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Fischer, Andrea (2020)

Motive und subjektive Theorien junger Erwachsener in Bezug auf ihren Gemüsekonsum (Andrea Fischer, 2020)

Der Konsum von Gemüse kann dazu beitragen, eine Gewichtszunahme zu verhindern und das Körpergewicht zu stabilisieren. Aus diesem Grund kommt dem Gemüsekonsum im Kontext einer hohen Prävalenz von Adipositas und Übergewicht eine wichtige Rolle in Prävention und Gesundheitsförderung zu. Die größte Diskrepanz zwischen Empfehlung und tatsächlichem Konsum von Gemüse besteht innerhalb der Gruppe der Erwachsenen im Alter von 19 bis 34 Jahren. Im Rahmen von Ernährungskommunikation wird versucht, die Umsetzung der Empfehlung zu verbessern. Subjektive Konzepte haben dabei das Ziel, die Lebensumstände und Einstellungen der Verbrauchenden zu berücksichtigen.

Die vorliegende Arbeit untersucht Motive und subjektive Theorien in Bezug auf den Gemüsekonsum junger Erwachsener zischen 19 und 34 Jahren. Im Rahmen eines qualitativen Forschungsdesigns wurden sieben leitfadengestützte Interviews geführt. Die Auswertung erfolgte mit einer strukturierenden qualitativen Inhaltsanalyse.

Es konnten dreizehn Motive bei der Auswahl von Gemüse identifiziert werden, die sich gegenseitig beeinflussen, in Konkurrenz zueinanderstehen und sich situativ unterscheiden können. Dabei kommen der Rolle des ‚Geschmacks‘ und der ‚Gewohnheit‘ eine besondere Bedeutung zu. Sie stehen im Kontext mit der Entscheidung, ob eine Gemüsesorte grundsätzlich als Teil des Essalltags in Betracht gezogen wird. Andere Motive, wie z. B. ‚Regionalität‘, ‚Gesundheit‘ oder ‚Arbeitsaufwand‘, können einen starken Einfluss auf den Gemüsekonsum haben, scheinen den Motiven ‚Geschmack‘ und ‚Gewohnheit‘ allerdings untergeordnet zu sein. Die Motive sind vielfältig und unterschiedlich stark differenziert. Es finden sich zahlreiche subjektive Theorien, die Belastbarkeit dieser bleibt dabei unklar. Die Ergebnisse können dazu beitragen, das Ernährungsverhalten junger Erwachsener besser zu verstehen und einen Beitrag zu einer stärkeren Subjektorientierung leisten. Sie können außerdem als Ausgangspunkt für weitergehende Forschungsvorhaben dienen.