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Carvalho Andresen, Svenja (2019)

Die Wahrnehmung des medialen Diskurses über die Zuckersteuer in Deutschland

Der durchschnittliche Pro-Kopf-Zuckerkonsum in Deutschland liegt ca. vier Mal höher als die Empfehlung der WHO. Dabei kann ein übermäßiger Zuckerkonsum zu ernährungsbedingten Erkrankungen führen. Um den Zuckerkonsum in der deutschen Bevölkerung zu senken, wurden bereits einige Maßnahmen getroffen. Eine Zuckersteuer gerät dabei immer mehr in den Fokus der medialen Diskussion.

Mithilfe einer quantitativen Erhebung in Form eines Online-Fragebogens wurde daher zum einen die zurzeit in der deutschen Bevölkerung vorhandenen Positionen hinsichtlich einer Zuckersteuer und zum anderen die Auswirkungen der medialen Diskussion zum Thema Zuckersteuer auf die gesellschaftliche Meinungsbildung untersucht.

Die Erhebung kam dabei zu dem Ergebnis, dass die meisten Teilnehmer eine Zuckersteuer sowohl auf Getränke als auch auf Lebensmittel befürworten. Insbesondere eine aufkommensneutrale Steuer, bei der stark zuckerhaltige Getränke und Lebensmittel besteuert und dafür gesunde Lebensmittel, wie Obst und Gemüse, subventioniert werden, stieß auf eine überraschend hohe Zustimmung.

Hinsichtlich der Wirkung des medialen Diskurses auf die gesellschaftliche Meinungsbildung zum Thema Zuckersteuer kann vermutet werden, dass ein Agenda-Setting-Effekt vorliegt. Demnach beeinflusst die Themensetzung der Medien die der Rezipienten.

Zusammengefasst kann gesagt werden, dass aufgrund des hohen Anteils an Befürwortern einer Zuckersteuer in Deutschland eine solche vermutlich anschlussfähig wäre. Die vorliegende Arbeit liefert dabei wichtige Erkenntnisse für die Politik und andere Akteure im medialen Diskurs, u.a. Ausgestaltungsmöglichkeiten einer Zuckersteuer, die eine höhere Akzeptanz in der Bevölkerung hervorruft. Um jedoch Aussagen über die gesamte deutsche Bevölkerung treffen zu können, bedarf es weiterer Forschung.