Inhaltspezifische Aktionen

1. Workshop "Professionelle Fremdsprachenlehre"

14./15. Oktober 2010

 

Diese Weiterbildungsveranstaltung war an alle Fremdsprachenlehrkräfte im Forum Sprachen & Kulturen gerichtet und bestand aus mehreren Workshops zu unterschiedlichen Themen.

 

 

Folgende Referentinnen und Referenten haben sich beteiligt:

 

 
Marcus Koch

Firma CALL English, Hainburg

Give me five - die fünf Wirkfaktoren ganzheitlichen Lernens und Lehrens

 
In diesem Workshop geht es darum, Grundgedanken, Praxistipps und Techniken des ganzheitlichen Lernens und Lehrens (sprachübergreifend) kennenzulernen. Neben vielen konkreten Anleitungen für eine kreative Kursgestaltung werden wir uns mit den Themen: Gruppenprozesse, Musik im FSU, Rhythmisierung des Unterrichts, multisensorisches Lernen sowie dem Abbau von Lernblockaden beschäftigen. Hierbei werden wir die im GER beschriebenen Lernziele im Auge behalten.

 

 

 

Christine Beckmann

Dipl.-Sprachenlehrerin und Wiss. Mitarbeiterin, Forum Sprachen & Kulturen, ZfbK, JLU Gießen

Lernstrategien – immer wieder –  immer wieder neu


Lernstrategien und -techniken sind seit langem ein Thema unter Sprachlehrerinnen und -lehrern sowie in Fortbildungen zu diesem Bereich. Sie werden kontrovers diskutiert und in vielen Untersuchungen beforscht. Der Workshop greift dieses Thema erneut auf: Es wird Neues vermittelt, Bekanntes wiederholt und diskutiert. Der Workshop gibt einen Überblick über unterschiedliche Lernstrategien und ihre Vermittlung im Unterricht.

 

 
Silke Jahns

Philipps-Universität Marburg/ VHS Marburg

Spiele als Wundermittel gegen langweiligen Grammatikunterricht?


Es gibt eine Vielzahl von Spielesammlungen für den Fremdsprachenunterricht und vielfältige Erfahrungen mit deren Unterrichtseinsatz. Die Erwartungen sind hoch und die Erfahrungen manchmal enttäuschend. Es ist also Zeit für eine kritische Bilanz.

In diesem Workshop wird das Wesen von Grammatik dem von Spielen gegenübergestellt. Können beide eine didaktisch gewinnbringende Symbiose eingehen? Was sagt die Forschung dazu? Wird mit Spielen besser (Grammatik) gelernt? Es geht weniger darum, neue Spielideen für den eigenen Unterricht zu präsentieren, als darum, die Möglichkeiten und Grenzen des Einsatzes von Spielen zur Grammatikvermittlung auszuloten.

 

 


Dr. Isabel Landsiedler

Karl-Franzens-Universität, Graz, Österreich

Sprachen gehören gehört: Hörverstehen und Aussprache im Sprachunterricht


Dieser Workshop beschäftigt sich mit Fragestellungen im Bereich Hörverstehen und Aussprache im Sprachunterricht:

  • Wie wichtig sind Hörverstehen und Aussprache?
  • Was ist bei der Erstellung von Hörverstehensaufgaben zu beachten?
  • Was ist bei der Beurteilung von Leistungen im Hörverstehen zu berücksichtigen?
  • Soll man Ausspracheunterricht einbauen? Wenn ja, wie?
  • Welche Unterschiede gibt es zwischen unterschiedlichen Sprachen?

Kurze Vorstellung des Projekts FauvoT (Projekt ‚Fremdsprachenunterricht durch audiovokales Training‘, Arbeit mit frequenzgefilterem Material, Präsentation einiger Ergebnisse)

Es geht um Herausforderungen und Probleme im Bereich des Hörverstehens- und Aussprachetrainings sowie um Unterschiede in verschiedenen Sprachen, die man beachten sollte, um die Effizienz des Sprachunterrichts zu steigern.

 

Grazia C. Caiati

LfbA, Forum Sprachen & Kulturen, ZfbK, Justus-Liebig-Universität Gießen

Näher an Sprache und Land durch authentische Texte


Neben didaktisch aufbereiteten können authentische Texte im Fremdsprachenunterricht dazu beitragen, eine Reihe von Kompetenzen und Lernziele kreativ-spielerisch und abwechslungsreich zu vermitteln. Der Vorteil authentischer Texte liegt darin, dass sie als Motivationsquelle wirken, da sie kommunikative Anstöße für einen kulturwissenschaftlichen aktualitätsbezogenen Umgang mit der Zielkultur liefern. Welche Kriterien bei der Auswahl der Texte relevant sein können und wie der integrierende Einsatz unterschiedlicher Textsorten gestaltet werden kann, wird anhand konkreter Beispiele (ital./dt.) dargestellt.

 

 

 
a.o. Univ. Prof. Mag. Dr. Margit Reitbauer

Institut für Anglistik, Karl-Franzens-Universität, Graz, Österreich

Innovative Wege im Schreibunterricht:
Kompetenzen und Strategien für erwachsene Lerner


Der Workshop beschäftigt sich mit gezielter Unterrichtsmaterialentwicklung für den Fremdsprachenerwerb im tertiären Bereich. Die vorgestellten Ideen für die Entwicklung von Unterrichtsmaterial basieren auf dem europäischen Referenzrahmen (GeR) und auf Lerntheorien, die auf Erkenntnissen der kognitiven Linguistik aufbauen. Am Beispiel des 2009 im Lang-Verlag erschienenen Buches The Materials Generator: Designing Innovative Materials for Advanced Language Production wird gezeigt, wie jahrelange Unterrichtserfahrung in lernerorientierte Materialentwicklung für erwachsene Fremdsprachen-lernende mit fortgeschrittenen Kenntnissen (C1/C2) umgesetzt werden kann.

Zwei Techniken, WIT (Words Into Texts) und interaktives Geschichtenerzählen basierend auf der Analyse von Lernerkorpora, werden gemeinsam mit den Workshopteilnehmerinnen anhand von praktischen Beispielen erarbeitet.



 
Dr. Bernd Tesch

Institut für Qualitätsentwicklung im Bildungswesen, Humboldt-Universität zu Berlin

Standardbasierte Testung sprachrezeptiver und sprachproduktiver Kompetenzen


An Hand von englischen und französischen Aufgabenbeispielen des IQB führt dieser Workshop in die Thematik der Niveaubestimmung ein. Neben den - weitgehend normativen - GER-Niveaus werden im Hinblick auf sprachrezeptive Kompetenzen (Hör-/Leseverstehen) empirisch ermittelte Niveaus sowie entsprechende Kompetenzstufenmodelle vorgestellt.

Kompetenzstufenmodelle sind empirisch ermittelte Stufenbeschreibungen, deren zentrale Elemente Kennwertskalen, schwierigkeistbezogene Musteraufgaben und entsprechende Beschreibungen darstellen. Die Trennlinien zwischen den Stufen gehen auf Expertenurteile zurück. Die GER-Niveaubeschreibungen haben europaweite Verbreitung im Bereich des Lehrens und Testens von Sprachen gefunden. Empirisch gestützte Kompetenzstufenmodelle dagegen sind zwar notwendiger Bestandteil normierter Testverfahren, ihre Kenntnis ist dagegen noch weniger verbreitet.

Für sprachproduktive Kompetenzen werden die GER-Niveaus mit Schülerproduktionen abgeglichen. Dazu gehört eine Einführung in die Arbeit mit benchmarks und mit Kodierschemata. Kodierschemata sind Bewertungsraster, die entweder eher global bzw. holistisch oder eher analytisch sprachliche Dimensionen und Niveaus vereinen. Benchmarks sind Mustertexte, die prototypisch Niveaus und insbesondere obere und untere Niveaugrenzen abbilden und somit die Zuweisung von Schülerleistungen etwa zu GER-Niveaus erlauben.

 

 

 Elena König, M.A.

Hochschuldidaktik, ZfbK, Justus-Liebig-Universität Gießen

Praxisbegleitung durch kollegiale Hospitationen und Beratung
 

Auch nach der Weiterbildung werden Sie als Teilnehmerin und Teilnehmer bei der Umsetzung des Gelernten in Ihre Unterrichtspraxis unterstützt und begleitet. Dafür stehe ich Ihnen als Mitarbeiterin der Hochschuldidaktik  zur Verfügung.  Zwei Elemente werden für unsere Zusammenarbeit zentral sein. Zum einen haben Sie die Möglichkeit, sich gegenseitig in ihren Unterrichtsstunden zu besuchen, also sich auf kollegialer Ebene zu hospitieren. Zum anderen treffen wir uns 2 bis 3 Mal während der Vorlesungszeit, um an für Sie wichtigen Themen zu arbeiten und schwierige Situationen aus der Unterrichtspraxis kollegial zu beraten.

Bei der kollegialen Hospitation nimmt eine Kollegin oder ein Kollege als Gast an einer Ihrer Lehrveranstaltung teil und gibt Ihnen im Anschluss an die beobachtete Unterrichtseinheit eine strukturierte Rückmeldung. Ihre persönlichen Beobachtungsschwerpunkte  sind dabei ausschlaggebend für die Beobachtung, denn die Rückmeldung soll für Sie hilfreich sein. Kollegiale Hospitation ist ein Vorgehen, bei dem persönliche, professionelle Entwicklung im Vordergrund steht und bietet Ihnen eine Gelegenheit, Erfahrungen und didaktisches Know-how unter Kollegen auszutauschen.

Für die kollegiale Beratung werden wir am Ende der Weiterbildungsveranstaltung Themen sammeln, die (noch) nicht oder nicht ausreichend intensiv behandelt wurden, bzw. Fragestellungen, die erst durch die Bearbeitung während der Weiterbildung entstanden sind, analysieren und klären. Nachdem Sie als Teilnehmerin und Teilnehmer eine Gewichtung vorgenommen haben, werden gemeinsam  Themen und Termine für die Beratungstreffen festgelegt. Neben diesen vereinbarten inhaltlichen Inputs stelle ich Ihnen bei den Treffen die Methode der kollegialen Fallberatung vor, mit der wir anhand von Beispielen aus Ihrer Unterrichtspraxis arbeiten werden. Sie haben hier die Möglichkeit, schwierige Situationen aus ihrer Unterrichtspraxis zu besprechen und erhalten dazu eine intensive Beratung. 

Die gesamte Weiterbildungsveranstaltung inklusive der kollegialen Hospitation und Beratung kann auf das HDM-Zertifikat "Kompetenz für professionelle Hochschullehre" angerechnet werden. Als Nachweis für den Besuch der Veranstaltung bekommen Sie eine HDM-Teilnahmebescheinigung mit ausgewiesenen Arbeitseinheiten (Unterrichtsstunden) im Kompetenzfeld "Fachbezogene Didaktik".