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Schön, Theresa (2023)

Wissen als Einflussfaktor auf die Intention Studierender zur Wahl einer bioregionalen Speise in Hochschulmensen (Theresa Schön, 2023)

Hintergrund. Das globale Ernährungssystem trägt in hohem Maße zur Umweltbelastung bei, weshalb eine umweltfreundliche Transformation des Ernährungssystems notwendig ist. Einen Beitrag zu dieser Transformation kann die Erhöhung des Anteils bioregionaler Lebensmittel in der Gemeinschaftsverpflegung leisten. Um anschlussfähige Kommunikations- und Bildungsmaßnahmen zur Förderung der Wahl einer bioregionalen Speise in Mensen zu entwickeln, müssen Einflussfaktoren der Speisenwahl bekannt sein.

Methoden. In dieser quantitativen Forschungsarbeit wurde der Einfluss der beiden Wissensdimensionen, subjektives Wissen (SW) und objektives Wissen (OW), auf die Intention JLU-Studierender zur Wahl einer bioregionalen Speise in der Hochschulmensa untersucht. Hierfür wurde die Theorie des geplanten Verhaltens (TPB) als Grundlage genutzt und um die Variablen SW und OW ergänzt. Die Auswertung der über einen vollstandardisierten Online-Fragebogen erhobenen Daten erfolgte über eine Strukturgleichungsanalye (SGA).

Ergebnisse. Die Studierenden schätzen ihr eigenes Wissen im Schnitt schlechter ein (SW), als ihr tatsächliches Wissen (OW) ist. Die Ergebnisse der SGA zeigen, dass das erweiterte TPB-Modell 69,4 % der Varianz der Intention der Studierenden erklärt. Das OW weist keinen signifikanten Einfluss auf die Intention der Studierenden auf. Dagegen stellen die drei Hauptprädiktorvariablen der TPB sowie das SW der Studierenden positive Einflussfaktoren für die Intention zur Wahl einer bioregionalen Speise in der Hochschulmensa dar.

Schlussfolgerung. Um die Intention Studierender zur Wahl einer bioregionalen Speise in der Mensa zu erhöhen, ist es nicht zielführend das OW durch reine Wissensvermittlung zu stärken. Stattdessen sollte das SW, welches auch als Vertrauen in das eigene Wissen interpretiert wird, gestärkt werden. Zukünftige Kommunikations- und Bildungsmaßnahmen sollten praktische Erfahrungen und Erlebnisse für die Studierenden schaffen, um ihr Vertrauen in das eigene Wissen zu stärken.