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4. Workshop "Professionelle Fremdsprachenlehre an der Hochschule - Fachfremdsprachenausbildung"

 29./30. März 2012



Prof. Dr. Christian Krekeler

Professur für Deutsch als Fremdsprache, Hochschule Konstanz

 

 

 

 

 

 

 

Fachfremdsprachenunterricht in der Praxis

Im Workshop wird an Beispielen erarbeitet, wie ein Fachfremdsprachenunterricht gestaltet werden kann. Dabei gehe ich von folgenden Prämissen aus: Ein Sprachenunterricht zur Wissenschaftssprache ohne Bezug auf ein konkretes Fach ist zwar möglich, im Grunde genommen aber eine wenig motivierende Hilfskonstruktion. Es sollten vielmehr Lerngruppen gebildet werden, die das fachliche Interesse verbindet, auch wenn dies zu Gruppen mit heterogenen Sprachkenntnissen führt. Zweitens unterscheiden sich die Prinzipien eines Fachfremdsprachenunterrichts nicht von denjenigen des Fremdsprachenunterrichts. Erforderlich ist allerdings nicht nur ein sprachlicher, sondern auch ein fachlicher Input. Voraussetzung ist weiter eine Analyse des Sprachbedarfs im Fach. Auch Lehrkräfte, die nicht über eine umfangreiche Fachkompetenz verfügen, können diese Voraussetzungen erfüllen. Die Kernkompetenz der Lehrkräfte bleibt die Sprachvermittlung.

 

 

 


Dr. Fabienne Quennet

 

Koordinatorin Englisch am Sprachenzentrum der Philipps-Universität Marburg (PUM) Studium: Amerikanistik, Anglistik Literaturwissenschaften und Medienwissenschaften an der PUM und in den USA, Promotion in Amerikanistik, VHS-Kursleiterin seit 2000, Prüferin für Cambridge- und telc-Examen, seit 2005 am Sprachenzentrum der PUM, Mitglied der Ständigen Kommission des AKS (Arbeitskreis der Sprachenzentren) und der DGFF (Deutschen Gesellschaft für Fremdsprachenforschung), Weiterbildung zur E-Learning-Trainerin; Schwerpunkt in Lehre und Forschung: Fachsprachenkurse und bilingualer Unterricht innerhalb der Fremdsprachenausbildung an Hochschulen.

 

Neue Medien in Fachsprachenkursen an der Hochschule

Auch und gerade im Fachsprachenunterricht spielen neue Medien eine große Rolle, insbesondere wenn Blended-Learning-Szenarien gewählt werden. Nach einer kurzen Einführung in die didaktischen Besonderheit von „E-Learning“ und „Fachsprache“ werden wir uns mit den Möglichkeiten und Grenzen von E-Learning im Fachsprachenunterricht beschäftigen. Die Beispiele zu den Blended-Learning-Szenarien werden sowohl sprach- als auch fachübergreifend sein. Anhand der Arbeit mit Lernplattformen wie Stud.IP und ILIAS wird gezeigt, wie Web 2.0-Anwendungen sinnvoll und effektiv eingesetzt werden können, zum Beispiel bei Hausaufgaben, als Zusatzmaterial, als Selbstlern-Werkzeug oder als praxis- und realitätsnahe Simulationen. Die TeilnehmerInnen werden die Gelegenheit haben, selbst am Computer und auf einer Lernplattform Anwendungen auszuprobieren und kleine Szenarien zu entwerfen. Eine lebhafte Diskussion über den Einsatz Neuer Medien im Fachsprachenunterricht wird den Workshop beschließen.

 

 

 

 Eggensperger

Dr. Karl-Heinz Eggensperger

 

Stellvertr. Leiter des Geschäftsbereichs Sprachen am Zentrum für Sprachen und Schlüsselkompetenzen der Universität Potsdam und Bereichsleiter Französisch, Mitglied der UNIcert®-Kommission und Gutachter seit 1996. In Kooperation mit der Universität Paris X – Nanterre und mit Unterstützung der Deutsch-Französischen Hochschule in Saarbrücken Konzeption von multimedialen Lehr- und Lernmaterialien für den Studiengang Deutsches und Französisches Recht; Ausarbeitung von C-Tests in einem Verbund mit 15 Universitäten und Hochschulen in der BRD. Kurse und Materialien zur rezeptiven Mehrsprachigkeit in Französisch, Italienisch und Spanisch.

 

Content and Language Integrated Learning: Französisch für Studierende der Rechtswissenschaften auf dem Niveau UNIcert II

Im Mittelpunkt des Workshops stehen die Lern- bzw. Lehrinhalte eines Standard-Curriculums für Französischkurse auf der Stufe UNIcert® II für Studierende der Rechtswissenschaften. Das Curriculum, das in Absprache mit Rechtswissenschaftlern der Universität Paris Nanterre La Défense entwickelt worden ist, verbindet die Vermittlung fremdsprachlicher mit fachbezogenen Lehr- und Lerninhalten im Sinne des content and language integrated learning. Diese Integration ermöglicht eine gezielte und insbesondere zeitsparende Vorbereitung auf fremdsprachliche Lehrangebote an der Heimatuniversität sowie auf die Anforderungen eines Studiums an einer Hochschule im frankophonen Ausland. Als Richtziel gilt nach der UNIcert®-Rahmenordnung eine hinreichende Kommunikationsfähigkeit in studien- und berufsbezogenen Situationen. Damit werden auch die Voraussetzungen für die fachbezogene Französischausbildung gemäß dem Gesetz zur Reform der Juristenausbildung aus dem Jahre 2002 geschaffen. Der erfolgreiche Abschluss der entsprechenden Kurse gilt als Nachweis der rechtswissenschaftlichen Fremdsprachenkompetenz in der französischen Sprache.

 

 

 


Prof. Dr. Thomas Tinnefeld

 

Professur für Angewandte Sprachen an der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes (HTW). Herausgeber des Journal of Linguistics and Language Teaching (JLLT).

 

 

Fachfremdsprachliches Prüfen an der Hochschule

Im Mittelpunkt des Workshops steht das Prüfen, eine Aufgabe, die nahezu alle an der Hochschule Lehrenden in ihrem Arbeitsgebiet in regelmäßigen Intervallen zu bewältigen haben. In diesem Workshop soll für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine erste Qualifikation auf diesem Gebiet bereitgestellt bzw. deren bestehende Qualifikation erweitert werden. Zudem sollen ihre praktischen Erfahrungen theoretisch untermauert werden.

Ziel der Betrachtungen wird es dabei sein, Kriterien zu entwickeln und für die Praxis umsetzbar zu machen, nach denen schriftliche Prüfungen erstellt und bestehende Prüfungsmaterialien hinsichtlich ihrer Qualität eingeschätzt werden können. Es geht also zum einen um die Herausbildung einer gewissen Sensibilisierung für Fremdsprachenprüfungen und zum anderen um die praktische Konzeption eigener Klausuren. Ergänzt werden diese Aspekte durch die Aufzeigung und Diskussion von Wegen und Möglichkeiten der Bewertung der Leistungen der Prüflinge. Zudem wird zu erarbeiten sein, welche prüfungsdidaktischen Implikationen diese Prüfungen haben und auf welche Weise sie – nicht zuletzt aus Prüfersicht - funktional gehandhabt werden können. Dabei geht es um Fragen, die die Fachfremdsprachenausbildung betreffen, die sich jedoch in erheblichem Umfang auf gemeinsprachliche Prüfungen übertragen lassen.