Abgeschlossene Bachelorarbeiten
Auf dieser Seite finden Sie eine Übersicht der am Lehrstuhl für Kommunikation und Beratung eingereichten und erfolgreich abgeschlossenen Bachelorarbeiten. Zu einigen Abschlussarbeiten gibt es einen Beitrag auf unserem FoodCom Blog!
Psychische Erkrankungen von Klient*innen Bedürfnisse - Probleme - Lösungswege aus Sicht von Ernährungsberater*innen
Jil Diane Wiese, 2024
Hintergrund und Ziele:
Nachweislich bestehen Zusammenhänge zwischen Ernährung und psychischen Erkrankungen. Psychische Erkrankungen gehen mit krankheitsspezifischen Einschränkungen einher. In der Ausbildung von Ernährungsfachkräften werden kaum Inhalte zu psychischen Erkrankungen vermittelt. Welche Auswirkungen die psychischen Erkrankungen von Klient*innen und Patient*innen auf die Beratung haben ist noch unklar. Folglich ist ebenso unklar, ob der aktuelle Ausbildungsstand dem notwendigen Wissen entspricht.
Methode:
Die Datenerhebung erfolgte durch fünf leitfadengestützte Interviews mit zertifizierten Ernährungsfachkräften aus Deutschland. Die Datenauswertung erfolgte durch eine qualitative Inhaltsanalyse nach Kuckartz und Rädiker mit der Software MAXQDA.
Ergebnisse:
Die Ergebnisse zeigen, dass Klient*innen und Patient*innen mit psychischen Erkrankungen Ernährungsberatung und -therapie wahrnehmen und das Berater*innen mit diesen Erkrankungen in der Beratung konfrontiert werden. Es treten generalisierbare Besonderheiten in dem Beratungsprozess von Klient*innen und Patient*innen mit psychischer Erkrankung auf und es wird deutlich, dass Ernährungsfachkräfte durch ihre Ausbildung nicht auf den Umgang mit diesen vorbereitet wurden. Des Weiteren ist ersichtlich, dass interdisziplinäre Zusammenarbeit mit Ärzt*innen sowie Psychotherapeut*innen von Vorteil wäre, jedoch aktuell nur eingeschränkt stattfindet.
Schlussfolgerungen:
Für weiterführende Erkenntnisse sollten Befragungen mit psychisch erkrankten Klient*innen und Patient*innen der Ernährungsberatung durchgeführt werden. Ernährungsberater*innen sind dazu angehalten sich zu psychologischen Themen fortzubilden. Ausbildungsstätten und zertifizierende Verbände sind dazu angehalten psychologische Themen in ihre Lehrinhalte zu integrieren und Anleitungen zu einer interdisziplinären Zusammenarbeit zu definieren.
Pflanzenbasierte Ernährung aus Verbrauchersicht
Katharina Siedhoff, 2024
Hintergrund:
Die Ernährungspolitik verfolgt das Ziel, die Ernährung der Bevölkerung stärker pflanzenbasiert auszurichten. Problematisch ist jedoch, dass es keine allgemeingültige Definition von „pflanzenbasierter Ernährung“ gibt, weder in fachwissenschaftlichen Kreisen noch auf gesellschaftlicher Ebene. Dies führt dazu, dass unter dem Begriff unterschiedliche Ernährungsmuster zusammengefasst werden. Um wirksame ernährungspolitische Maßnahmen zu gestalten, ist es wichtig zu untersuchen, was Verbraucher unter pflanzenbasierter Ernährung verstehen, wo und wie sie Informationen dazu gewinnen und wie Informationen/ Empfehlungen kommuniziert werden sollten, um eine tatsächliche Veränderung des Ernährungshandelns auf Alltagsebene zu bewirken.
Methoden:
Insgesamt wurden sechs leitfadengestützte Interviews mit jungen Erwachsenen (18-27 Jahren) geführt. Die Datenauswertung erfolgte mittels der inhaltlich strukturierenden qualitativen Inhaltsanalyse von Kuckartz & Rädiker (2022).
Ergebnisse:
Die Ergebnisse zeigen, dass der Begriff pflanzenbasierte Ernährung von den Verbrauchern überwiegend als vegane Ernährungsform aufgefasst wird. Grundsätzlich stehen die Verbraucher der Ernährung positiv gegenüber, auch wenn sie die Umsetzung der Ernährung als komplex und herausfordernd einstufen (hohe Ernährungskompetenz erforderlich). Für die Informationsgewinnung wird auf unterschiedliche Informationskanäle und Ernährungsakteure zurückgegriffen, die je nach Themeninhalt ausgewählt werden. Damit Informationen/Empfehlungen verbrauchergerecht sind, müssen diese fundiert, inklusiv und praxisorientiert sein.
Schlussfolgerung:
Aus den Ergebnissen der Arbeit lässt sich ableiten, dass der Begriff pflanzenbasierte Ernährung nicht eindeutig ist und es an der Sichtbarkeit von einheitlichen und tiefergehenden Informationen fehlt, die Verbraucher bei der zielgerichteten Umsetzung der Ernährung unterstützen.
Die Wahrnehmung der Verbraucher:innen von proteinangereicherten Produkten
Emely Langer, 2024
Hintergrund:
In den letzten Jahren sind proteinangereicherte Produkte (PAP) immer beliebter geworden. Dabei handelt es sich um hochverarbeitete Lebensmittel, welche mit proteinreichen Zutaten angereichert werden, um den Proteingehalt zu steigern. Sie enthalten außerdem eine Vielzahl an Zusatzstoffen, um Konsistenz und Geschmack zu erhalten. Sie werden durch nährwert- und gesundheitsbezogene Angaben (NGA) als gesunde Alternative vermarktet. Das Ziel dieser Arbeit ist es herauszufinden, wie die Verbrauchenden von PAP die genutzten NGA wahrnehmen und bewerten. Des Weiteren befasst sich die Arbeit mit dem Wissen und Informationsverhalten der Verbrauchenden in Bezug auf Proteine.
Methoden:
Um die Wahrnehmung der Verbrauchenden zu untersuchen, wurden zwei Gruppendiskussionen mit Konsument:innen von PAP, mit Hilfe eines strukturierten Leitfadens und fünf vorgegebenen Themen, durchgeführt. Die Auswertung der erhobenen Daten erfolgte mit einer computergestützten qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring.
Ergebnisse:
Die Ergebnisse zeigen, dass die Konsument:innen von PAP die vorkommenden NGA nutzen und als hilfreich und positiv bewerten. Des Weiteren liegt ein grundlegendes Wissen in Bezug auf Proteine vor, dennoch werden durch die sozialen Medien Halbwissen und Fehlinformationen zu PAP verbreitet. Die Informationsquellen der Verbrauchenden von PAP liegen hauptsächlich online in den sozialen Medien.
Schlussfolgerungen:
Durch die Arbeit konnte aufgezeigt werden, dass Verbrauchende von PAP durch das Marketing in den sozialen Medien stark beeinflusst werden und die Masse an Informationen nicht adäquat einschätzen können. Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass die NGA nicht ausreichend angepasst sind, um den Verbrauchenden vor irreführenden Aussagen zu schützen. Infolgedessen wird eine Überarbeitung der NGA empfohlen.
Gewichtszentrierte und gewichtsneutrale Ernährungsberatung im Kontext von Gewichtsstigmatisierung – ein Scoping Review
Lisa Celestina Triebel, 2024
Hintergrund:
Die Stigmatisierung mehrgewichtiger Menschen ist ein Problem. Mit zunehmendem Problembewusstsein werden gewichtszentrierte Gesundheitsförderung und die Wirksamkeit gewichtsnormativer Ansätze hinterfragt. Auch innerhalb der Ernährungsberatung gewinnt gewichtsneutrales Vorgehen an Popularität. Ziel der Untersuchung ist es, den Stand der Forschung zur Wirksamkeit gewichtsneutraler Ernährungsinterventionen und den stigmatisierenden Einstellungen von Ernährungsfachkräften darzustellen.
Methode:
Für das Scoping Review wurden die Datenbanken Pubmed, Web of Science Core Collection und APA PsycInfo zu beiden Themensträngen durchsucht. Es wurden Studien aus Ländern des globalen Nordens mit erwachsenen Studienpopulationen und einem Veröffentlichungsdatum nach 2003 eingeschlossen.
Ergebnisse:
Die in das Review aufgenommenen Studien (n=21) wurden größtenteils nach 2020 veröffentlicht und überwiegend in den USA an weißen, weiblichen Studienpopulationen durchgeführt. In acht der zehn Studien zu stigmatisierenden Einstellungen von Ernährungsfachkräften zeigen sich gewichtsbezogene Vorurteile, z. B. in vier vignettenbasierten Untersuchungen, in denen Mehrgewichtige signifikant negativer bewertet werden. In Studien, die die Wirksamkeit gewichtsneutraler Ernährungsinterventionen untersuchen (n=11), zeigen sich insbesondere psychische Verbesserungen wie die Verringerung von Essstörungssymptomen, wohingegen keine negativen Auswirkungen auf physische Parameter auftreten.
Schlussfolgerung:
Es bedarf einer Intensivierung der Forschung zu beiden Themen. Um Gewichtsstigmatisierungen zu verringern, sollte der Umgang mit hohem Körpergewicht in gesundheitsbezogenen Aktivitäten genauer betrachtet und konkrete Empfehlungen für ein vorurteilsfreies und ggf. gewichtsneutrales Vorgehen in der Ernährungsberatung formuliert werden.
Nachhaltige Ernährung im urbanen Raum: Eine qualitative Studie zur Diskrepanz zwischen Wissen und Verhalten
Selina Christina Trunk, 2024
Hintergrund:
Im Rahmen einer nachhaltigen Entwicklung ist die Umsetzung einer nachhaltigen Ernährung von Bedeutung. Von besonderer Relevanz sind dabei Städte, in denen zwar ein hohes ökologisches Bewusstsein, aber auch nicht nachhaltige Ernährungsverhalten zu beobachten sind. Als Theorie dieser Arbeit wurde das Umweltbewusstsein, gegliedert in Umweltaffekt, Umweltkognition und Umweltverhalten, herangezogen und kontextbezogen auf nachhaltige Ernährung übertragen.
Methoden:
Es wurden fünf halbstrukturierte Einzelinterviews mit Leitfaden geführt, um am Beispiel der Stadt Gießen zu untersuchen, wie sich das Bewusstsein einer nachhaltigen Ernährung unter den Befragten darstellt und welche Hindernisse die Diskrepanz zwischen Wissen und Verhalten begründen. Die Auswertung erfolgte anhand der inhaltlich-strukturierenden qualitativen Inhaltsanalyse nach Kuckartz & Rädiker (2022) in MAXQDA.
Ergebnisse:
Das Bewusstsein einer nachhaltigen Ernährung der Befragten aus Gießen stellt sich unterschiedlich dar. Es existieren sowohl positive als auch negative Emotionen und diverses Wissen. Die Grundsätze einer nachhaltigen Ernährung nach Karl von Koerber (2014) werden teilweise umgesetzt und bestehende Möglichkeiten in Gießen teilweise genutzt. Eine konsequente Umsetzung wird oft, trotz positiver Emotionen oder ausgeprägtem Wissen, verhindert. Es existieren strukturelle Hindernisse (Verfügbarkeit, Zugang, Preis, Kennzeichnung, Misstrauen, Verkehrsstruktur), individuelle Hindernisse (finanzielle Situation, Zeit, Bequemlichkeit und Gewohnheit, persönliche Präferenzen und Überzeugungen, Wissens- und Bewusstseinslücken) und soziale Hindernisse (soziales Umfeld, Gesellschaft).
Schlussfolgerungen:
Es sind zielgerichtete Interventionen notwendig, um die Hindernisse abzubauen und die Umsetzung einer nachhaltigen Ernährung zu vereinfachen, um so die Diskrepanz zwischen Kognition und Verhalten, aber auch zwischen Affekt und Verhalten zu schließen.
Die Rolle von Influencern in Bezug auf das Ernährungsverhalten von Jugendlichen
Annika Lau, 2024
Hintergrund:
Soziale Medien sind Teil des Alltags, besonders für Jugendliche. Sie identifizieren sich oft mit Influencern, die sie als Vorbilder betrachten. Da sich Jugendliche in der Entwicklungsphase befinden, in der sie sich von ihren Eltern ablösen und selbstständiger agieren wollen, ist es aufgrund dieses Hintergrunds interessant zu untersuchen, welche Rolle Influencer für diese Altersgruppe spielen und wie Jugendliche deren Beiträge wahrnehmen, bewerten und eventuell in ihr Verhalten integrieren.
Methoden:
Es wurden sieben qualitative, leitfadengestützte Interviews mit Jugendlichen im Alter zwischen 15 und 17 Jahren geführt, die anhand der inhaltlich strukturierenden qualitativen Inhaltsanalyse ausgewertet wurden.
Ergebnisse:
Jugendliche nehmen Influencer-Beiträge zu Ernährungsthemen als Inspiration und Orientierungshilfe wahr. Sie nutzen diese, um neue Rezepte auszuprobieren oder Ziele wie bessere Haut oder Muskelaufbau zu erreichen. Die Inhalte können die Selbstwirksamkeit der Jugendlichen und das eigene Vertrauen stärken. Die Bewertung der Beiträge hängt von Relevanz, Praktikabilität und Unterhaltungswert ab. Wenn diese sinnvoll und umsetzbar erscheinen, ahmen Jugendliche diese nach oder kaufen beworbene Produkte. Die Entscheidung zur Nachahmung hängt von individuellen Faktoren ab. Hindernisse wie familiäre Essgewohnheiten können die Umsetzung erschweren.
Schlussfolgerungen:
Die Untersuchung zeigt, dass Influencer eine bedeutende Rolle bei der Gestaltung des Ernährungs- und Konsumverhaltens bei Jugendlichen spielen können, die sich individuell äußert und vor dem Hintergrund der zunehmenden Selbstständigkeit im Jugendalter betrachtet werden kann. Ihre Inhalte bieten Orientierung, Hilfestellung und Inspiration. Persönliche Ziele und die Meinung von Gleichaltrigen beeinflussen, welche Inhalte Jugendliche übernehmen. Es besteht jedoch auch die Gefahr, dass ungesunde Verhaltensweisen nachgeahmt werden. Insgesamt ist die Rolle von Influencern als ambivalent zu betrachten.
Wissenschaftliche Ernährungskommunikation in Podcasts: Eine Unterstuchung der journalistischen Qualität
Fiona Wienold, 2024
Hintergrund:
Die Relevanz von Podcasts als Online-Medium ist in den letzten Jahren stark angestiegen, gleichzeitig ist das Thema Ernährung komplexer geworden und die wissenschaftliche Ernährungskommunikation hat sich vermehrt ins Internet verschoben, wodurch das Risiko besteht, dass die inhaltliche Qualität sinkt. Es besteht demnach der Bedarf wissenschaftliche Ernährungskommunikation in Podcasts auf ihre Qualität zu überprüfen. Dazu können journalistische Qualitätskriterien herangezogen werden. Es stellt sich folglich die Frage: Weist wissenschaftliche Ernährungskommunikation in Podcasts journalistische Qualität auf?
Methode:
Fünf Folgen aus fünf verschiedenen Podcasts mit ernährungswissenschaftlichem Fokus wurden mit Hilfe der qualitativen Inhaltsanalyse Mayrings auf ihre journalistische Qualität analysiert. Dazu wurden deduktive Kategorien eingesetzt, die auf den Kriterien des Projekts Medien-Doktor ERNÄHRUNG basieren.
Ergebnisse:
Die Ergebnisse zeigen, dass journalistische Qualitätskriterien partiell erfüllt werden können. Es konnten jedoch Schwächen bei der Darstellung von Quellen und Belegen sowie bei der Ausführlichkeit bspw. der Einordnungen von Interessenkonflikten gefunden werden, wodurch ein Defizit in der Transparenz vorliegt.
Schlussfolgerung:
Journalistische Qualität liegt in den untersuchten Podcastfolgen nicht vollumfänglich vor, da durch das Defizit in der Transparenz die Glaubwürdigkeit schwindet. An den Aspekten der Ausführlichkeit und Quellentransparenz besteht folglich Verbesserungsbedarf, damit RezipientInnen zukünftig besser einschätzen können, ob sie den gegeben Informationen Glauben schenken können.
Evaluation des Nachhaltigkeitsverständnisses von ChatGPT
Jonathan Rutschinski, 2024
Hintergrund:
Mit der zunehmenden Popularität von generativer Künstlicher Intelligenz, besonders von Produkten wie ChatGPT, wird die potenzielle Verzerrung der Outputs durch implementierte Vorurteile und Bias immer relevanter. Diese Arbeit untersucht das Verständnis von Nachhaltigkeit bei ChatGPT und wie Vorurteile und Fehlinformationen die Wahrnehmung der Nutzer:innen beeinflussen können.
Methoden:
Die Untersuchung basiert auf einem experimentellen Forschungsdesign mit qualitativ geführten Interviews und betont die neue Relevanz von Prompt Engineering für die Kommunikationsforschung. ChatGPT wurden fünf sozial definierte Rollen (Lehrer:in, Landwirt:in, Klimaleugner:in, Umweltaktivist:in und Konsument:in) zugewiesen, um unterschiedliche Reaktionen zu analysieren. Die Datenerhebung erfolgte im April 2024 durch die direkte Interaktion mit ChatGPT in Interviews, wobei die Interviews mit der Software MAXQDA systematisch ausgewertet wurden.
Ergebnisse:
Die Interviews zeigten, dass ChatGPT in verschiedenen Rollen unterschiedlich auf Nachhaltigkeitsthemen reagiert. Am häufigsten identifizierte Bias waren Implizit Bias und Confirmation Bias. Beispielsweise äußerte ChatGPT in der Rolle des Klimaleugners eine kritische Haltung gegenüber Nachhaltigkeitsmaßnahmen und betonte die wirtschaftlichen Risiken. Im Gegensatz dazu unterstützte es als Umweltaktivist nachhaltige Praktiken und betonte die Dringlichkeit des Klimaschutzes. Die mit der Rollenzuweisung durch ChatGPT verknüpften Bias beeinflussten maßgeblich den Output des Modells.
Schlussfolgerungen:
Die Ergebnisse der Arbeit weisen darauf hin, dass ChatGPT aufgrund der Trainingsdaten und der spezifischen Rollenzuweisungen Bias und Fehlinformationen in den Antworten vermittelt. Dies kann die Meinungsbildung der Nutzer:innen beeinflussen und birgt Risiken für den gesellschaftlichen Diskurs. Prompt Engineering stellt hierbei ein wesentliches Instrument dar, um die Qualität und Neutralität der generierten Antworten zu verbessern.
Der Beitrag der Pfadfinder*innenbewegung zur Förderung des Umweltbewusstseins der Generation Z
Rachel Anna Maria Rose, 2024
Hintergrund:
Im Kontrast zu den fortschreitenden Auswirkungen des menschengemachten Klimawandels ist aktuell ein Rückgang des Umweltbewusstseins innerhalb der deutschen Bevölkerung zu verzeichnen. Diese Arbeit befasst sich mit der Frage, ob und inwiefern der „Bund der Pfadfinderinnen und Pfadfinder“ (BdP) als Jugendverband einen Beitrag dazu leisten kann, das Umweltbewusstsein seiner jugendlichen Mitglieder zu fördern.
Methoden:
Zur Beantwortung der Fragestellung wurde ein qualitativer Forschungsansatz gewählt. Konkret wurden sechs teilstandardisierte Leitfadeninterviews mit Gruppenleitungen des BdP aus dem Landesverband Hessen und Funktionsträger*innen des Verbandes geführt. Die Auswertung der Interviews erfolgte mit der inhaltlich strukturierenden Inhaltsanalyse nach Udo Kuckartz und der Software MAXQDA.
Ergebnisse:
Es konnten fünf Kategorien identifiziert werden, anhand welcher die Zusammenhänge zwischen dem Umweltbewusstsein von Jugendlichen und dem Einfluss des BdP näher betrachtet wurden: Umweltbewusstsein nach den drei Komponenten Umweltverhalten, Umweltkognition und Umweltaffekt, Naturverbundenheit, politische Teilhabe, Sozialisation und Konzepte und Beiträge von höheren Ebenen.
Schlussfolgerungen:
In den Strukturen des BdP zeigt sich an vielen Stellen ein Potenzial zur Stärkung des Umweltbewusstseins von Jugendlichen, beispielsweise durch umweltfreundliche Ernährungsweisen, inhaltliche Angebote oder die Förderung von sozialer Verantwortungsübernahme. Positive Auswirkungen hat vor allem die hohe Naturverbundenheit, die im Rahmen der pfadfinderischen Arbeit gestärkt wird. Unklar bleibt, inwiefern sich das hohe Umweltbewusstsein von Jugendlichen auch außerhalb ihrer pfadfinderischen Tätigkeiten manifestiert.
Ernährung und Körper im Kontext nicht-binärer Geschlechtsidentitäten
Erik Achilles Scherer, 2024
Hintergrund:
Nicht-binär ist ein Sammelbegriff für verschiedene Geschlechtsidentitäten, die abseits der binären Kategorien von Frau und Mann existieren. Die Anzahl der Menschen mit einer nicht-binären Geschlechtsidentität wächst. Doch ist wenig über ihren Umgang mit dem eigenen Geschlecht im Alltag bekannt. Ziel der Arbeit ist es sich mit der Ernährung und den sich daraus ergebenden Körperbezug von nicht-binären Menschen auseinanderzusetzen. Dabei sollten Einblicke generiert werden, wie Geschlecht, Körper und Ernährung bei nicht-binären Menschen in einem gesellschaftlichen Kontext in Interaktion stehen.
Methoden:
Es wurde eine inhaltlich strukturierende qualitative Inhaltsanalyse von sechs Leitfadeninterviews mit nicht-binären Personen durchgeführt. Hierbei wurden das Selbsterleben der Interviewten in Bezug auf Geschlecht und dessen Kommunikation über Ernährung und durch andere Kanäle untersucht.
Ergebnisse:
Nicht-binäre Personen erleben eine relative Unsichtbarkeit insbesondere in der Interaktion mit Personen außerhalb der LGBTQ+-Gemeinschaft. Dies erschwert die Kommunikation des eigenen Geschlechts. Bei der Ernährung waren so andere Punkte von größerer Bedeutung, insbesondere vegane und vegetarische Ernährung. Geschlechtsdysphorie resultierte in einem verstärkten Streben den Körper formen. Im Angesicht einer Alternativlosigkeit konnte dies Essstörungen mitbegünstigen.
Schlussfolgerungen:
Einblicke wurden gegeben, wie Ernährung abseits von Geschlechternormen aussehen kann. Zudem zeigte sich, dass in der LGBTQ+-Gemeinschaft Unterschiede in der (gemeinschaftlichen) Esskultur bestehen, die kaum erforscht sind. Die Arbeit legt zudem nahe, dass ein Bedürfnis existiert, der mentalen Gesundheit nicht-binärer Menschen mehr Beachtung zu schenken und Sichtbarkeit zu erhöhen.
Soziale Medien und Essstörung: Sicht der Therapeut*innen zur konstruktiven Nutzung
Livia Schygulla, 2024
Hintergrund:
Soziale Medien sind als ein Entstehungsfaktor von Essstörungen bekannt. Während der Essstörung kann eine essstörungsbezogene Nutzung Sozialer Medien aber sowohl genesungsförderlich als auch symptomerhaltend sein. Zum Umgang mit Sozialen Medien in der Therapie gibt es bislang keine Richtlinie. Somit stellt sich die Frage, wie Therapeut:innen eine konstruktive Nutzung beschreiben und wie sie diese in die Therapie der Patient:innen integrieren.
Methode:
Es wurden fünf qualitative, leitfadengestützte Interviews mit Expert:innen aus der Essstörungstherapie geführt und inhaltsanalytisch ausgewertet.
Ergebnisse:
Soziale Medien gehören noch nicht zum Standard einer jeden Therapiepraxis. Die Expert:innen besprechen Soziale Medien in der Therapie abhängig vom eigenen Vorwissen zum Thema. Dennoch sehen alle Befragten einen Bedarf, die Rolle Sozialer Medien in der Essstörung zu explorieren. Es wurden konstruktive und risikoreiche Faktoren der Social-Media-Nutzung ermittelt. Konstruktiv sind die (inhaltliche oder zeitliche) Nutzungseinschränkung, eine kritische Auseinandersetzung mit den Inhalten, ein motivierender Austausch zur Therapie, der Zugang zu den eigenen Gefühlen sowie Selbstreflexion und Eigenverantwortung. Hingegen wurden Fehldarstellungen von Körper und Ernährung in den Medien, Vergleiche, emotionale und zeitliche Überforderung durch Medieninhalte, die Unkontrollierbarkeit der Inhalte sowie Werbung als Risikofaktoren identifiziert.
Schlussfolgerung:
Anhand der Interviews konnten konkrete Hinweise abgeleitet werden, wie mit Betroffenen ein konstruktives Nutzungsverhalten in der Therapie erarbeitet werden kann. Es zeigt sich, dass das Thema Soziale Medien für Therapeut:innen teilweise eine untergeordnete Rolle spielt. Vor dem Hintergrund des Stellenwerts Sozialer Medien im Alltag vieler Betroffener wären jedoch Richtlinien und Fortbildungen zum Umgang mit Sozialen Medien in der Essstörungstherapie notwendig.
Verbraucherakzeptanz von klimaneutralen Lebensmitteln
Hannah Rebekka Arzberger, 2024
Hintergrund:
Klimaschutz gehört zu den wichtigsten Anliegen innerhalb der deutschen Bevölkerung. Im Lebensmittelsektor zeigen Verbraucher*innen Interesse an einem nachhaltigen Konsum, da verstärkt auf transparente Aussagen in Form von Siegeln Wert gelegt wird. Aufgrund dessen werben immer mehr Unternehmen mit klimaneutralen Claims auf ihren Lebensmitteln. Es ist relevant zu untersuchen, inwiefern diese von Verbraucher*innen richtig wahrgenommen und eingeordnet werden, da Klimakompensation nicht mit einer klimafreundlichen Produktion gleichzusetzen ist und von Unternehmen oft als Marketingstrategie genutzt wird.
Methoden:
Um die Akzeptanz klimaneutraler Lebensmittel zu untersuchen, wurden zwei Gruppendiskussionen durchgeführt. Die Teilnehmer*innen waren bereits thematisch interessierte Verbraucher*innen verschiedenen Alters und Geschlechts. Die Gruppendiskussionen wurden mittels einer qualitativen Inhaltsanalyse mit Kategorienbildung nach Kuckartz ausgewertet.
Ergebnisse:
Die Forschung zeigt, dass Verbraucher*innen klimaneutrale Siegel nicht gezielt suchen, aber durchaus wahrnehmen. Es mangelt an einem fundiertem Verständnis über klimaneutrale Auslobungen, was eine korrekte Einordnung solcher Claims erschwert. Die Gestaltung verschiedener Siegel (Farbe, Motive, Formulierungen) beeinflusst zusätzlich die Akzeptanz sowie die Glaubwürdigkeit klimaneutraler Siegel. Verbraucher*innen wünschen sich ein einheitliches Siegel, das gesetzlich reguliert ist. Gleichzeitig ist eine transparente Aufklärung wichtig, um die Glaubwürdigkeit von Kompensationslabeln zu erhöhen.
Schlussfolgerung:
Die Forschung hat relevante Lücken im Verständnis sowie der Glaubwürdigkeit klimaneutraler Siegel aufgezeigt. An dieser Stelle können weitere Forschungen anknüpfen, um die optimale Nutzung von Informationsquellen für verschiedene Zielgruppen zu untersuchen. Weiterhin sollte der Verbraucherschutz im Fokus stehen, um Verbraucher*innen vor irreführenden Aussagen auf Siegeln zu schützen.
Problembewusstsein von Grundschüler*innen im Kontext der Bildung für nachhaltige Entwicklung
Milana Alvarez, 2024
Hintergrund:
Mit der wachsenden Bedrohung des Klimawandels gewinnt die nachhaltige Entwicklung immer weiter an Bedeutung. Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) stellt hier eine wichtige Möglichkeit dar, um vor allem in der jungen Generation einen nachhaltigen Wandel zu schaffen. In dieser Arbeit wurde überprüft, inwiefern ein Problembewusstsein sowie Teilkompetenzen der Gestaltungskompetenz im Kontext der BNE bei Grundschüler:innen im Alter von 9 - 11 Jahren vorhanden sind.
Methoden:
In zwei 4. Klassen einer baden-württembergischen Grundschule wurde jeweils eine Gruppendiskussion durchgeführt. Die Fragen orientieren sich am Themenbereich „Tiere und Pflanzen in ihren Lebensräumen“ des baden-württembergischen Bildungsplans des Sachunterrichts der Klassen 3/4 und des Beispielcurriculum. Nach der Transkription der Gruppendiskussionen fand eine inhaltliche Analyse der einzelnen Aussagen statt, um den Ist-Zustand des Problembewusstseins im Kontext der BNE in Erfahrung zu bringen.
Ergebnisse:
Bei der inhaltlichen Analyse konnten die Aussagen der Grundschüler:innen den folgenden Kategorien zugeordnet werden:
- Klimawandel allgemein
- Ursachen des Klimawandels
- Auswirkungen des Klimawandels
- Bedeutung der Natur für Mensch, Tier und Pflanze
- Umweltverschmutzung
- Artenwissen
- Nutzpflanzen/ -tiere
- Angepasstheit von Pflanzen und Tieren
- Aktive gesellschaftliche Beteiligung
- Weitere Themen
Schlussfolgerungen:
Die Schüler:innen verfügen über ein großes Wissen im Bereich „Tiere und Pflanzen in ihren Lebensräumen“. Sie sind sich den Problemen bewusst, sind mit Handlungsoptionen vertraut und beteiligen sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten an gesellschaftlichen Prozessen in Hinsicht auf nachhaltige Entwicklung. Sie weisen ein tiefgehendes Problembewusstsein auf, verfügen über Teilkompetenzen der Gestaltungskompetenz sowie über die Voraussetzungen zur Partizipation.
Frames der Flutkatastrophe im Ahrtal 2021 in regionalen und überregionalen Onlinemedien
Tabea-Magdalena Caspary, 2024
Hintergrund:
Angesichts der zunehmenden Häufigkeit von Extremwetterereignissen und der wachsenden Anzahl von Online-Artikeln zum Thema Klimawandel, wurden in dieser Bachelorarbeit die Frames in regionalen und überregionalen Medien zur Flutkatastrophe im Ahrtal 2021 untersucht. Von großem Interesse war dabei die Darstellung des Klimawandels. Der Framing-Ansatz ist einer der zentralsten und häufigsten Forschungsbereiche der Kommunikationsforschung.
Methoden:
Als Methode zur Identifizierung der Frames wurde die qualitative Inhaltsanalyse verwendet. In den Artikeln wurden die vier Frame-Elemente Problem Definition, Ursachenzuschreibung, Lösungsansätze und moralische Bewertung nach Entman (1993) kodiert. Der Analysekorpus besteht aus online publizierten Artikeln der Rhein-Zeitung und der Süddeutschen Zeitung im Zeitraum vom 14.07.2021 bis zum 14.07.2022.
Ergebnisse:
Aus den einzeln kodierten Elementen, wurden sieben Frames erarbeitet:
- Politisches Versagen, Schuldzuschreibung und Ursachenfindung
- Wissenschaftliche Verknüpfungen und wissenschaftliche Entwicklung von Lösungen
- Wiederaufbau-Frame
- Klimawandel und Nachhaltigkeit
- Wirtschaftliche Probleme und kreative Lösungen
- Betroffenheitsframe
- Helfer: innen und ihr Beitrag zur Verbesserung der Situation
Durch die gebildeten Frames und die Häufigkeit des Vorkommens dieser wurde deutlich, dass der Klimawandel-Frame durch den politischen Frame und den Wiederaufbau-Frame in den Hintergrund der Berichterstattung gedrängt wurde.
Schlussfolgerungen:Aufgrund der Ergebnisse wird ersichtlich, dass der gesellschaftliche Diskurs nicht auf Aspekte des Klimawandels gelenkt wurde und das öffentliche Bewusstsein nicht gestärkt wird. Auch fehlt es an systematischen Zusammenhängen zwischen einem solchen Extremwetterereignis, dem Klimawandel und den Auswirkungen von menschlichem Handeln. Die Verknüpfung von Klima- und Katastrophenkommunikation weist noch ein hohes Verbesserungspotential auf.
Verbraucherwahrnehmung von "nachhaltigen" Lebensmittelverpackungen
Carla-Marie Seliger, 2024
Hintergrund:
Verpackungen sind in unserer Gesellschaft ein wichtiges Thema. Viele VerbraucherInnen (VbN.) erkennen die Müllproblematik und die Möglichkeit diese mit ihrem eigenen Einkaufsverhalten zu beeinflussen. Doch die Entscheidung welche Verpackung für welches Lebensmittel die nachhaltigste ist, stellt für viele ein Hindernis dar. Mangelndes Wissen und vorgefasste Meinungen verunsichern die VbN..
Methoden:
Um dem entgegenzuwirken war das Ziel dieser Arbeit zu untersuchen, wie VbN. „nachhaltige“ Verpackungen wahrnehmen und welche Faktoren einen Einfluss auf diese haben. Zu diesem Zweck wurden zwei unterschiedliche Methoden verwendet. Zunächst wurde eine Marktanalyse durchgeführt, um die auf Verpackungen bezogenen Aussagen von Herstellern zu ermitteln. Darauf aufbauend erfolgte eine Gruppendiskussion mit fünf JLU-Studentinnen der Generation Z. Die Auswertung erfolgte unter der Verwendung der deduktiven qualitativen Inhaltsanalyse.
Ergebnisse:
Die drei relevantesten Einflussfaktoren auf die Wahrnehmung von „nachhaltigen“ Lebensmittelverpackungen sind das Verstehen, das Wissen und die Glaubwürdigkeit. Vorab ist der Schritt der Auseinandersetzung, mit der Aussage oder Verpackung, essenziell. Diese drei Faktoren beeinflussen jedoch nicht nur die Wahrnehmung direkt, sondern beeinflussen gleichzeitig auch einander. So hat das Verstehen einen Einfluss auf die Glaubwürdigkeit einer Aussage und die Glaubwürdigkeit einer Informationsquelle beeinflusst das Wissen. Zudem kann gesagt werden, dass VbN. jene Verpackung als nachhaltig wahrnehmen, bei der sie deren Umwelteinwirkungen mittels ihres vorhandenen Wissens als gering erachten.
Schlussfolgerung:
Da das Wissen ein wichtiger Einflussfaktor in der Wahrnehmung ist, sollte an dieser Stelle angesetzt werden. Somit kann die Entscheidung bezüglich der nachhaltigsten Verpackung für das jeweilige Lebensmittel erleichtern werden. Eine Möglichkeit, die etwaigen Wissenslücken zu schließen, bietet die Umweltbildung.
Einsatzmöglichkeiten von Ernährungs-Apps in der Ernährungsberatung
Vanessa Jean Frank, 2023
Hintergrund:
Seit dem Jahr 1975 verdreifachte sich die weltweite Anzahl der Menschen, die an Adipositas leiden. In Deutschland waren Stand 2019 etwa 61% der Männer und 47% der Frauen übergewichtig. Adipositas gilt dabei als zweitwichtigste vermeidbare Todesursache. Gleichzeitig findet eine Digitalisierung statt, die neue Produkte und Dienste liefert. Ziel dieser Bachelor-Thesis war es den Bedarf in verschiedenen Personengruppen, die Anforderungen und Erwartungen der Ernährungsberater*innen an Ernährungs-Apps (E-Apps) und die notwendigen Rahmenbedingungen für eine adäquate E-App-Nutzung zu eruieren.
Methoden:
Es wurden fünf Leitfadeninterviews mit Ernährungsberater*innen geführt, die nach dem Koordinierungskreis „Qualitätssicherung in der Ernährungsberatung und Ernährungsbildung”, zertifiziert sind. Die Interviews wurden mit einer qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring ausgewertet.
Ergebnisse:
Es gibt einen allgemeinen Bedarf an adäquaten E-Apps, die Nutzung ist dabei an Rahmenbedingungen und Anforderungen geknüpft. Der Bedarf äußert sich in den Generationen der 30- bis 40-Jährigen und jünger öfter, als in den Generationen ab 50 Jahren, hierbei gibt es Ausnahmen wie die individuelle digitale Kompetenz. Ernährungsberater*innen wünschen sich die Nachvollziehbarkeit des German-Nutrition Care Processes, ein Kommunikationsweg mittels E-App, die Verwendung von validierten Daten und einen simplen Aufbau einer E-App. Zu den Rahmenbedingungen gehört die Einführung des Blended Counseling Konzeptes; die Erfüllung der Qualitätsstandards für Ernährungsberatung und -bildung des Koordinierungskreises und eine Datenkonformität.
Schlussfolgerung:
Die Ernährungsberater*innen zeigten eine Offenheit gegenüber der Integration von E-Apps in den Beratungsprozess. Bei der Digitalisierung muss bei der Entwicklung von DiGA und E-Apps ein Zusammenwirken von Ernährungsfachkräften, Herstellern und der Politik stattfinden, um die Erfolgschancen der Klientel am besten zu unterstützen.
Potenziale rezeptbasierter Websites für die informelle Bildung
Marie Louise Wolf, 2023
Hintergrund:
Durch die zunehmende Nutzung des Internets als Informationsquelle für die Suche nach Gesundheitsinformationen nimmt auch das Interesse an Ernährungsinformation im Internet zu. Hier findet ein breites Angebot an Ernährungskommunikation statt. Websites spielen eine wichtige Rolle als Medium für diese Kommunikation. Um eine gesunde Ernährung selbstständig umsetzen zu können, bedarf es an Ernährungskompetenzen („Food Literacy“). Diese können in die Bereiche Planen, Auswählen, Zubereiten und Essen eingeteilt werden. Im Erwachsenenalter beruht die Weiterbildung in diesem Bereich auf Interesse und Eigeninitiative. Diese Form der Bildung kann im Rahmen der informellen Bildung stattfinden.
Methoden:
Es wurde eine qualitative Inhaltsanalyse von drei kommerziellen, rezeptbasierten Websites (EatSmarter, Essen&Trinken und Chefkoch) durchgeführt. Hierbei wurden inhaltliche Aspekte und Usability-Aspekte untersucht. Der Fokus der Websites liegt auf Rezepten, welche die praktischen Kochfähigkeiten fördern können.
Ergebnisse:
Die Analyse hat gezeigt, dass, neben Rezepten, auf den Websites auch für die Ernährungskompetenz wichtige Ernährungsinformationen zu Gesunder Ernährung und deren Umsetzung im Alltag in unterschiedlicher Weise und unterschiedlichem Tiefgang behandelt werden. Dadurch kann neben der Förderung praktischer Fähigkeiten auch das Faktenwissen erweitert werden.
Schlussfolgerungen:
Da viele Nutzer*innen Rezept-Websites in ihrem Alltag integrieren, ist die Zugangsschwelle, diese auch zur Informationsbeschaffung zu nutzen, gering. Daher können diese genutzt werden, um durch informelle Bildung Potenziale der Kompetenzentwicklung zu fördern.
Nachhaltigkeitskommunikation auf TikTok
Lisa Magdalena Thut, 2023
Hintergrund:
Aufgrund der Digitalisierung findet Kommunikation vermehrten über Massenmedien wie Social-Media-Plattformen statt. Auch die Thematik der Nachhaltigkeit wird im Zuge dessen vermehrt über diese Kanäle kommuniziert. Auf etablierten Plattformen wie Instagram wurde die Gestaltung dieser Nachhaltigkeitskommunikation bereits untersucht, daher ist aufstrebende Kurzvideoplattform TikTok Gegenstand dieser Arbeit.
Methoden:
Ziel der Arbeit war es zu untersuchen, welche Inhalte auf TikTok unter Nachhaltigkeit verbreitet werden, wie diese kommuniziert und dargestellt werden und wer Nachhaltigkeit auf TikTok kommuniziert. Hierzu wurden die zehn Hashtags zum Thema Nachhaltigkeit mit den meisten Aufrufzahlen ermittelt. Zu jedem dieser Hashtags wurden fünf Videos ausgewählt, welche anschließend mittels einer qualitativen Inhaltsanalyse ausgewertet wurden.
Ergebnisse:
Die Analyse ergab, dass Nachhaltigkeit auf TikTok vor allem in Bezug auf den Alltag kommuniziert wird. Dies geschieht in Form von nachhaltigen Verhaltensweisen und nachhaltigem Konsum mit dem Ziel alternative Handlungsmöglichkeiten zur Norm aufzuzeigen. Dabei wird die Bedeutung des Inhalts meist über das Gesprochene vermittelt, während die Bild- und Tonebene eine sekundäre Rolle einnehmen. Durch die Interpretation der Ergebnisse und Verbindung dieser bildeten sich drei thematische Gruppen, die „alltags- und konsumorientierte Nachhaltigkeitskommunikation“; die „kreative und recyclingorientierte Nachhaltigkeitskommunikation“; und die „umwelt- und klimaorientierte Nachhaltigkeitskommunikation“.
Schlussfolgerungen:
Jede dieser Gruppen kommuniziert jeweils eigene Themen, die jeweils durch eine eigene Kommunikationsstrategie und Darstellungsweise an die Konsumenten:innen übermittelt werden. Beim Vergleich mit der entsprechenden Fachliteratur ergab sich, dass je nach Gruppe und angewandter Kommunikationsstrategie teilweise Leitlinien der Nachhaltigkeitskommunikation angewandt werden.
Nachhaltigkeitskommunikation auf Instagram: Eine Analyse der Nachhaltigkeitsbeiträge ausgewählter Lebensmitteleinzelhändler im deutschsprachigen Raum
Talea Erbes, 2023
Hintergrund:
Die Integration von Nachhaltigkeitskommunikation (i.F. NHK) in die Unternehmenskommunikation hat in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen. Als Schnittstelle zwischen Konsument:in und Hersteller:in rückt der Lebensmitteleinzelhandel (i.F. LEH) in den Fokus sich wandelnder Erwartungen. Steigende Anforderungen auf Seiten der Konsument:innen hinsichtlich Herkunfts- und Produktionsbedingungen drängen Unternehmen dazu, die ökologischen und sozialen Aspekte ihrer Produkte offenzulegen. Eine Möglichkeit, die Stakeholder:innen diesbezüglich zu informieren, stellt die NHK auf den sozialen Medien dar.
Methoden:
Das Ziel der vorliegenden Arbeit bestand darin, Erkenntnisse über die NHK von LEH auf sozialen Medien zu erlangen. Hierzu wurden nachhaltigkeitsbezogene Beiträge auf Instagram von Penny, Edeka und tegut untersucht. Schwerpunkt bildeten die visuellen Strategien sowie die Verwendung der plattformspezifischen Werkzeuge. Die qualitative Inhaltsanalyse der Posts anhand eines Analyserasters ermöglichte es, Strategien der jeweiligen LEH zusammenzutragen.
Ergebnisse:
Aufgrund fehlender Informationen in den Beiträgen von Edeka konnten diese nicht der NHK zugeordnet werden. Die Ergebnisse von Penny und tegut ergaben verschiedene Strategien der NHK im Bereich Multimodalität, Gestaltung der visuellen Elemente sowie Personalisierung. In erster Linie ergaben sich Unterschiede hinsichtlich der thematischen Vielfalt sowie des Informationsumfangs der Beiträge. Während sich die NHK von Penny durch die Ansprache von Emotionen und dem vereinzelten Aufzeigen themenspezifischen Hintergrundwissens auszeichnet, zielt tegut auf eine breite Wissensvermittlung zu Themen der nachhaltigen Ernährung.
Schlussfolgerungen:
Die Kommunikation beider LEH weist Potenziale auf, die Verbraucher:innen bei der Umgestaltung ihrer Konsummuster zu unterstützen. Dennoch lässt sich festhalten, dass es zur Umsetzung einer effektiven NHK sowohl einer Präzision im Gebrauch der Werkzeuge als auch des Informationsgehalts beider Akteure bedarf.
Diskrepanz Klimabewusstsein & Verhalten unter Studierenden - Konzeption einer Kommunikationskamapgne
Luise Wilkeit, 2023
Hintergrund:
Der Klimawandel wird zunehmend spürbar, daher ist es unerlässlich dessen Auswirkungen zu minimieren, um das 1,5°C-Ziel des IPCC zu erreichen. Unter Studierenden ist bereits ein hohes Maß an Klimabewusstsein, welches jedoch oft nicht in Verhaltensänderungen resultiert, vorhanden. Aus diesem Grund wurde die Diskrepanz zwischen Klimabewusstsein und Verhalten unter Studierenden untersucht.
Methode:
In der Datenerhebung wurden Expert*innenmeinungen zu Faktoren für das Nichthandeln und für Klimaaktivismus sowie zu dem Einfluss medialer Berichterstattung gesammelt und ausgewertet. Diese qualitative Datenerhebung fand in Form von teilstandardisierten leitfadengestützten Interviews statt. Nach der Transkription dieser wurden die Aussagen der sechs Expert*innen in die fünf Kategorien Mediale Berichterstattung, Nichthandeln, Verantwortung, Klimabewusstes Handeln und Klimaskeptische Aussagen, eingeteilt und anschließend inhaltlich analysiert. Auf Basis dieser Daten wurde nach dem Systemmodell für Kommunikationskampagnen von Heinz Bonfadelli eine Kommunikationskampagne konzipiert. Die Kampagne umfasst einen Aufruf an Studierende, jetzt aktiv zu werden. Weitergehend werden die Handlungsoptionen ÖPNV/Fahrrad nehmen, fleischlose Optionen in der Mensa wählen, mit dem Umfeld sprechen und an Klimademos teilnehmen, aufgezeigt.
Ergebnisse:
Die Ergebnisse zeigten, dass eine Kombination aus angstgenerierender und lösungsorientierter Berichterstattung in den sozialen Medien besonders sinnvoll zur Erreichung von Studierenden ist. Zudem wurde die Notwendigkeit für politische Maßnahmen herauskristallisiert, wodurch der Anspruch an Studierende entsteht, politisch aktiv zu werden. Es ist besonders wichtig Handlungsoptionen anzubieten. Dies fand in der Kampagne in Form eines Instagram-Posts statt.
Schlussfolgerungen:
In zukünftiger Forschung könnte der Effekt der Kampagne sowie der Effekt von dem Aufzeigen von Handlungsoptionen auf Verhaltensänderungen unter Studierenden beobachtet werden. Zudem kann untersucht werden, inwiefern einzelne Studierende mit klimabewusstem Verhalten als Vorbilder ihr Umfeld beeinflussen.
Institutionelle Kommunikation über Insekten als Lebensmittel in Deutschland
Tina Potthoff, 2023
Hintergrund:
Aufgrund des Klimawandels und der wachsenden Weltbevölkerung sowie der negativen Folgen des Fleischkonsums wird nach einer alternativen Proteinquelle gesucht. Hier könnten Speiseinsekten in Frage kommen, welche aktuell in Deutschland noch skeptisch betrachtet werden. Eine Akzeptanzsteigerung in Industrienationen könnte die globale Toleranz gegenüber dem Lebensmittel steigern und so die potentiellen Vorteile nutzbar machen.
Methoden:
Mithilfe der Framework Analysis nach Ritchie et al. (2014) wurden Beiträge über Speiseinsekten der Deutschen Gesellschaft für Ernährung, des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft, des Bundeszentrums für Ernährung und der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung im Zeitraum vom 01.02.2013 bis 01.02.2023 inhaltlich analysiert, um die Kommunikation über das Thema durch staatliche Akteure zu beurteilen.
Ergebnisse:
Texte, die den Einschlusskriterien entsprachen, waren nur in einer geringen Anzahl vorhanden, weshalb das Thema als marginal eingestuft wurde. Über den zeitlichen Verlauf war eine Steigerung der Frequenz der Beiträge in den letzten fünf Jahren zu sehen. Bezüglich ihres Inhalts konnte keine Veränderung festgestellt werden: Die Themen blieben die Gleichen, was durch die wiederkehrenden Hauptkategorien der Esskultur, der Ernährungsphysiologie und den Umweltauswirkungen deutlich wurde. Der lockere Umgang mit den Begriffen Ersatz und Alternative zeigte, dass ein Vergleich von Insekten mit Fleisch stattfindet, aber keine ernsthafte Substitution beabsichtigt wird.
Schlussfolgerungen:
Angemessene Kommunikation durch staatliche Einrichtungen ist essentiell, um das künftige Ernährungsverhalten positiv zu beeinflussen. Ein Ausbau des Diskurses über Speiseinsekten ist daher empfehlenswert, um vollumfängliche und wissenschaftliche Informationen zu bieten. Insekten sind laut der Akteure für Deutschland in Zukunft nicht als wirkliche Nahrungsquelle zu sehen. Als realistischere Alternative werden Eiweißpflanzen angeführt.
Die Konstruktion von Vertrauen in Nahrungsergänzungsmittel bei jungen Sportler*innen durch Soziale Medien
Lara Pellen, 2023
Hintergrund:
Nahrungsergänzungsmittel (NEM) erfahren in den sozialen Medien mittlerweile eine große Präsenz. Sportlerpräparate werden dabei häufig in sogenannten „fitspiration“ Beiträgen thematisiert. Diese sollen Rezipierende für Sport und einen gesunden Lebensstil motivieren. Die Arbeit ging der Forschungsfrage nach, inwiefern durch die Kommunikation in den sozialen Medien Vertrauen in Nahrungsergänzungsmittel bei Sportler*innen erzeugt wird.
Methoden:
Hierfür wurden Daten in einer Gruppendiskussion erhoben, in welcher die teilnehmenden Sportler*innen ihr Informationsverhalten, ihr Risikoempfinden und die Glaubwürdigkeit von Informationen in Bezug auf NEM diskutierten.
Ergebnisse:
Nahrungsergänzungsmittel werden in Betrachtung des eigenes Konsumverhaltens bei Sportler*innen überwiegend als risikoarm und bedenkenlos angesehen.
Über Social Media Beiträge erhalten Rezipierende die notwendigen Informationen zu Nahrungsergänzungsmitteln in einem leicht zugänglichen Format. Die persönliche und auch emotionale Bindung zu den Influencer*innen stärkt dabei das Vertrauen in NEM. Erfahrungsberichte zeigen den Follower*innen den Nutzen und die Anwendung der Präparate. Influencer*innen werden so als persönlicher Ansprechpartner und Berater für die Produkte wahrgenommen. Nahrungsergänzungsmittel werden in Betrachtung des eigenes Konsumverhaltens bei Sportler*innen überwiegend als risikoarm und bedenkenlos angesehen.
Über Social Media Beiträge erhalten Rezipierende die notwendigen Informationen zu Nahrungsergänzungsmitteln in einem leicht zugänglichen Format. Die persönliche und auch emotionale Bindung zu den Influencer*innen stärkt dabei das Vertrauen in NEM. Erfahrungsberichte zeigen den Follower*innen den Nutzen und die Anwendung der Präparate. Influencer*innen werden so als persönlicher Ansprechpartner und Berater für die Produkte wahrgenommen.
Sowohl produktbezogene Aspekte wie die Kommunikation von nicht haltbaren Versprechungen in Bezug auf Sportlerpräparate als auch Aspekte, die die Kommunikation der Influencer*innen betreffen, wie eine starke Selbstpräsentation in den Bildern der Social Media Beiträge, werden als negativ in Bezug auf die Glaubwürdigkeit der Informationen zu NEM wahrgenommen. Diese Faktoren können eine Barriere für die Entwicklung von Vertrauen in NEM darstellen.
Schlussfolgerungen:
Health Literacy und Medienkompetenz sind wichtige Tools für Rezipierende, um der Fehlinterpretation von gesundheitsbezogenen Aussagen und einem Überkonsum von NEM-Präparaten vorzubeugen. Weitere Forschung sollte sich auf Bildungsmaßnahmen zu Nahrungsergänzungsmitteln mit dem Ziel des Aufbaus von Health Literacy fokussieren.
Ernährungsbezogenes Informationsverhalten von Menschen mit Diabetes meddlitus Typ 2 ohne Insulintherapie
Sarah Kuhlen, 2023
Hintergrund:
Diabetes mellitus Typ 2 (DmT2) stellt eine zunehmende Herausforderung für das deutsche Gesundheitssystem dar. Um die Verschlimmerung der Erkrankung und das Auftreten von Folgeerkrankungen zu verhindern, ist die Therapieadhärenz entscheidend. Diese ist jedoch insbesondere in Bezug auf Lebensstilmaßnahmen, wie einer diabetesgerechten Ernährung, verbesserungswürdig. Da ‚Informationen und Wissen‘ einen zentralen Faktor bei der Ernährungsumstellung darstellt, war das Ziel dieser Bachelor-Thesis, neue Erkenntnisse zum ernährungsbezogenen Informationsverhalten von Menschen mit DmT2 ohne Insulintherapie zu gewinnen.
Methoden:
Es wurden fünf qualitative Leitfadeninterviews mit Menschen mit DmT2 ohne Insulintherapie durchgeführt, die dann mithilfe einer qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring ausgewertet wurden.
Ergebnisse:
Die Ergebnisse zeigen, dass die Einstellungen gegenüber der Ernährung bei Diabetes unterschiedlich ausfallen können; so wurde diese sowohl als Herausforderung als auch als Chance beurteilt. Darüber hinaus wurde ermittelt, dass der ernährungsbezogene Informationsbedarf zeitpunktabhängig ist. Außerdem wurden sieben Arten des Informationsbedarfs identifiziert, wie beispielsweise diabetesgerechte Rezepte oder Nährwertangaben. Des Weiteren wurden acht Informationsquellen ermittelt, wobei das Internet; Beratungen und Schulungen; Hefte, Zeitschriften und Broschüren; das persönliche Netzwerk sowie Gesundheitsfachkräfte am häufigsten genannt wurden. Darüber hinaus wurden unterschiedliche Arten des Informationssuchverhaltens ermittelt. Zudem wird die Glaubwürdigkeit von Informationen mithilfe von fünf Indikatoren eingeschätzt. Gesundheitsfachkräften wurde im Allgemeinen ein hohes Maß an Vertrauenswürdigkeit zugesprochen, während das Internet differenzierter betrachtet werden muss.
Schlußfolgerungen:
Die gewonnenen Erkenntnisse tragen zum besseren Verständnis der Zielgruppe bei und können als Grundlage dienen, um in weiterführenden quantitativen Studien repräsentative Daten zu gewinnen.
Ernährungsakkulturation bei iranischen Studierenden in Deutschland
Tara Khodamoradifard, 2023
Hintergrund:
Viele iranische Studierenden haben ihre Heimat verlassen, um ihr Studium in Deutschland fortzusetzen. Die Migration stellt eine große Veränderung in ihrem Lebensalltag dar. Dazu gehört auch die Veränderung des Ernährungsverhaltens. In dieser Thesis wurde die Ernährungsakkulturation unter iranischen Studierenden in Deutschland untersucht, um sie in ihrem Ernährungsakkulturationsprozess zu unterstützen.
Methoden:
Durch eine qualitative Interviewforschung in der Muttersprache der Teilnehmenden wurden Daten über ihre Migration, Ernährungsgewohnheiten, diesbezüglicher Veränderungen, die Herausforderungen sowie über mögliche Bereitschaft zur Ernährungskommunikation erhoben. Anschließend wurden die Daten transkribiert, übersetzt und im Rahmen einer qualitativen Inhaltsanalyse ausgewertet.
Ergebnisse:
Die Ergebnisse zeigen einen Verlust der Ernährungsroutine, den vermehrten Verzehr von Fertiggerichten, häufigeres außer Haus essen und die Integration neuer Lebensmittel in die Ernährung. Zu den relevanten Einflussfaktoren gehören sozioökonomische und demografische Faktoren, Veränderungen in der Umgebung, Veränderungen der psychosozialen Faktoren und der Kontakt mit der deutschen Kultur. Trotz des islamischen Hintergrunds der iranischen Studierenden haben die kulturellen und religiösen Faktoren keine Einschränkungen bezüglich der Anpassung an die neue Ernährungskultur hervorgerufen. Die Geschmackspräferenzen spielten hierbei eine untergeordnete Rolle. Die wahrgenommenen Herausforderungen umfassen: Geringe Vertrautheit mit der neuen Lebensmittelauswahl, geschmackliche Unzufriedenheit, Stress, Zugangsschwierigkeiten zu traditionellen Nahrungsmitteln, Zeitmangel, fehlende gesellschaftliche Gemeinschaft sowie ungeeignete Küchenbedingungen und unzureichender Platz zum Kochen.
Schlussfolgerung:
Die Ernährungskommunikation kann die neu zugewanderten z.B. durch Informationsangebote unterstützen. Die Praxis sollte sich auf die Entwicklung konkreter Strategien konzentrieren.
Onlineberatung - Entwicklungen und Herausforderungen für die Ernährungsberatung
Sophie Freudenberg, 2023
Hintergrund:
Die Onlineberatung, speziell im untersuchten Bereich der Ernährungsberatung hat in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung erfahren, vor allem bedingt durch die Corona-Pandemie. Berater*innen mussten aufgrund der Kontaktbeschränkungen Maßnahmen ergreifen, um ihre Klienten und Klientinnen während der Lockdowns, weiterhin beraten und unterstützen zu können. Onlineberatung stellt eine Form der Beratung dar, mit der es den Berater*innen möglich war, den Kontakt zu den Klienten/Klientinnen aufrecht zu erhalten. Mittlerweile stellt die Onlineberatung eine gängige Form der Beratung dar, die von Berater*innen angeboten wird.
Methoden:
Ziel der Arbeit war es, herauszufinden, inwiefern sich die Onlineberatung in der Ernährungsberatung entwickelt hat und welche Vorteile, Schwierigkeiten und Herausforderungen die Onlineberatung für die Berater*innen mit sich bringt. Um dies herauszufinden, wurden leitfadengestützte Interviews mit Ernährungsberater*innen geführt. Die geführten Interviews wurden im Anschluss transkribiert und anhand einer der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring untersucht.
Ergebnisse:
Anhand der Interviews konnten Entwicklungen der Onlineberatung festgestellt werden. Zum einen im Bereich der Technik und zum anderen in den Einstellungen der Berater*innen. Des Weiteren wurde erkenntlich, dass die Beziehung zwischen Berater*innen und Klienten/Klientinnen, einen wichtigen Teil in der Kommunikation darstellt. Es ist deutlich geworden, dass die Onlineberatung die Präsenzberatung nicht ersetzt, sondern eine Ergänzung zu dieser Form darstellt.
Schlussfolgerung:
In weiterführenden Studien könnte die Qualität der Onlineberatung untersucht werden oder auch welche Rolle die Präsenzberatung bei den Klienten und Klientinnen spielt. Es kann sowohl qualitativ wie auch quantitativ geforscht werden.
Weitere Bachelorarbeiten finden Sie in unserem Bachelorarbeiten Archiv.