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Schmidt, Annika Louisa (2022)

Das Thema Ernährung im Fach Sachunterricht innerhalb der Lehramtsstudiengänge in Hessen (Annika Louisa Schmidt, 2022)

Mit der steigenden Zahl übergewichtiger Kinder in Deutschland, nimmt auch die Priorität der Ernährungsbildung weiter zu, welche besonders in den Bildungseinrichtungen stattfindet. Für die qualitative Vermittlung von Ernährungskompetenzen an die Schüler:innen, muss die Lehrperson entsprechend qualifiziert sein. Da das hessische Kerncurriculum für den Sachunterricht keinen Ernährungsbezug aufweist, sollte untersucht werden, ob und wie Ernährungsinhalte innerhalb des Studiums an zukünftige Lehrpersonen in Hessen weitergegeben werden.

Zu diesem Zweck wurden die Inhalte der Modulhandbücher für den Sachunterricht der drei hessischen Universitäten Gießen, Kassel und Frankfurt auf einen Ernährungsbezug untersucht. Zusätzlich erfolgten Expert:inneninterviews mit Studiengangsleiter:innen und wissenschaftlichen Mitarbeiter:innen der jeweiligen Universitäten. Die geführten Interviews wurden transkribiert und mittels einer inhaltlich strukturierenden qualitativen Inhaltsanalyse untersucht.

Die Ergebnisse dieser Arbeit zeigen, dass die Studiengänge zwar inhaltliche Ernährungsbezüge aufweisen, diese aber mit anderen wichtigen Themen des Sachunterrichts konkurrieren und deshalb gering ausfallen. Die Expert:innen sind dennoch überzeugt, dass die Studierenden des Sachunterrichts mit erlernten Methoden einen qualitativ hochwertigen Ernährungsunterricht geben können. Da fachfremden Lehrpersonen die Kompetenzen zur Bewältigung der Komplexität der fachdidaktischen Fragestellungen fehlen, zeigen sich, den Expert:innen zufolge, bei ihnen Schwächen in der Vermittlung von Ernährungsinhalten.

Da in naher Zukunft keine Verlängerung des Studiums zu erwarten ist, ist auch eine Veränderung des Stellenwerts der Ernährung innerhalb der Module unwahrscheinlich. Um die Studie weiterzuführen, könnten im nächsten Schritt die Universitäten deutschlandweit befragt werden. Zusätzlich könnte die Perspektive der Lehrer:innen, Schüler:innen und Studierenden zu diesem Thema untersucht werden.