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Caspary, Tabea-Magdalena (2024)

Frames der Flutkatastrophe im Ahrtal 2021 in regionalen und überregionalen Onlinemedien (Tabea-Magdalena Caspary, 2024)

Hintergrund: Angesichts der zunehmenden Häufigkeit von Extremwetterereignissen und der wachsenden Anzahl von Online-Artikeln zum Thema Klimawandel, wurden in dieser Bachelorarbeit die Frames in regionalen und überregionalen Medien zur Flutkatastrophe im Ahrtal 2021 untersucht. Von großem Interesse war dabei die Darstellung des Klimawandels. Der Framing-Ansatz ist einer der zentralsten und häufigsten Forschungsbereiche der Kommunikationsforschung.

Methoden: Als Methode zur Identifizierung der Frames wurde die qualitative Inhaltsanalyse verwendet. In den Artikeln wurden die vier Frame-Elemente Problem Definition, Ursachenzuschreibung, Lösungsansätze und moralische Bewertung nach Entman (1993) kodiert. Der Analysekorpus besteht aus online publizierten Artikeln der Rhein-Zeitung und der Süddeutschen Zeitung im Zeitraum vom 14.07.2021 bis zum 14.07.2022.

Ergebnisse: Aus den einzeln kodierten Elementen, wurden sieben Frames erarbeitet:

1. Politisches Versagen, Schuldzuschreibung und Ursachenfindung
2. Wissenschaftliche Verknüpfungen und wissenschaftliche Entwicklung von Lösungen
3. Wiederaufbau-Frame
4. Klimawandel und Nachhaltigkeit
5. Wirtschaftliche Probleme und kreative Lösungen
6. Betroffenheitsframe
7. Helfer: innen und ihr Beitrag zur Verbesserung der Situation

Durch die gebildeten Frames und die Häufigkeit des Vorkommens dieser wurde deutlich, dass der Klimawandel-Frame durch den politischen Frame und den Wiederaufbau-Frame in den Hintergrund der Berichterstattung gedrängt wurde.

Schlussfolgerungen: Aufgrund der Ergebnisse wird ersichtlich, dass der gesellschaftliche Diskurs nicht auf Aspekte des Klimawandels gelenkt wurde und das öffentliche Bewusstsein nicht gestärkt wird. Auch fehlt es an systematischen Zusammenhängen zwischen einem solchen Extremwetterereignis, dem Klimawandel und den Auswirkungen von menschlichem Handeln. Die Verknüpfung von Klima- und Katastrophenkommunikation weist noch ein hohes Verbesserungspotential auf.