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Kuhlen, Sarah (2023)

Ernährungsbezogenes Informationsverhalten von Menschen mit Diabetes mellitus Typ 2 ohne Insulintherapie (Sarah Kuhlen, 2023)

Hintergrund: Diabetes mellitus Typ 2 (DmT2) stellt eine zunehmende Herausforderung für das deutsche Gesundheitssystem dar. Um die Verschlimmerung der Erkrankung und das Auftreten von Folgeerkrankungen zu verhindern, ist die Therapieadhärenz entscheidend. Diese ist jedoch insbesondere in Bezug auf Lebensstilmaßnahmen, wie einer diabetesgerechten Ernährung, verbesserungswürdig. Da ‚Informationen und Wissen‘ einen zentralen Faktor bei der Ernährungsumstellung darstellt, war das Ziel dieser Bachelor-Thesis, neue Erkenntnisse zum ernährungsbezogenen Informationsverhalten von Menschen mit DmT2 ohne Insulintherapie zu gewinnen.

Methoden: Es wurden fünf qualitative Leitfadeninterviews mit Menschen mit DmT2 ohne Insulintherapie durchgeführt, die dann mithilfe einer qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring ausgewertet wurden.

Ergebnisse: Die Ergebnisse zeigen, dass die Einstellungen gegenüber der Ernährung bei Diabetes unterschiedlich ausfallen können; so wurde diese sowohl als Herausforderung als auch als Chance beurteilt. Darüber hinaus wurde ermittelt, dass der ernährungsbezogene Informationsbedarf zeitpunktabhängig ist. Außerdem wurden sieben Arten des Informationsbedarfs identifiziert, wie beispielsweise diabetesgerechte Rezepte oder Nährwertangaben. Des Weiteren wurden acht Informationsquellen ermittelt, wobei das Internet; Beratungen und Schulungen; Hefte, Zeitschriften und Broschüren; das persönliche Netzwerk sowie Gesundheitsfachkräfte am häufigsten genannt wurden. Darüber hinaus wurden unterschiedliche Arten des Informationssuchverhaltens ermittelt. Zudem wird die Glaubwürdigkeit von Informationen mithilfe von fünf Indikatoren eingeschätzt. Gesundheitsfachkräften wurde im Allgemeinen ein hohes Maß an Vertrauenswürdigkeit zugesprochen, während das Internet differenzierter betrachtet werden muss.

Schlußfolgerungen: Die gewonnenen Erkenntnisse tragen zum besseren Verständnis der Zielgruppe bei und können als Grundlage dienen, um in weiterführenden quantitativen Studien repräsentative Daten zu gewinnen.