. Als Betriebsleiter der Ethylenoxidanlagen war er verantwortlich für die Inbetriebnahme der damals größten Anlage der Welt. Seine Unternehmenserfahrungen brachte er von 1980 bis 2014 an der Technischen Hochschule Mittelhessen ein, wo er die Fächer Organische Chemie, Instrumentelle Analytik sowie Kunststoffchemie und -technik am Fachbereich Mathematik, Naturwissenschaften und Informatik bis zu seiner Pensionierung lehrte.

Im Mai 2013 löste er Prof. Dr. Wolfgang Laqua als Vorsitzenden der Justus-Liebig-Gesellschaft ab, der das Amt zuvor 14 Jahre innegehabt hatte. Eduard Alter setzte sich unermüdlich für alle Belange des Liebig-Museums ein. Insbesondere der Erhalt des Laboratoriums als weltweit bekannte einmalige historische Stätte der Chemie war ihm ein großes Anliegen. Seine Vision, das Labor als Welterbe-Stätte anzuerkennen, hat viele Menschen inspiriert. Die positive Darstellung der Chemie in der Öffentlichkeit und insbesondere die vielfältigen Angebote für Schülerinnen und Schüler, Studierende, Fachkollegen und Privatpersonen lagen ihm immer sehr am Herzen. Sein Wunsch war es immer, dass möglichst viele Gießener diesen besonderen Ort besuchen, den die ehemalige Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel bei ihrem Besuch im August 2021 als „ein ganz wirkliches Schatzkästchen oder Kleinod von historischer Bedeutung“ würdigte“. Die coronabedingte Absage der 100-Jahr-Feier des Liebig-Museums und seine Schließung für die Öffentlichkeit setzten ihm ganz besonders zu, und er kommentierte seinen Gemütszustand sehr treffend mit „Als wäre plötzlich der Stecker gezogen worden“. Nichtsdestotrotz schob er weitere Aktivitäten, insbesondere im Bereich der Digitalisierung, maßgeblich an.

Mit Hilfe von eingeworbenen Spenden und Fördergeldern des Landes Hessen wird das Liebig-Museums und die Bedeutung von Justus von Liebig für die moderne Chemie inzwischen auf einer zeitgemäßen Homepage auch online dargestellt. Die zukünftige Aufnahme der Liebig-Briefe und weiterer digitalisierter Archivalien in weltweit zugänglichen Datenbanken wird auch die Wissenschaftswelt begeistern. Die internationale Bedeutung und Einmaligkeit des Liebig-Museums wurde 2021 durch die Verleihung des „Historical Landmarks Award 2020 – European Level der European Chemical Society” gewürdigt. Die ersten Vorbereitungen für die Feierlichkeiten wurden noch von Eduard Alter koordiniert. Viele aus Gießen und der Umgebung kannten Eduard Alter persönlich, nicht zuletzt von Treffen auf dem von ihm besonders geschätzten Gießener Wochenmarkt. Auch hier pflegte er en passant seine vielfältigen Kontakte zum Wohle der Liebig-Gesellschaft.

 

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Prof. Dr. theol. Adolf Anton Hampel †

* 7. September 1933

† 12. Juni 2022


Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Geschichts- und Kulturwissenschaften trauern um Prof. Dr. theol. Adolf Anton Hampel, der am 12. Juni 2022 im Alter von 88 Jahren verstorben ist.

Adolf Anton Hampel studierte ab 1953 Katholische Theologie an der Philosophisch-theologischen Hochschule Königstein und der Päpstlichen Universität Gregoriana Rom. Im Jahr 1962 wurde er promoviert. Noch im gleichen Jahr kehrte er an die Philosophisch-theologische Hochschule Königstein zurück. Dort wirkte er als Assistent und Dozent. 1969 nahm er den Ruf der Justus-Liebig-Universität Gießen auf die Professur für katholische Kirchengeschichte und Moraltheologie an. Zeitweise engagierte er sich auch als Dekan an seinem Fachbereich. Prof. Dr. Hampel bettete sozialethische und politikwissenschaftliche Fragestellungen in ihre geschichtlichen und kirchenpolitischen Kontexte ein. Das Verhältnis von Kirche und Staat reflektierte er mit einem spezifischen Blick auf Ost- und Südosteuropa, der sich nicht zuletzt in einer Reihe einschlägiger Publikationen widerspiegelt. Auch nach seinem Ruhestandseintritt im Jahr 1995 blieb ihm die politische Einheit Europas in Ost und West ein Anliegen. Im Jahr 1977 war er an der Gründung der Deutschen Korczak-Gesellschaft e. V. beteiligt. Wegen seiner profunden Kenntnisse der Länder des ehemaligen Ostblocks wurde er bei kirchlichen und politischen Entscheidungsträgern gleichermaßen geschätzt. Als Vertreter der Ökumene, der die Reformbedürftigkeit der eigenen Kirche nie aus den Augen verlor, genoss er hohes Ansehen als kritischer Berater. Seit 1974 sanierte er mit Gleichgesinnten das vom Haus Braunfels über-nommene Schloss Hungen. Die Stadt Hungen verlieh Prof. Dr. Hampel im Juli 2021 das Ehrenbürgerrecht, um sein unermüdliches Engagement für soziale Belange zu würdigen.

 

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Prof. Dr. rer. nat. Udo Haack †

 

* 13. Januar 1940

† 9. März 2022


Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Biologie und Chemie trauern um
Prof. Dr. rer. nat. Udo Haack, der am 9. März 2022 im Alter von 82 Jahren verstorben ist.

Udo Haack studierte ab 1959 Geologie in München und Innsbruck und wechselte 1960 an die Universität Göttingen, um dort sein Studium in Mineralogie fortzusetzen. Das Studium schloss er 1965 mit dem Diplom ab. Im Jahr 1968 wurde er ebenfalls an der Universität Göttingen promoviert. Es folgte ein Aufenthalt am Laboratory for Space Physics an der Washington University in St. Louis, USA, als Visiting Assistant Professor. Ab 1970 war er als Wissenschaftlicher Assistent an der Universität Göttingen tätig, wo er sich 1975 habilitierte. 1978 wurde er zunächst zum außerplanmäßigen Professor und zwei Jahre später zum Professor ernannt. Nach seiner langjährigen Tätigkeit an der Universität Göttingen folgte er 1987 dem Ruf an die Justus-Liebig-Universität Gießen. Dort hatte er bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand im Jahr 2005 die Professur für Isotopengeochemie/Geochemie-Petrologie inne und engagierte sich als Geschäftsführender Direktor des Instituts für Geowissenschaften und Lithosphärenforschung. Während seiner wissenschaftlichen Karriere wurde Prof. Dr. Haack u.a. die Ehre zuteil an der Washington University an den ersten Mondproben zu forschen. Er trug dazu bei, Erkenntnisse über die Elementverteilung der kosmischen Strahlung und über die Erosions- und Umwälzraten an der Mondoberfläche zu gewinnen. Darüber hinaus unternahm er Forschungen am Damara-Orogen in Namibia, Afrika und führte Forschungsarbeiten über Blei-Isotope am Laboratoire de Géochimie Isotopique der Universität Montpellier in Frankreich durch. Prof. Dr. Haack beteiligte sich außerdem an den vorbereitenden Untersuchungen zu einem kontinentalen Tiefbohrprogramm. Er erweiterte stets seine wissenschaftlichen Felder und befasste sich beispielsweise mit der Datierung von Gesteinen sowie mit Themen der Archäometrie und Umweltforschung.



 

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Prof. Dr. phil. Bernhard Jendorff †

 

* 23. September 1940

† 27. Februar 2022


Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Geschichts- und Kulturwissenschaften trauern um
Prof. Dr. phil. Bernhard Jendorff, der am 27. Februar 2022 im Alter von 81 Jahren verstorben ist.

Bernhard Jendorff studierte Katholische Theologie, Latein und Philosophie an den Universitäten Mainz und Frankfurt am Main. 1966 legte er die erste Staatsprüfung für das Lehramt an Gymnasien ab. Nach seiner zweiten Staatsprüfung 1968 wurde er im Jahr 1969 promoviert. Noch im gleichen Jahr nahm er seine Tätigkeit als Studienrat im Hochschuldienst an der Justus-Liebig-Universität Gießen auf. 1972 erfolgte die Berufung auf die Professur für Religionspädagogik. Im Laufe seiner Dienstzeit nahm Prof. Dr. Jendorff zwei Amtszeiten als Dekan des früheren Fachbereichs Religionswissenschaften wahr. In den Jahren 1972 bis 1977 war er außerdem an die damalige Gesamthochschule Kassel, die spätere Universität Kassel, teilabgeordnet, wo er maßgeblich am Aufbau der Lehramtsstudiengänge „Religion“ mitwirkte. Im Jahr 2002 trat Prof. Dr. Jendorff in den Ruhestand. Innerhalb der Religionspädagogik setzte sich Prof. Dr. Jendorff entschieden für die Etablierung und Weiterentwicklung der Korrelationsdidaktik ein. Seine Publikationstätigkeit galt vor allem der Einbindung theologischer und philosophischer Kernthemen in den religionspädagogischen Diskurs. Prof. Dr. Jendorff erachtete nicht nur die Kirchengeschichte als relevant für den Religionsunterricht, sondern auch die biblischen Grundlagen oder kirchliche Kontroversen. Seine Studierenden schätzten ihn stets als anspruchsvollen und präzisen Lehrer.

 

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Prof. Dr. med. Wolfgang Meyhöfer †

* 13. September 1922

† 27. Januar 2022


Die Justus-Liebig-Universität Gießen, ihr Fachbereich Medizin und das Universitätsklinikum Gießen und Marburg trauern um Prof. Dr. med. Wolfgang Meyhöfer, der am 27. Januar 2022 im Alter von 99 Jahren verstarb.

Nach dem Studium der Medizin in Tübingen und Marburg, welches er im Jahr 1949 abschloss, wurde Wolfgang Meyhöfer im Jahr 1950 promoviert. Anschließend war er als Medizinalassistent und Arzt im Diakonissen-Krankenhaus in Bad Ems tätig. Danach trat er die Ausbildung zum Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten an der Hautklinik der Universität Gießen an, die er im Jahr 1957 erfolgreich abschloss. Am Fachbereich Medizin der Justus-Liebig-Universität Gießen habilitierte sich Dr. Meyhöfer im Jahr 1962 für das Fach „Haut- und Geschlechtskrankheiten“. Nachdem Herr Prof. Dr. Meyhöfer 1968 zum Wissenschaftlichen Rat und Professor ernannt worden war, erfolgte im Jahr 1981 seine Berufung auf die Professur für Venerologie und Andrologie bei der Justus-Liebig-Universität Gießen. Von 1969 bis 1987 war er Leiter der Klinik für Haut- und Geschlechtskrankheiten des Universitätsklinikums Gießen und stand dem medizinischen Zentrum für Dermatologie, Andrologie und Venerologie von 1973 bis 1977 als Geschäftsführender Direktor vor. In dieser Zeit seines intensiven Wirkens als Mediziner und Forscher in Gießen hat Prof. Dr. Meyhöfer den Bereich der Andrologie zu einem auch international anerkannten Schwerpunkt ausgebaut. Er engagierte sich zudem stets in der universitären Selbstverwaltung. Mit Ablauf des Monats September 1987 trat Prof. Dr. Meyhöfer in den Ruhestand, übte aber noch bis zum 31. März 1989 die kommissarische Leitung der Abteilung Klinische und Experimentelle Dermatologie aus.

 

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Prof. Dr. rer. nat. Ute Wasmund-Bodenstedt †

* 2. Februar 1935

† 25. Januar 2022


Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Psychologie und Sportwissenschaft trauern um
Prof. Dr. rer. nat. Ute Wasmund-Bodenstedt, die am 25. Januar 2022 im Alter von 86 Jahren verstorben ist.

Ute Wasmund-Bodenstedt studierte von 1954 bis 1959 u.a. Biologie, Chemie und Sportwissenschaft in Köln, Innsbruck und Kiel. Ihr Studium an der Deutschen Sporthochschule Köln schloss sie 1958 als Diplom-Sportlehrerin ab, 1959 folge das Staatsexamen in Biologie für das Lehramt an Mittelschulen. Schulpraktische Lehrerfahrung sammelte sie an Schulen in Hamburg, Pinneberg und Kiel, bevor sie von 1961 bis 1966 als abgeordnete Lehrkraft im Fach Sport an der Pädagogischen Hochschule Kiel arbeitete. Im Jahr 1967 wurde sie an der naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Kiel promoviert. Daraufhin war sie zunächst als wissenschaftliche Assistentin tätig und wurde 1972 zur Professorin an der Universität Gießen ernannt. Bis zu ihrer Versetzung in den Ruhestand im Jahr 1992 hatte sie dort die Profes-sur für Sportwissenschaft mit dem Schwerpunkt Trainingswissenschaft inne. Prof. Dr. Ute Wasmund-Bodenstedt gehörte zu einer Generation von Hochschullehrerinnen und -lehrern, die die Sportwissenschaft an den deutschen Universitäten mit etabliert haben. In ihrem wissenschaftlichen Wirken beschäftigte sie sich, lange bevor das Konzept der „Bewegten Schule“ in der Pädagogik po-pulär wurde, mit der Bedeutung von Bewegungsangeboten für Schülerinnen und Schüler. Darüber hinaus engagierte sie sich in ihrer Funktion als deutsche Ländervertreterin in der International Association of Physical Education and Sport for Girls and Women, deren Vorstand sie von 1985 bis 1993 angehörte, früh und intensiv für Geschlechtergerechtigkeit und Gleichstellungsrechte.

 

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Prof. Gisela Distler-Brendel †

* 11. Januar 1919

† 11. Januar 2022

 

Die Justus-Liebig-Universität Gießen und ihr Fachbereich Sozial- und Kulturwissenschaften trauern um Prof. Gisela Distler-Brendel, die am 11. Januar 2022 im Alter von 103 Jahren verstorben ist.

Gisela Distler-Brendel begann 1937 ihr Studium der Musik in Hamburg. Im Jahr 1939 legte sie ihr Privatmusiklehrerexamen ab. Ihre Ausbildung und Berufstätigkeit war durch den Nationalsozialismus stark behindert; erst nach 1945 trat sie als Pianistin, Cembalistin und Musikpädagogin auf. Ab 1955 studierte sie Psychologie an den Universitäten Hamburg und Frankfurt. Von 1960 bis 1961 folgte ein Studium am Pädagogischen Institut Jugenheim, wo sie ihre Erste Prüfung für das Lehramt an Volks- und Realschulen ablegte. Im Jahr 1961 erhielt sie eine Stelle als Assistentin für das Fach Musik an der Hochschule für Erziehung in Gießen. Hier wurde sie zunächst zur Studienrätin und anschließend zur Oberstudienrätin im Hochschuldienst ernannt. Im Jahr 1972 erfolgte die Ernennung zur Professorin an der JLU, wo sie bis zu ihrem Eintritt in den Ruhestand im Jahr 1984 die Professur für Musikpädagogik innehatte. Prof. Gisela Distler-Brendel hat besonders in der Gründungsphase des Instituts für Musikwissenschaft und Musikpädagogik wesentliche Impulse gegeben. Ihr lag daran, die angehenden Musiklehrerinnen und -lehrer zu befähigen, ein breites musikalisches Spektrum den Schülerinnen und Schülern durch eigene Musikpraxis vorzustellen. Ihre Begeisterung für Musik und Musizieren gab sie an ihre Studierenden weiter. Nach ihrem Ruhestandseintritt spielte Prof. Gisela Distler-Brendel im Gießener Barockensemble, das von ihr mitgegründet wurde. Sie beteiligte sich intensiv am kulturellen Leben der Stadt. Ein besonderes Anliegen war ihr die Förderung komponierender Frauen.