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Rehmet, Lheanne (2023)

Barrieren, Förderer und Unterstützungsbedarf von Post-COVID Patient*innen bei der Umsetzung von Ernährungsempfehlungen (Lheanne Rehmet, 2023)

Hintergrund: 10-20 % der mit dem Corona-Virus Infizierten leiden unter dem Post-COVID Syndrom. Da es hierfür keine kausale Therapie gibt, wird symptomatisch behandelt. Aufgrund häufiger Ernährungsprobleme kommt der Ernährungstherapie eine wichtige Rolle zu. Die Umsetzung der Ernährungsempfehlungen nach Patientenleitlinie S1-Leitlinie Long-/Post-COVID ist jedoch mit Schwierigkeiten verbunden.

Methoden: In acht halbstrukturierten Interviews mit Post-COVID Patient*innen wurden Barrieren, Förderer und Unterstützungsbedarf bei der Umsetzung von Ernährungsempfehlungen erhoben. Die Daten wurden theoriegeleitet nach dem Fähigkeits-, Gelegenheits- und Motivationsmodell des Verhaltens ausgewertet und anhand des Theoretical Domains Framework, einem kombinierten Modell zur Erklärung des Gesundheitsverhaltens, spezifiziert. 

Ergebnisse: Post-COVID Patient*innen nennen Barrieren, Förderer und Unterstützungsbedarf hinsichtlich ihrer psychologischen und physischen Fähigkeiten, reflexiven und automatischen Motivation. Auch physische und soziale Gelegenheiten bedingen die Umsetzung der Ernährungsempfehlungen. V.a. das unzureichende Wissen über die Empfehlungen und deren Umsetzung sowie körperliche Schwäche, geringe Überzeugungen über Konsequenzen und Gewohnheiten behinderten die Umsetzung. Als förderlich wurden v.a. ausreichendes Wissen, Vereinfachungen und soziale Unterstützung genannt. Von Ernährungsberater*innen wird Unterstützung bei der Individualisierung der Empfehlungen, Wissensvermittlung, praktischen Übungen und Motivation gewünscht.

Schlussfolgerung: Die Umsetzung von Ernährungsempfehlungen ist für Post-COVID Patient*innen mit multiplen Barrieren verbunden. Die Ernährungsempfehlungen sollten Post-COVID-spezifisch patientenorientierter gestaltet werden. Hierzu kann z.B. eine lebensmittelbasierte, einfach umzusetzende Vermittlung der Empfehlungen, die Ergänzung der Konsequenzen der Umsetzung oder die Gestaltung sozialer und externer Unterstützungsmaßnahmen hilfreich sein.