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Erfahrungsbericht Vilnius WS2014/15

Erfahrungsbericht über mein Auslandssemester an der Mykolas Romeris University (MRU) in Vilnius, Litauen, im Wintersemester 2014/2015. -anonym


Vorbereitungsphase, Ankunft und Unterkunft

Mein Ziel war es, mein Auslandssemester an einer Universität zu machen, die zahlreiche Kurse in englischer Sprache anbietet. Des Weiteren wollte ich in meinem Erasmussemester ein mir neues Land entdecken. Da Litauen nicht das typische Urlaubsland ist und man zwar vom „aufstrebenden Osteuropa“ liest, aber dennoch wenig darüber weiß, habe ich mich für die MRU in Litauen entschieden. Nachdem ich vom Gießener WiWi-Erasmusamt die Zusage erhalten hatte, wurde man einwandfrei durch das weitere Bewerbungsverfahren geführt.
Von der MRU hat man im Vorfeld einen „Buddy“ zur Seite gestellt bekommen — ein litauischer Student, der der erste Ansprechpartner für einen sein soll. Mein „Buddy“ hat mich mit zwei weiteren litauischen Studentinnen vom Flughafen abgeholt, sodass mir die erste Orientierung innerhalb des litauischen Bussystems erleichtert wurde. Bezüglich der Unterkunft gibt es die Möglichkeit im Studentenwohnheim zu wohnen. Dies ist sehr kostengünstig, dafür muss man aber auch Abstriche in Sachen Komfort, Ausstattung und Privatsphäre machen. Wenn man nicht im Studentenwohnheim wohnen möchte, sollte man mit seinem „Buddy“ Kontakt aufnehmen, da man in litauischer und russischer Sprache voraussichtlich günstigere Mietmöglichkeiten findet und man durch den „Buddy“ eine Einschätzung zur Wohnungslage erhält.
Die erste Woche wird zum Kennenlernen genutzt. An den Aktivitäten sollte man teilnehmen, da es für alle Erasmusstudenten ein Neustart ist und deshalb alle daran interessiert sind, Kontakte zu knüpfen. Zudem macht es Spaß. Beispielsweise fahren alle, die möchten, am ersten Wochenende zusammen nach Druskininkai, ein Kurort, in dem man entweder in die Skihalle, ins Schwimmbad oder in den Kletterpark geht sowie zusammen feiert.

 

Studium an der Gasthochschule

Der Kurskatalog der MRU ist ein Traum: vielseitig und umfangreich. Dieser Traum zerplatzt allerdings am ersten Einführungstag, da nur die Kurse angeboten werden, bei denen mindestens fünf Studenten teilnehmen. Dadurch wird das Kursangebot sehr stark reduziert. Es besteht allerdings die Möglichkeit, dass Kurse wieder angeboten werden, wenn sich mindestens fünf Studenten zusammenfinden, die den Kurs besuchen wollen. Dementsprechend sind die ersten zwei Studiumswochen, in denen Änderungen im Learning Agreement möglich sind, besonders wichtig. Die Leistungsanforderungen unterscheiden sich von den hiesigen. Dies lässt sich schon an den Kursbeschreibungen erkennen: Der Unterricht erfolgt in kleinen Gruppen, in denen Präsentationen, mündliche Prüfungen, Hausarbeiten, Tests und Klausuren durchgeführt werden. Alle meine Professoren und Seminarleiter sprachen ein gutes Englisch, sodass die Verständigung und der Austausch sehr gut möglich waren.

 

Alltag und Freizeit

Um in den Genuss von Vergünstigungen zu kommen, lohnt es sich im Vorfeld eine ISIC Karte zu machen. Nicht nur für das Bussystem in Vilnius ist dies empfehlenswert, sondern auch für das Fernbussystem. Im Nahverkehr erhält man als Student für 5,21 Euro ein Monatsticket (80% Rabatt auf den Normalpreis). Im Fernverkehr wird man durch ein gutes und preiswertes Bussystem zum Reisen verleitet. So bietet es sich an, die Küste von Litauen, insbesondere die Insel Nida, zu besuchen oder via Nachtbus nach Tallinn, Estland und Riga, Lettland zu fahren. Die Wahl des Nachtbusses ist nicht nur praktisch, weil man keinen Tag durch die lange Fahrzeit verliert, sondern man ist auch früh vor Ort und kann die Stadt im Hellen besichtigen. Im Winter wird es nämlich um 16 Uhr wieder dunkel.

 

Fazit

Das Auslandssemester in Litauen empfehle ich gerne. Ich konnte mein Englisch verbessern und viele interessante Menschen kennenlernen: So wurde unsere Zeit nicht nur durch unsere verschiedenen kulturellen Hintergründe geprägt, sondern auch dadurch, dass alle Studenten aus verschiedenen Fachrichtungen kommen. Zudem habe ich ein interessantes Land mit seinen Menschen kennengelernt, welches normalerweise nicht auf der typischen Reiseliste steht.