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Reis, Sophia (2018)

Soziale Sinnstrukturen des Fleischkonsums im Wandel

Mit einem zu hohen Fleischkonsum gehen Probleme auf verschiedenen Ebenen einher. Bisherige Versuche, den Fleischkonsum gesamtgesellschaftlich zu reduzieren, missachten meist die kulturelle Einbettung und symbolische Aufladung, die beim Lebensmittel Fleisch besonders ausgeprägt sind. Da Fleischverzehr und Fleischverzicht zunehmen im öffentlichen Diskurs stehen und die Zahl derjenigen, die kein Fleisch essen, steigt, ist zu erwarten, dass sich die Institution Fleischessen gesamtgesellschaftlich nicht mehr als selbstverständlich angesehen und zunehmend in Frage gestellt wird. Sie bedarf einer angepassten Legitimation. In dieser Arbeit wurden mit fleischessenden Personen durchgeführte Interviews rekonstruktiv-hermeneutisch ausgewertet, um auf die gegenwärtigen sozialen Sinnstrukturen des Fleischkonsums zu schließen. Unter deren Berücksichtigung wurden erste Anknüpfungspunkte für die Ernährungskommunikation abgeleitet, die auch bei überzeugten Fleischessenden zu einer Reduzierung des Fleischkonsums beitragen könnten.