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Erfahrungsbericht Huelva WS2010/11

von Kinora Savci (WS 2010/11)

 

Mein Auslandsemester kam sehr überraschend, denn ich habe mich spontan für einen Platz in Spanien beworben und ging davon aus, dass ich mindestes ein Semester warten muss. Jeodch kam alles anders und ich befand mich sechs Monate nach meinem Besuch im Erasmusbüro bereits in Flieger Richtung Süden.

Die Gastuniversität bot allen Erasmus Studenten einen Abholservice an, mit welchem alle Neuankömmlinge zu einem Hosten gebracht wurden. Dort angekommen begann das große Chaos, denn das Hostel war nicht auf uns vorbereitet. Dies hätte die Gastuniversität besser planen können, aber am Ende hatten alle einen angenehmen Schlafplatz.

Am nächsten Tag war auch schon der Einstufungstest für den Intensivsprachkurs. Dieser Kurs ist nur zu empfehlen. Meiner Meinung nach sollte jeder Erasmus Student solch einen Kurs besuchen, da man dort die Besonderheiten des Landes erlernt. Darüberhinaus ist einer eine große Hilfe um die Angst vor dem Sprechen zu verlieren. Die vier Stunden Spanisch täglich sind ausreichend, um die Sprache zu erlernen und um im Kontakt mit den Einheimischen sicher zu werden. 
Die Professoren sind sehr freundlich und haben immer ein offenes Ohr für alltägliche sowie akademische Fragen. Während dieser Zeit findet ebenfalls eine Orientierungsveranstaltung statt, wo die Studenten einige Formulare erhalten und in welcher weiteres erklärt wird. Diese Veranstaltung wird in der Orientierungswoche wiederholt. 
Ein weiterer Gesichtspunkt, weswegen ich den Sprachkurs empfehlen muss, ist die Tatsache, dass man Zeit hat sich an die Umgebung, die Leute und die fremden Einzelheiten zu gewöhnen. Außerdem hat man ausreichend Zeit, um sich auf die Suche nach einer dauerhaften Unterkunft zu machen.
In meinem Fall ging diese Suche sehr schnell von statten. Ich hatte nach einem Tag ein schönes Zimmer in einer vierer WG mit Spaniern gefunden, das nur eine Gehminute von dem Universitätsgebäude und fünf Gehminuten vom Stadtzentrum entfernt war und das zu einem sehr angemessenen Preis.
Und dann ist auch noch das Wetter zu beachten, denn der Sommer in Spanien zieht sich bis in den Oktober und man hat die Möglichkeit die Strände und die Landschaft des Landes zu erkunden. Andalusien und Portugal sind mindestens eine Reise wert und als Erasmus Student hat man während des Sprachkurses die meiste Zeit für solche Ausflüge.

Zu Beginn des Semesters ist es ein wenig stressig, jedoch hielt sich der Stress in Grenzen. 
Die Kurse waren im Internet einzusehen und hingen ebenfalls im Universitätsgebäude aus. Das spanische System ist etwas anders als das deutsche, jedoch war dies zu erwarten. Die BWL-Kurse wurden zweimal täglich angeboten, was die Kombination der Fächer erleichterte. Daraus folgt, dass der Unterricht den Vor- und Nachmittag eingenommen hat, jedoch was dies eine zu bewältigende Anzahl an Stunden.
Die Größe der Klassen variiert von 40 bis zu 110 Studenten. Als Erasmus Student ist es sehr wichtig, dass die Professoren wissen, dass man an ihrem Kurs teilnimmt, damit Sie im Falle von Änderungen oder wichtigen Nachrichten noch einmal sicher gehen können, dass man informiert ist. 
Darüberhinaus ist der Unterrichtsstoff, ganz abhängig vom Akzent der Professoren, nicht immer leicht zu verstehen. Wenn die Professoren wissen, dass ein ausländischer Student anwesend ist, dann sind sie gerne bereit den Stoff noch einmal zu erklären und weitere Hilfe bereit zu stellen. Auch in der Prüfungsphase haben sich meine Professoren als sehr entgegenkommend erwiesen und sich noch mal intensiv auf uns eingegangen, um sicher zu stellen, dass wir alles verstanden haben und bereit für die Klausur sind. In dieser Hinsicht kann man allen nur ein Kompliment machen.

Die Betreuung durch die Koordinatorin allerdings ließ zu wünschen übrig. Die hatte auf viele Fragen keine Antwort und war nicht immer aufzufinden, obwohl sie offziell Sprechstunde hatte. Im Endeffekt hat alles geklappt, jedoch hätte dies auch besser laufen können.

Hilfreich war jedoch das International Office, welches alle Formulare der Studenten sammelt und den Briefverkehr mit der Heimatuniversität erledigt. Ein Nachteil des Systems ist jedoch, dass die Mitarbeiter oft wechseln und dass manche Angestellte ebenfalls aus dem Ausland kommen. Diese wissen nicht immer über alles bescheid und deshalb kann es zu Missverständnissen oder Unklarheiten kommen. Dazu kommt, dass das International Office nicht gut organisiert ist, wodurch Formulare verloren gehen. Das International Office hat noch eine weitere Organisation, das ISA. Sie organisieren diverse Ausflüge, Konzerte und weitere Veranstaltungen, welche für ISA-Mitglieder günstiger sind. Jeder Eramsus Student kann dieser Organisation für einen Festpreis beitreten. Jedoch besteht auch hier das gleiche Problem wie im International Office, die Mitarbeiter kommen aus dem Ausland, sind meistens Praktikanten, und kennen sich in der Stadt wenig und im Land gar nicht aus. Dies kann bei Städtereisen zu Problemen führen.

 

Fazit

Im Hinblick auf den sprachlichen Nutzen des Auslandsaufenthalts kann ich persönlich sagen, dass sich die sechs Monate gelohnt haben und, dass ich durch den engen Kontakt mit Einheimischen mein Ziel, das freie Sprechen der Sprache, definitiv erreicht habe. Als Spanisch- und Wirtschaftsstudentin habe ich auf zwei Ebenen profitiert, denn ich habe die Sprache erlernt und mein wirtschaftliches Wissen im Ausland erweitert.

Ohne weiteres würde ich jedem dazu raten, sich ins Ausland zu begeben, um seine eigenen Erfahrungen mit Erasmus zu machen. Diese Montate verändern das Leben eines Studenten auf sehr positive Art und können nur von Vorteil für die akademische Laufbahn eines Jeden sein.