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6. Workshop "Mitteln zwischen Sprachen und Kulturen"

 08./09. April 2013


Munoz 

Ricardo Muñoz

Ricardo Muñoz has been a freelance translator since 1987. Dr Muñoz is a Professor in Translation at the Universidad de Las Palmas de Gran Canaria, Spain; head of PETRA Research Group (www.cogtrans.net), and President of the Iberian Association of Translation and Interpreting Studies (http://www.aieti.eu). The main area of expertise of Dr Muñoz is related to translation training, and he also has more than 10 years of experience in teaching both Spanish and English as a second language in Germany, USA and Spain.



Translating as a foreign language learning tool

The reaction against the grammar-translation method proscribed translating and translation-related activities from the foreign language classroom. As a result, little time and effort has been devoted to translation in most foreign language teaching approaches. However, advances in cognitive and developmental psychology show why both students and teachers always resort to using translation when learning foreign languages, and empirical research shows that it is beneficial in several respects. Pedagogical translating, different from professional translation training and often classified as a cognitive learning strategy, has proved to be useful in many respects, such as vocabulary acquisition, language awareness, contextualization, pragmatics, essay writing and the like. This hands-on seminar will propose different activities (oral and written, computer-mediated, individual and group activities) with translation as a language learning tool for adults at different skill levels (CEFR A, B and C).

 

 

 


       
Susanne Göpferich

Susanne Göpferich studierte Übersetzungswissenschaft mit den Sprachen Deutsch, Englisch und Französisch und dem Sachfach Technik am renommierten Fachbereich Angewandte Sprach- und Kulturwissenschaft der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz in Germersheim. Während ihrer Stationen als Professorin für Technische Kommunikation und Dokumentation an der Hochschule Karlsruhe, als Professorin für Übersetzungs- und Dolmetschwissenschaft an der Universität Graz und nun als Professorin für Angewandte Linguistik und Direktorin des ZfbK hat sich ihre Leidenschaft für das Übersetzen, mit der sie ihr Studium aufnahm, zunehmend verstärkt. Dabei versteht sie Translation als Mitteln, nicht nur zwischen Sprachen und Kulturen, sondern auch zwischen Disziplinen, Männern und Frauen sowie Fachleuten und Laien.

 Übersetzen im aufgaben- und kommunikationsorientierten Fremdsprachenunterricht

Übersetzungen dienen in unserer Gesellschaft immer einem bestimmten kommunikativen Zweck; nur in schlechten Fremdsprachenkursen besteht dieser im Abprüfen von Vokabel- und Grammatikkenntnissen. In dieser letzteren Funktion wurden Übersetzungen bewusst und mit Recht aus dem Fremdsprachenunterricht verbannt. Werden Übersetzungen im Fremdsprachenunterricht jedoch für authentische Situationen angefertigt, in denen Kommunikation nur durch eine Sprach- und Kulturmittlung möglich wird, so erweisen sie sich als wertvolles didaktisches Werkzeug sowohl im Fremdsprachenerwerbsprozess als auch im Prozess der Vervollkommnung der muttersprachlichen Kompetenz. Darüber hinaus steigern sie nicht nur die Motivation der Studierenden, sondern fördern auch ihr Sprach- und Kulturbewusstsein.
In unserem Workshop werden wir am eigenen Leib hands-on erproben, wie Übersetzungsaufgaben sinnvoll in den Fremdsprachenunterricht integriert werden können mit dem Ziel, die Fixiertheit auf ausgangssprachliche Formen und Strukturen zu überwinden, Texte auf der konzeptuellen Ebene zu übertragen, kulturelle Besonderheiten aufzudecken und Sachverhalte sprachlich auf den Punkt zu bringen. Dass sich Übersetzungstheorien dabei als sehr nützlich, ja für die Bewertung von Übersetzungen sogar als unverzichtbar erweisen, wird uns dabei mehr als bewusst werden.

 


       

Liliane Klein

Liliane Klein hat ein Fachhochschulstudium (in etwa) als Fremdsprachenkorrespondentin mit Schwerpunkt Wirtschaft in Frankreich absolviert.

Ihre Leidenschaft für Sprachen und andere Kulturen führte sie anschließend nach Deutschland, wo sie, neben zehnjähriger Berufstätigkeit in der Industrie (Automobilindustrie und Baubranche), zusätzlich einen Abschluss als Industriekauffrau erlangte.

Seit 2001 arbeitet sie als freiberufliche Übersetzerin hauptsächlich für Industriekunden. Seit 2003 ist sie „Staatlich geprüfte Übersetzerin“. Seit 2006 bzw. 2011 leitet sie verschiedene Französisch-Kurse an der Philipps-Universität in Marburg, sowie am ZfbK (Zentrum für fremdsprachliche und berufsfeldorientierte Kompetenzen) in Gießen, u.a. mit den Schwerpunkten Wirtschaft und Mediation.

Linguistische Mediation im Fremdsprachenunterricht

Der Begriff Mediation wird sehr oft mit der Beilegung von Konflikten assoziiert. In der Fremdsprachendidaktik hat dieser Terminus aber neue Dimensionen angenommen.

Im Globalisierungszeitalter ist Interkulturelle Kompetenz zu einem wichtigen Baustein internationaler Beziehungen geworden. Der Fremdsprachenunterricht stellt die ideale Plattform dar, um sich diese Kompetenz, in Form der linguistischen Mediation, auf allen Niveaustufen des europäischen Referenzrahmens anzueignen.

Das, was viele Jahre kaum eine Rolle spielte, ist heute in den Vordergrund gerückt: Das Analysieren und Verstehen von Kulturdimensionen.

 

 

 

          

Matthias Hutz

Matthias Hutz ist Professor für Didaktik der englischen Sprachen an der Pädagogischen Hochschule Freiburg. Zu seinen Lehrgebieten gehören sowohl die Englische Sprachwissenschaft als auch Englische Fachdidaktik. Nach dem Studium der „Neueren Fremdsprachen“ an der Universität Gießen mit dem Abschluss „Diplom-Sprachenlehrer“ war er u.a. als Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Wissenschaftlicher Assistent in Gießen tätig und vertrat eine Professur an der PH Heidelberg. Anschließend war er als Professor für „Interkulturelle Kommunikation und Sprachlehrforschung“ an der  Universität Wuppertal beschäftigt, bevor 2005 der Wechsel an die PH Freiburg erfolgte.  Zu seinen Forschungsbereichen zählen insbesondere die Bereiche Zweitspracherwerb, Bilinguales Lehren und Lernen, Fachsprachenforschung, Grammatik- und Wortschatzvermittlung sowie Pragmatik und Interkulturelles Lernen.

Interkulturelle Kommunikation im aufgabenorientierten Fremdsprachenunterricht

Nach landläufiger Meinung gehört zum Erlernen einer Sprache vor allem die Fähigkeit, grammatikalisch korrekt zu sprechen, einen großen Wortschatz zu besitzen und über eine annähernd muttersprachliche Aussprachekompetenz zu verfügen. Daneben gehört jedoch auch in entscheidendem Maße der Erwerb von interkultureller Kompetenz zu einem erfolgreichen Lernprozess, was  jedoch im Kontext des Fremdsprachenlernerns nicht immer deutlich genug wahrgenommen wird. Der in bestimmten Situationen erforderliche Sprachgebrauch folgt jedoch gewissen pragmatischen Konventionen, Normen und Regeln, die durch die jeweiligen Kulturen geprägt sind. Ein Abweichen von diesen erwarteten Normen und Regeln in der Fremdsprache kann u.U. zu gravierenden Missverständnissen führen.

Der Workshop vermittelt im ersten Teil anhand vieler Beispiele die linguistischen Grundlagen der interkulturellen Kommunikation und zeigt viele potenzielle Problembereiche der interkulturellen Kommunikation auf, gerade auch im Bereich der Pragmatik.

Im zweiten Teil des Workshops geht es darum, wie man mit konkreten Aufgaben bei Fremdsprachenlernern Bewusstsein für andere pragmatische Konventionen und Normen schaffen kann und auf diese Weise dem übergeordneten Ziel der interkulturellen kommunikativen Kompetenz ein wenig näher kommen kann.

 

 

 


        

Sonja Lux

2008: Abschluss Deutsch als Fremdsprache
2009: Abschluss Magistra Artium (Publizistik, Russisch und Volkswirtschaft)

mehrjährige Unterrichtstätigkeit im Bereich Deutsch als Fremdsprache in Integrationskursen (Alphabetisierung, A1, A2, B1)

Unterrichtstätigkeit an der Fachhochschule Mainz für Deutsch als Fremdsprache

selbständige Lehrkraft für Englisch und Latein an privaten Sprachschulen

seit 2008: Tätigkeit als freie Dozentin im Bereich der Lehrkräfteweiterbildung unter anderem für Institut National des Langues (Luxemburg), Johannes Gutenberg-Universität Mainz, etc.

Schwerpunkte: Spiele im Fremdsprachenunterricht, berufsorientierter   Fremdsprachenunterricht, Interkulturelle Kommunikation

seit 2012: wissenschaftliche Mitarbeiterin am Zentrum für Wissenschaftliche Weiterbildung der Johannes Gutenberg-Universität

Interkulturelle Kommunikation – gibt es das überhaupt noch?

Deutsche sind pünktlich, Japaner höflich, Italiener laut und Schweizer langsam. Aber ist es wirklich so einfach? Können wir alle Eigenheiten eines Menschen mit einem „interkulturellen Lösungsschlüssel“ erklären? Wir alle sind durch unsere Kultur geprägt, aber sind wir auch typische Vertreter unserer Kultur?
Kultur beeinflusst unser Verhalten, unsere Werturteile, unsere Vorlieben. Für Lehrende – insbesondere Sprachlehrkräfte – ist es deswegen wichtig, die eigene kulturelle Prägung zu kennen, aber auch die kulturelle Prägung der Lernenden anzuerkennen.
In einem Vortrag beschäftigen wir uns mit den bekanntesten Dimensionen der interkulturellen Kommunikation. Wir betrachten unsere eigenen interkulturellen Prägungskontexte und gelangen so am Ende zur Antwort auf die eingangs gestellte Frage: Ist es wirklich so einfach?